Fußball Relikte einer Spitzenelf

Die Gocher Viktoria reist am Sonntag zu Union Solingen (Anstoß 15 Uhr). Mischte der Traditionsklub letzte Saison noch um den Aufstieg mit, so sind die Klingenstädter inzwischen tief gefallen.

Standen in der Vorsaison Duelle zwischen der Gocher Viktoria und dem 1.FC Union Solingen auf dem Terminplan, so gingen die Weberstädter als Außenseiter in die Partie. Bis zum Schluss lieferten sich die Solinger ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem VfB Speldorf um den Aufstieg in die NRW-Liga. Am Sonntag sind die Vorzeichen gänzlich andere.

Und das, obwohl auch die Gocher nicht gerade berauschend in die neue Spielzeit gestartet sind. Wenn am Sonntag ab 15 Uhr der Ball im Stadion am Hermann-Löns-Weg rollt, geht es für die Gocher Viktoria darum das eigene Punktekonto hochzufahren und sich nicht zu blamieren. Für die Gastgeber hingegen geht es am zehnten Spieltag immer noch darum, den ersten Saisonsieg zu landen und etwas Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen zu dürfen. "Für uns zählt natürlich nur ein Sieg, aber wir dürfen uns auf keinen Fall vom Tabellenbild blenden lassen", warnt Viktoria-Coach Thomas von Kuczkowski. Er tut dies aus gutem Grund. Einerseits, weil seine Akteure beim 0:3 beim SV Straelen gegen einen vermeintlich schwachen Gegner schon einmal enttäuschten. Andererseits, weil trotz mickrigem Punktekonto von gerade einmal einem Zähler bei Union Solingen ein zarter Aufwärtstrend zu erkennen ist. Von Trainer und sportlichem Leiter Thomas Brdaric, dem neben der Konsolidierungspolitik ein Gros der Verantwortung für die sportliche Misere zugeschrieben wird, haben sich die Klingenstädter bereits getrennt.

Unter dem Nachfolgespann Dennis Wendling und Philipp Obloch gab es in der Heimpartie gegen Krefeld-Fischeln endlich den ersten Punkt und beim jüngsten 0:2 beim SC Kapellen-Erft kassierte man die Gegentreffer in Unterzahl erst in der Nachspielzeit. Doch auch die Gocher Viktoria zeigte sich trotz des 1:2 gegen Uerdingen zuletzt deutlich verbessert. "Das war eines der besten Niederrheinligaspiele, die ich zuletzt gesehen habe, was auch an uns lag", erklärt Viktoria-Trainer Thomas von Kuczkowski. Da das Punktekonto allerdings weiter zu wünschen übrig lässt, soll in Solingen ein Dreier her. Dabei muss von Kuczkowski auf Jens Schulz verzichten, der sich gegen Uerdingen einen Bänderriss zugezogen hat.

"Im Kompensieren von Verletzungsausfällen von gestandenen Spielern haben wir ja Erfahrung", trägt der Gocher Trainer es mit einem Schuss Humor. Da Jens Schulz zuletzt vor der Abwehr aktiv war, sind der wieder fitte Tim Haal oder Henrik Schneider erste Anwärter auf den frei gewordenen Platz in der Startelf. Auch Frank Rörthmans steht wieder uneingeschränkt zur Verfügung.

"Wir haben sicherlich die höhere Qualität im Kader. Allerdings müssen wir die Grundtugenden wie Leidenschaft, Laufbereitschaft und Kampf neben den fußballerischen Mitteln einbringen. Dann werden wir auch gewinnen", zeigt sich von Kuczkowski zuversichtlich.

(RP)
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