Fußball Respektvoll übern Rhein

Fußball · Die beiden Landesligisten 1. FC Kleve und Viktoria Goch sind auswärts gefordert. Während Kleve beim TuB Bocholt gastiert, reist die Viktoria ebenfalls auf die andere Rheinseite und tritt beim RSV Praest an. Anpfiff für beide Partien: Sonntag, 15 Uhr.

 Ist beim TuB Bocholt wieder dabei: Umut Akpinar, eine der Säulen beim 1. FC Kleve.

Ist beim TuB Bocholt wieder dabei: Umut Akpinar, eine der Säulen beim 1. FC Kleve.

Foto: G. Evers

Der kommende Gegner des 1. FC Kleve sind die Turner und Ballspieler aus Bocholt. Der Verein von der anderen Rheinseite ähnelt dem 1. FC zumindest in einer Kategorie: dem Saisonziel. "Sorgenfrei durch die Spielzeit" lautet nicht nur das Motto bei den krisengeschüttelten Klevern, sondern auch beim nächsten Gegner. Ein Ziel — für nicht wenige Fußball-Fans in etwa so spannend wie die Apotheken-Umschau.

Beim 1. FC Kleve ist man nach dem Insolvenzverfahren derzeit auf einem guten Weg, wieder Struktur in den Verein zu bekommen. Der Unterschied zum TuB Bocholt ist, dass man sportlich aktuell wesentlich besser dasteht. Doch macht sich Bocholts Trainer Frank Ignaszak trotz der mageren Punktausbeute von sechs Zählern in sieben Partien keine größeren Sorgen. "Wir waren in keinem Spiel chancenlos, haben die vergangenen drei Partien nicht verloren und sind auf einem guten Weg", blickt der TuB-Coach gelassen auf das Duell am Sonntag.

Bislang hat der TuB auf heimischer Anlage die Gäste noch nicht in Angst und Schrecken versetzt. Weihnachten gibt's bislang öfter im Jahr als einen Heimsieg von Bocholt in der aktuellen Spielzeit. Die Ausbeute beläuft sich derzeit auf einen übersichtlichen Heimzähler. Und genau das ist, was Ignaszak stört: "Unzufrieden bin ich nur mit der Punktausbeute, die spielerische Leistung stimmt." Dabei weist er darauf hin, dass man bislang schon gegen zahlreiche vermeintliche Top-Teams der Liga gespielt habe.

So siegte Bocholt unter anderem bei Viktoria Goch. Und das ist nur ein Grund für Kleves Trainer Thomas von Kuczkowski, den Gegner keinesfalls in die Kategorie "Fallobst" einzusortieren. "Ich kenne die Mannschaft, die hat sich nicht großartig verändert. Es gibt für uns keinen Grund, in dieser Liga irgendein Spiel locker anzugehen. Wir sind nie der Favorit", sagt der FC-Coach. Von Kuczkowski hat den TuB in dieser Saison noch nicht gesehen, weiß jedoch, dass beim Bocholt einige Akteure dabei sind, die sich beim Kopfball bücken müssen: "Die haben einige lange Spieler, was vor allem bei Standardsituationen gefährlich werden kann." Zumal der 1. FC gerade in dieser Disziplin anfällig ist. "Mir gefällt unser Verhalten bei Standards noch nicht", moniert der FC-Coach, da Kleve hier bereits einige Gegentreffer schlucken musste.

Trotz der Kräne in den TuB-Reihen und der entgegengebrachten Wertschätzung für Bocholt, ist von Kuzkowski weit davon entfernt sich mit einem Punkt zu begnügen. "Wir haben uns mit der jungen Truppe Respekt in der Liga erarbeitet. Natürlich will ich auch in Bocholt gewinnen", erklärt der Übungsleiter. Sollte das gelingen, bliebe der Kontakt zur Spitze gewahrt. Und damit würde man zumindest eine zeitlang um mehr spielen, als um die nicht allzu brisante Frage, ob man nun Achter oder Neunter wird.

(RP/ac)
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