Fußball Rot-Blau verpasst die Verlängerung knapp

Kleve · In der ersten Runde des Fußball-Verbandspokals unterlag Landesligist 1. FC Kleve dem Viertligisten FC Essen-Kray mit 1:2 (1:1).

 Der Klever Tim Haal (r.) im Duell mit Willy Aubameyang, Bruder des Dortmunder Bundesligaprofis.

Der Klever Tim Haal (r.) im Duell mit Willy Aubameyang, Bruder des Dortmunder Bundesligaprofis.

Foto: Gottfried Evers

Nur eine kleine Fangruppe hatte sich mit dem FC Kray auf den Weg auf die Klever Höhen gemacht. Der große Rest der Zuschauerränge war in Klever Hand. Eine Woche vor dem Meisterschaftsstart gegen den PSV Wesel-Lackhausen wollten sich die Anhänger der Rot-Blauen einen Eindruck vom Leistungsvermögen ihrer Mannschaft machen. Da schien Fußball-Regionalligist FC Kray genau der richtige Gegner zu sein. Fußball-Verbandspokal stand über dieser Begegnung, die die Schwanenstädter nach hingebungsvollem Kampf letzten Endes unglücklich mit 1:2 (1:1) verloren.

FC-Trainer Thomas von Kuczkowski wollte sich nach den 90 Minuten zunächst auch nicht über die Glückwünsche zur Leistung seiner Mannschaft freuen. "Unter dem Strich sind wir ausgeschieden", sagte er und berief sich auf die reinen Fakten des Spiels. Und diese wiesen den zwei Klassen höher angesiedelten Klub aus der Ruhrmetropole nun einmal ganz zweifelsfrei als Sieger aus.

Der 1. FC Kleve fand von Anfang an gut in die Partie und setzte durch Offensivaktionen gleich ein Zeichen. Was die Gäste durch ihre besseren Individualisten einbrachten, glich ihr Gegner durch leidenschaftlichen Einsatz aus. Die Klever Ballverluste in der Vorwärtsbewegung wussten die Essener mit kombinationssicherem Spiel zu nutzen. Als in der 22. Minute Emre Yesilova Kleves Innenverteidiger Marcel Haeger weglief und den Ball quer auf Kevin Kehrmann legte, preschte in höchster Not Kleves Sechser Tim Haal dazwischen und klärte zur Ecke, die jedoch nichts einbrachte,

Wenig später war es erneut Krays linker Außenstürmer Yesilova, der sich nach einem Freistoß von Willy Aubameyang geschickt gegen den jungen Lukas Ehrhardt durchsetzte. Anschließend hatte er freie Bahn, um den Ball flach im rechten Eck des Klever Tores unterzubringen. Die Rot-Blauen schüttelten sich nur kurz und blieben auch danach ihrer spielerischen Linie treu. "Wir haben uns nicht hinten rein gestellt und unser Glück mit langen Bällen gesucht, sondern haben Fußball gespielt", betonte FC-Trainer von Kuczkowski. Dies habe man sich vor der Partie vorgenommen und auch gut umgesetzt.

Belohnt für sein couragiertes Spiel wurde der Gastgeber drei Minuten nach dem Essener Führungstor. Auf der rechten Seite schickte Niklas Klein-Wiele seinen Mitspieler Otman Maehouat auf die Reise. Der setzte sich durch und brachte den Ball wunderschön nach innen. Dort bedrängte der Klever Levon Kurikciyan den Essener Aubameyang. Von dessen Fuß senkte sich der Ball als Bogenlampe ins Essener Tor. Mit einem verdienten Unentschieden ging es in die Kabinen.

Auch im zweiten Durchgang entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Der 1. FC Kleve zog sich bei den für einen Viertligisten häufig harmlosen Angriffen weiterhin achtbar aus der Affäre und sorgte seinerseits immer wieder für brenzlige Situationen im Essener Strafraum. Doch 20 Minuten vor Schluss legten sich die Klever den Ball dann selbst ins Tor. Zunächst konnte Linksverteidiger Ehrhardt den Ball nicht klären, anschließend schob ihn Innenverteidiger Haeger im FC-Strafraum vor die Füße des eingewechselten Romas Dressler. Der ließ sich nicht zweimal bitten und brachte seine Mannschaft ein zweites und letztendlich entscheidendes Mal in Führung. Kurz darauf sah der Essener Waldoch wegen Meckerns zum zweiten Mal Gelb und durfte sich den Rest des Pokalspiels von der Tribüne aus ansehen.

Von dort sah er den 1. FC Kleve, der mit Marcel Reintjes, Maurice Rybacki und Pascal Hühner drei frische Offensivkräfte brachte, in der Schlussphase mächtig auf den Ausgleich drücken. Rybacki und Reintjes vergaben zwei gute Ausgleichmöglichkeiten. Viel jedenfalls hatte gestern Abend nicht an einer Verlängerung gefehlt.

(RP)
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