Lokalsport Pokal-Traum endet im Halbfinale
Kleve · Volleyball: Bei der Bezirkspokal-Endrunde des Westdeutschen Verbandes schlug sich die SV Bedburg-Hau achtbar.
Zumindest in den anfänglichen Ballwechseln des ersten Halbfinales der Bezirkspokal-Endrunde des Westdeutschen Volleyball-Verbandes (WVV) setzte die Verbandsliga-Sechs der SV Bedburg-Hau vor guter heimischer Kulisse viel versprechende Ausrufezeichen. Die Hausherren eröffneten ihr Halbfinale gegen den klassenhöheren Oberligisten FS Duisburg, der von einer Aufschlagserie Stefan Herzbergs kalt erwischt wurde, mit einer 9:2-Führung. Weitere Zwischenstände von 13:7 und 16:10 bis 20:14 zeigten, dass das im Zuspiel von Niklas Groß dirigierte SVB-Team bis an die Zwanzig-Punkte-Marke die Schlagzahl im Duell mit den Freien Schwimmern vorgab.
Die Spekulation, die Mannschaft um Spielertrainer Tobias Moerkerk könne ins Bezirkspokal-Finale gegen entweder den klassenhöheren Regionalligisten Füchse Düsseldorf oder Zweitliga-Aufstieger Moerser SC einziehen, erhielten bis dahin also gehörige Nahrung. Dann jedoch fing sich Haus Gegner. Punkt für Punkt ging an Duisburg und erst deutlich zu spät bei 23:24-Rückstand unterbrach Moerkerk Duisburgs guten Lauf durch eine Auszeit. Zwar glich Hau im Anschluss noch zum 24:24 aus. Ein Aufschlagfehler durch "Katze" Bours und ein starker Duisburger Block gegen Moerkerk besiegelten danach jedoch Haus 24:26 zum 0:1.
Das letzte Drittel des Auftaktsatzes sowie der Verlauf der zwei noch folgenden Durchgänge zwischen beiden Mannschaften zeigten dann, dass der SVB-Sechs die sehr lange Pause zwischen Meisterschaftsende und Pokalendrunde mehr geschadet als genutzt hatte. Anders als im starken Saisonfinale gegen Wipperfürth produzierte das SVB-Team im Pokalkampf mit Duisburg viel Stückwerk. Auf gute Szenen folgten zu häufig weniger gute. Zeitweilig agierte Hau kraftlos und uninspiriert. Kurzzeitig änderte sich das, als Thomas Holtermann bei 11:16-Rückstand in Satz zwei eingewechselt wurde. Hau kam auf 16:19 heran. In dieser Phase wachten auch Haus Fans auf der Tribüne auf und feuerten die SVB-Sechs mit Szenenapplaus wieder stärker an.
Richtig beflügelt wurde Haus Spiel auch damit nicht mehr. Die Duisburger Sechs stoppte Haus kurze Aufholjagd bei 20:16 und machte wenig später per 25:19 ihre 2:0-Satzführung perfekt. Eher als Spaß als ernst gemeint waren Mitte des dritten Satzes dann auch die Rufe auf Haus Auswechselbank von "Tie-Break!, Tie-Break". Allein Angreifer Holtermann schien wirklich daran zu glauben und forderte. "Macht vorne mehr Druck!". Da ließen die knappen Spielstände von 19:19, 21:22 und 21:23 ließen theoretisch noch ein Fünf-Satz-Szenario zu, doch in Wirklichkeit hatte sich die SVB-Sechs längst auf ihr Pokal-Aus eingestellt, das dann mit 22:25 zum 3:0 für Duisburg dann auch Realität wurde. Aber die Enttäuschung von SVB-Coach Moerkerk darüber hielt sich in Grenzen: "Diese Niederlage ändert nichts daran, dass wir insgesamt eine gute Saison gespielt haben!" Zum Ausgleich für den eher mäßigen Auftritt der Sechs bekamen der SVB-Anhang im Anschluss jedoch noch einen Volleyball-Leckerbissen serviert. Im sehenswerten und im zweiten Satz hart umkämpften anderen Halbfinale setzte sich Regionalligist Füchse Düsseldorf mit 3:1 (14:25, 25:23, 25:15, 25:21) gegen Zweitliga-Aufsteiger Moerser SC durch. Das darauf folgende Bezirkspokal-Endspiel gegen FS Duisburg gewann Düsseldorf dann 3:1 (22:25, 25:23, 25:17, 25:18).