Reform stößt auf Ablehnung

Im Rahmen eines außerordentlichen Fußball-Kreistages wurde über die Strukturreform Variante 2 abgestimmt. Das Ergebnis fiel mit 35:5-Stimmen bei sechs Enthaltungen deutlich aus: Die Reform wurde abgelehnt.

 Beim außerordentlichen Kreistag des Fußballkreises 8 Kleve-Geldern stießen die Reformpläne des Fußballverbandes Niederrhein auf wenig Gegenliebe.

Beim außerordentlichen Kreistag des Fußballkreises 8 Kleve-Geldern stießen die Reformpläne des Fußballverbandes Niederrhein auf wenig Gegenliebe.

Foto: Stade

Mit 35:5-Stimmen bei sechs Enthaltungen sprachen sich die Vertreter der Sportvereine im Fußballkreis 8 Kleve/Geldern deutlich gegen die vom Fußballverband Niederrhein (FVN) geplante Strukturreform Variante 2 aus. Viele Vereine fühlen sich von den Verantwortlichen übergangen.

Derzeit gehören dem FVN 14 Kreise mit rund 1400 Vereinen und über 360 000 Mitgliedern an. Nach der von Manfred Ridderskamp vom SV Spellen vorgestellten Umstrukturierung würde die Anzahl der Kreise von 14 auf acht reduziert. Die Reform sieht vor, den Kreis Kleve-Geldern um große Teile des Kreises Moers zu erweitern.

Insbesondere angesichts des demografischen Wandels, der sich in den nächsten 18 Jahren vollziehen wird, sei eine Umstrukturierung notwendig. Das FVN-Gebiet, das derzeit 5,8 Millionen Einwohner umfasst, soll bis zum Jahr 2030 um 300 000 Einwohner schrumpfen, so Ridderskamp, der sich auf eine Bertelsmann-Statisitik beruft. Das soll auch verheerende Folgen für die Sportvereine haben: Insgesamt 829 U18-Mannschaften werden laut Statistik entfallen. "Das sind keine guten Aussichten", so Ridderskamp, "ohne Reform ist der Vereinsfußball nicht zukunftsfähig."

Kritik gab es von den Vertretern der Vereine massig. Vor allem die weiteren Fahrtwege stellen ein Problem dar, so Thomas Thüs vom DJK Hommersum-Hassum: "Durch die Fahrerei wird es immer schwieriger, genug Leute auf den Platz zu kriegen." Auch den wirtschaftlichen Aspekt müsse man beachten, so Thüß, "Bei den Spritpreisen ist es für Vereine nicht mehr möglich, die Fahrtkosten der Spieler zu tragen." Die Zusammenarbeit mit dem FVN wurde ebenfalls scharf kritisiert. Viele Vereine haben das Gefühl, dass sie bei der Entwicklung der Reform übergangen wurden: "An den Entscheidungen sind wir als Verein nicht aktiv beteiligt worden", sagt Gregor Bettray von DJK Twisteden. Wichtige Punkte, wie die Neugestaltung der Administration im Falle einer Umstrukturierung, seien noch immer nicht geklärt, so Bettray. "Wir sollen hier heute Abend abstimmen und haben keinen Schimmer, was uns im Fall der Reform erwartet."

Die endgültige Entscheidung über die Umgestaltung fällt am Samstag, 28. April. Dann werden Mitglieder des Beirates sowie Vertreter von Vereinen und Betriebssportverband (insgesamt 202 Personen) im Rahmen des Verbandstages über die Durchführung der Reform abstimmen. Voraussetzung für die Umsetzung ist eine Dreiviertelmehrheit. Die 17 Delegierten, die der Kreis Kleve/Geldern stellt, werden sich gegen die Reform aussprechen. Darauf hat man sich geeinigt. "Mit Sicherheit wird irgendwann eine Reform kommen", so TuS Kranenburgs 2. Vorsitzender Bernd Schiebek, "aber jetzt ist die Zeit noch nicht reif."

(miv)
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