Fußball Personelle Not zwingt Erfgen zum Rückzug

Kleve · Spielleiter Holger Tripp muss ohne Rheinwacht Erfgen die neue Saison planen. Der Verein zieht seine erste Mannschaft aus der Fußball-Kreisliga A zurück. Fehlende Spieler sind der Grund dafür.

 Lokalkämpfe, wie auf dem Bild zu sehen zwischen Sturm Wissel und Rheinwacht Erfgen, wird es in der kommenden Saison nicht geben.

Lokalkämpfe, wie auf dem Bild zu sehen zwischen Sturm Wissel und Rheinwacht Erfgen, wird es in der kommenden Saison nicht geben.

Foto: : Evers

Die neue Fußballsaison hat schon ihren ersten Absteiger: Rheinwacht Erfgen hat mit sofortiger Wirkung seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Damit steht das Team als erster Absteiger fest, und die Kreisliga A bestreitet ihre Saison 2014/2015 mit nur 15 Mannschaften.

Staffelleiter Holger Tripp erreichte die Nachricht am Wochenende. Tripp, der zugleich Vorsitzender des Kreis-Fußballausschusses ist, nimmt den Rückzug mit Bedauern hin.

"In der Kürze der Zeit können wir nicht mehr anders reagieren, als Rheinwacht Erfgen als ersten Absteiger ans Tabellenende zu setzen. Der Verein hat immerhin einen nachvollziehbaren Grund für die Abmeldung geliefert", sagt Tripp auf Nachfrage unserer Zeitung.

Norman Lousée, Trainer des zurückgezogen Teams, berichtet: "Als kurz vor dem Saisonende unser Klassenerhalt in der A-Liga feststand, hatten mir nur drei Spieler für die Saison 2014/15 angekündigt, dass sie sich abmelden werden. Mit dieser Zahl an Abgängen hätte ich einigermaßen gut leben können." Den Grund dafür, weshalb das Trio die Rheinwacht verlassen hat, lieferte es im Mai gleich mit. Lousée: "Mancher hat nicht daran geglaubt, dass wir mit dieser Mannschaft in der neuen Saison die Klasse halten würden."

Offenbar aber teilten noch mehr Spieler diese Meinung - vielleicht aber auch nicht. Grundlos flatterten weitere Abmeldungen in den Briefkasten der Rheinwacht. Irgendwann waren es dann so viele, dass an eine schlagkräftige Mannschaft für das Oberhaus im Kreisligafußball nicht mehr zu denken wahr. Lousée ist verständlicherweise darüber enttäuscht. "Ich habe von manchem Spieler, der uns verlässt, mehr Charakter erwartet. Aber zugegebenermaßen nicht von jedem, der jetzt geht." Trainer Lousée ärgert, dass ihm von den Spielern nicht schon früher reiner Wein eingeschenkt wurde: "Wenn schon eher absehbar gewesen wäre, dass wir in der Kreisliga A keine Mannschaft stellen können, dann hätten wir in der Kreisliga B einen Neustart machen können - und nicht in der Kreisliga C, wie es jetzt der Fall ist." Und auch für andere Teams, so Lousée, sei es ärgerlich: "Das tut mir ehrlich sehr leid für den BV DJK Kellen, der dann die Klasse gehalten hätte."

Die Liste derer, die Erfgen verlassen, ist lang. Zu den Abgängen gehören: Carlos Abaga, Dogan Güden (beide SV Donsbrüggen), Kevin Adomeit (Siegfried Materborn), Alexander Nienhuys (SGE Bedburg-Hau), Benjamin Schröder (nach Köln), Manuel Winz (nach Baden-Württemberg), André Hunzelder (SV Bedburg-Hau), Kevin Mooren (SV Nütterden), Frederick Winterberg, Alexander Trenkenschuh, Kim Prescher (alle SSV Reichswalde). Bei solch einem personellen Verlust sah der Verein keine Möglichkeit, die Kreisliga A vernünftig über die Bühne zu bekommen.

Lousée will jetzt mit den "aufrichtigen Spielern, die der Rheinwacht treu bleiben", wie er sagt, Spielern aus der zweiten und dritten Mannschaft sowie Jugendspielern eine starke Kreisliga-C-Truppe bilden, die dort um den Aufstieg mitspielen will.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort