Fußball-Regionalliga der Frauen Sarah Grünheid hat beim VfR Warbeyen noch viel vor

Kleve · Die 32-jährige Stürmerin mit Zweitliga-Erfahrung hat bislang zwei Treffer für den Fußball-Regionalligisten erzielt. Was sie an ihrem neuen Verein besonders schätzt.

 Sarah Grünheid (Mitte) wechselte im Sommer von Borussia Bocholt zum VfR Warbeyen.

Sarah Grünheid (Mitte) wechselte im Sommer von Borussia Bocholt zum VfR Warbeyen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der VfR Warbeyen befindet sich derzeit in einer kleinen Schaffenskrise. Nach einem nahezu tadellosen Saisonstart mit sechs ungeschlagenen Partien in Folge, bemerkenswert reifen Leistungen gegen spielstarke Kontrahenten und der Tabellenführung als Momentaufnahme ließ der VfR in der Fußball-Regionalliga der Frauen zuletzt ausgerechnet gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel Federn. Während das Team in der Defensive vermeidbare Gegentreffer kassierte, gelang es der Abteilung Toreschießen nicht, die nötige Durchschlagskraft im Angriffsdrittel auf den Platz zu bringen.

Eine, die das besonders wurmt, ist VfR-Angreiferin Sarah Grünheid. Die 32-Jährige wechselte Anfang September vom Ligarivalen Borussia Bocholt zu den Kämpferherzen und bringt eine große Portion Erfahrung mit. In 196 Zweitliga- und Regionalliga-Partien für den FFC Recklinghausen, VfL Bochum, FSV Gütersloh, Arminia Bielefeld und Borussia Bocholt erzielte sie beachtliche 144 Tore. Mit der Arminia erreichte sie 2020 gar das Halbfinale des DFB-Pokals.

Im Dress des VfR konnte Sarah Grünheid, die sich selbst als „klassische Strafraumstürmerin“ bezeichnet, ihre unumstrittene Torgefahr bisher nur punktuell unter Beweis stellen. Zwei Treffer gelangen ihr in sieben Partien, von denen sie drei über die volle Distanz bestritt. Beim 1:0 im Top-Spiel gegen den VfL Bochum avancierte Grünheid mit ihrem Siegtor zur Matchwinnerin.

Umso mehr ärgert es die Stürmerin, dass in den darauffolgenden drei Begegnungen der Motor ins Stocken geriet. Sie ist aber auch darum bemüht, ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen. „Im Moment spielen wir es oft bis zum letzten Pass richtig gut, doch zum Torerfolg fehlt noch etwas – auch bei mir persönlich. Klar ist aber auch: Solche Phasen gehören einfach dazu. So lernt die Mannschaft und kann sich immer besser auf neue Gegner einstellen“, sagt Grünheid. Gerade bei den jüngeren Spielerinnen hätte sich angesichts der Tabellensituation zu Beginn der Saison wohl ein wenig Nervosität breitgemacht, mutmaßt die erfahrene Angreiferin. „Dann heißt es plötzlich: Oh Gott, jetzt stehen wir da oben. Das ist aber vollkommen normal. Alle bleiben hier sehr bodenständig“, so Grünheid.

In den knapp zwei Monaten, die seit ihrem Wechsel vergangen sind, hat sie vor allem das familiäre Umfeld, das beim VfR Warbey­en herrscht, zu schätzen gelernt, sagt die Torjägerin. „Egal, was ist – hier bleibt man immer positiv. Es wird nicht mental draufgehauen, sondern mit viel Gefühl gearbeitet. Gerade Trainer Sandro Scuderi hat ein ganz gutes Gespür dafür.“ Auch in den Gesprächen über ein mögliches Engagement beim VfR scheint der Coach die richtigen Worte gefunden zu haben. „Nach einer ersten Absage habe ich dann doch zugesagt, weil ich in den Gesprächen die hundertprozentige Überzeugung verspürt habe und hier genau den Fußball spielen kann, den ich spielen möchte.“

Auch ihre alten Weggefährtinnen Ines Ridder und Jolina Opladen, die es bereits im Juli aus Bocholt nach Warbeyen verschlagen hatte, hätten ihr nur Positives berichten können, sagt Grünheid. Und so stand der Entschluss schließlich fest. Für Training und Heimspiele nimmt die Mutter von Zwillingen, die mit ihrer Frau im münsterländischen Reken wohnt, sogar eine einstündige Anfahrt in Kauf. Für den Rest der Saison hat sich Sarah Grünheid einiges vorgenommen. „Zunächst wollen wir mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen und in der Rückrunde dann das zeigen, was wir zu Beginn der Saison bereits angedeutet haben. Ich persönlich möchte meine Qualitäten und Stärken noch besser für die Mannschaft einbringen und so viele Tore wie möglich erzielen“, sagt Sarah Grünheid.

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