Fußball-Niederrheinpokal Für Sebastian Kaul schließt sich ein Kreis

Kleve · Der Coach der SGE Bedburg-Hau spielte früher für den KFC Uerdingen, den sein Team am Mittwoch im Stadion des 1. FC Kleve erwartet. Kaul will einige Minuten auf dem Rasen mitwirken. Es könnte sein letzter Auftritt als Spieler sein.

 Sebastian Kaul ist in der achten Saison Trainer der SGE Bedburg-Hau, die er 2019 in die Landesliga führte.

Sebastian Kaul ist in der achten Saison Trainer der SGE Bedburg-Hau, die er 2019 in die Landesliga führte.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)/Stade,Klaus-Dieter (kds)

Sebastian Kaul hat in den mehr als drei Jahrzehnten, in denen er mittlerweile im Fußball aktiv ist, zu drei Klubs eine besondere Beziehung aufgebaut. Das trifft natürlich auf seinen aktuellen Verein SGE Bedburg-Hau zu, für den er schon seit 2014 als Trainer im Einsatz ist. Das gilt ebenso für den 1. FC Kleve, weil der heute 41-Jährige einst in der Jugend des VfB Kleve aufgelaufen ist und später einige Jahre auch das Trikot des Fusionsklub getragen hat. Und dies ist beim KFC Uerdingen der Fall, bei dem Kaul seine letzten fünf Jahre als Nachwuchskicker und seine ersten drei Spielzeiten bei den Senioren absolviert hat. Dabei kam er unter anderem auf 14 Einsätze in der Zweiten Bundesliga.

Am heutigen Mittwoch erwartet Sebastian Kaul mit dem Landesligisten SGE Bedburg-Hau in der zweiten Runde des Niederrheinpokals den KFC Uerdingen, der mittlerweile nur noch in der Regionalliga aufläuft. Die Partie wird um 19.30 Uhr im Stadion des 1. FC Kleve am Bresserberg angepfiffen, weil sie als Risikospiel eingestuft wird und deshalb nicht auf der SGE-Anlage in Has­selt stattfinden kann. Die Begegnung ist für den Gastgeber trotz des Umzugs in die Nachbarschaft ein Highlight. Und sie ist für Sebastian Kaul natürlich eine ganz besondere Partie. Zumal sie sein Abschiedsspiel werden könnte.

„Ich spiele mit meiner aktuellen Mannschaft gegen einen meiner Ex-Klubs im Stadion des Vereins, bei dem ich meine Laufbahn begonnen habe. Da schließt sich für mich ein Kreis“, sagt Sebastian Kaul. Der 41-Jährige hatte in den vergangenen Jahren in schöner Regelmäßigkeit angekündigt, nur noch als Trainer und nicht mehr als Spieler für die SGE tätig sein zu wollen. Doch daraus wurde bislang so richtig nichts. Kaul musste immer mal aushelfen, weil das Personal knapp geworden war. Das ist aber nicht der eigentliche Grund dafür, dass der Trainer gegen den KFC am Mittwoch als Kicker im Spielbericht aufgeführt sein wird. „Ich werde mich einwechseln, wenn es der Spielstand zulässt. Das lasse ich mir nicht nehmen. Und es könnte dann mein Abschiedsspiel sein“, sagt Kaul. Eine bessere Gelegenheit wird sich auch kaum bieten.

Dass er die Chance erhält, sich gegen seinen Ex-Verein in die Partie zu bringen, weil die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen irgendwann geklärt sein werden, ist für Kaul keine Frage. Für ihn ist der Regionalligist der klare Favorit, auch wenn es für den KFC in der Meisterschaft am Samstag eine happige 0:11-Niederlage gegen Rot-Weiss Essen gesetzt hat. „Unsere Chancen auf einen Erfolg sind allenfalls minimal. Trotzdem wollen wir natürlich versuchen, den zwei Klassen höher spielenden Gegner zu ärgern“, sagt Kaul.

Drei wichtige Akteure werden beim Versuch fehlen. Offensivkraft Robin Deckers ist wegen der Verletzung, die er am Sonntag beim 3:0-Sieg bei der SV Hönnepel-Niedermörmter erlitten hat, nicht dabei. „Er hat sich wenigstens eine schwere Zerrung und vielleicht sogar einen Muskelfaserriss zugezogen“, sagt Kaul. Zudem müssen Abwehrchef Jordi van Kerkhof und Außenverteidiger Lukas Ehrhardt aus beruflichen Gründen passen.

Der Vorverkauf für den Pokal-Hit ist gut gelaufen. „Wir haben in Bedburg-Hau und Kleve gut 300 Karten verkauft“, sagt SGE-Vorsitzender Björn Mende. In Krefeld hat sich die Nachfrage nach Tickets allerdings bislang in überschaubaren Grenzen gehalten, wofür die KFC-Niederlage in historischer Höhe gegen RWE gesorgt haben wird. Nichtsdestotrotz rechnet die SGE mit mindestens 500 Zuschauern.

Sebastian Kaul würde also seine Abschiedsvorstellung als Spieler vor einer angemessenen Kulisse im Stadion, mit dem er einiges verbindet, geben. „Ich bin froh, dass uns der 1. FC Kleve die Möglichkeit gegeben hat, am Bresserberg zu spielen und wir somit ein bisschen noch eine Heimpartie haben“, sagt Kaul. Und sich für ihn ein Kreis schließen kann.

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