Lokalsport Rechenprobleme - Schulsportfest abgesagt

Kleve · Der Kreis Kleve streicht die Meisterschaft in der Leichtathletik. EDV-Programm funktioniert nicht.

Die Leichtathletik gehört zu den sogenannten Kernsportarten. Neben Schwimmen und Turnen ist sie für die motorische Entwicklung und Bewegungstechnik von Kindern und Jugendlichen von elementarer Bedeutung. Sportlehrer klagen nicht erst seit gestern darüber, dass die Leichtathletik bei Schülern nicht zu den beliebtesten Leibesübungen gehört.

Umso bedeutender ist es, wenn Hunderte Schüler an der Leichtathletik-Kreismeisterschaft teilnehmen wollen. Mehr als 300 Aktive von sieben weiterführenden Bildungsstätten hatten für die Titelkämpfe im Gocher Hubert-Houben-Stadion gemeldet. Bis eine Woche vor dem Termin freute sich auch der Kreis Kleve als Veranstalter über die Teilnehmerzahl. In einer Pressemitteilung würdigt die Behörde die Schulen und führt alle ausgeschriebenen Disziplinen auf.

Doch fünf Tage vorher sagt die Kreisverwaltung das Sportfest ab. Als Grund werden technische Probleme angegeben. Genauer weiß es die Sprecherin des Kreises. Ruth Keuken erklärt, es gebe Probleme bei der Addition im EDV-Programm. Technische Fehler bei der Zuordnung von Punkten für die verschiedenen Mannschaften würden die Wertung der Leistung unmöglich machen. Es bestehe auch keine Chance, so Keuken, die Probleme beim Zusammenrechnen und der Zuordnung kurzfristig in den Griff zu bekommen. Nun gibt es Stimmen, die behaupten, zur Not könne man Ergebnisse und Zahlen auch ohne ein Programm per Hand addieren. Noch vor einigen Jahren wurden sämtliche Sportfeste auf diese Art ausgewertet.

Nach Informationen unserer Redaktion soll eine neue Version der Leichtathletiksoftware aus dem Hause Seltec Grund für die Probleme sein. Ein Programm, mit dem Vereine schon seit geraumer Zeit arbeiten, das aber offenbar nicht von allen Veranstaltern beherrscht wird.

Auch hätte die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können. Immerhin waren es noch fünf Wochen bis zu den Ferien. Die Kreisverwaltung sieht das anders. Die Meldefrist für die Wettkämpfe auf Landesebene könnten dann nicht eingehalten werden, so die Sprecherin. Stellt sich die Frage, ob 306 Schüler nicht trotzdem gern zum Sportfest nach Goch gefahren wären, um Kreismeister zu werden. Bei den Grundschulen gibt es eine gute Regelung. Hier wird ein Ausweichtermin mit angegeben. So hätte der Kreis noch Zeit gehabt, sich um die technischen Probleme zu kümmern.

Sportlehrer haben mit ihren Schülern für die Wettkämpfe trainiert. Diese Absage verbessert die Popularitätswerte der Leichtathletik nicht. Im Gegenteil. Die stets geforderte Rückkehr zu den Wurzeln von Sport und Bewegung, nämlich Laufen, Springen und Werfen, wird erschwert.

(jan)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort