Leichtathletik Per Urschrei zum Erfolg

Die 14-jährige Meike Ververs von Alemannia Pfalzdorf machte in letzter Zeit mit tollen Leistungen in der Leichtathletik auf sich aufmerksam. Besonders in den Wurfdisziplinen ist sie derzeit kaum zu schlagen.

Es ist ein Schrei auf dem Trainingsplatz in Pfalzdorf zu hören. Doch niemand der anwesenden Sportler schaut entsetzt drein. Meike Ververs hat lediglich den Speer weit über die Rasenfläche geworfen und hat dabei einen ihrer berühmten "Urschreie" von sich gegeben. Die 14-Jährige aus Pfalzdorf ist in den Wurfdisziplinen das große Talent in Deutschland. Im August startet sie bei den Deutschen Meisterschaften im ostwestfälischen Lage im Blockwurf. Noch stapelt sie tief und setzt sich das Ziel, unter die ersten Zehn zu kommen. Aber eigentlich müsste sogar noch einen Tick mehr drin sitzen, denn schließlich ist sie derzeit die zweitbeste Blockwettkämpferin in ihrer Altersklasse (W14) in Deutschland. Ihr Trainer Arthur Raue hält Meike für ein absolutes Bewegungstalent: "Wenn ich Ihr eine Übung vorgebe, ist Meike in der Lage, sie direkt umzusetzen. Diese Erfolge motivieren natürlich für die weiteren Trainingseinheiten." Gerade in den Wurfdisziplinen verbessert sich Meike immer schnell.

Je komplexer, desto besser

"Ich mag den Speerwurf besonders, weil die Technik so komplex ist. Die Bewegungseinheiten laufen gleichzeitig ab, dann ist der letzte Schritt unheimlich wichtig. Danach kommt mein Schrei", lacht die 14-Jährige. Aber auch die Laufdisziplinen lässt sie nicht verkümmern, denn in den Blockwettkämpfen kommen diese auch zum Tragen. In ihren Block-Wettkämpfen läuft sie die 100-Meter, 80-Meter Hürden, Weitsprung, Kugel und Diskus. Nun, in den Ferien will sie sich noch im Weitsprung verbessern, denn ihre Flugkurve ist zu flach. Die Trainingsbedingungen in Pfalzdorf sind eigentlich nicht optimal, aber mit ihrem erfahrenen Trainer holt sie das Beste raus. Den Dreierschritt beim Hürdenlauf hat Meike dann aber eher beim Wettkampf auf einer richtigen Anlage gelernt. Arthur Raue ist bereits seit 30 Jahren Leichtathletiktrainer und besitzt die B-Lizenz. Seine Devise ist "Zuckerbrot und Peitsche". "Ich kann gar nicht böse sein, aber manchmal muss ich die Mädels zur Ernsthaftigkeit erziehen. Es kommt vor, dass sie am liebsten nur reden wollen." "Arthur nennt uns dann immer ' Die drei von der Tankstelle' oder 'Schneegänse', die wegen der Stallpflicht in den Stall gehören. Wir lachen uns dann immer tot", erzählt Meike Ververs. Beeindruckt ist der Trainer, wenn er das Durchsetzungsvermögen seines talentierten Schützlings beobachtet. "Sie ist eisenhart", verrät er. Schlechtes Wetter kennt die Pfalzdorferin nicht, und scheut kein Training bei Schnee oder Regen, selbst über die Hürden. Auch einen Hochsprung mit einer ausgekugelten Schulter führt sie fort. "Ich sage mir immer, ein Indianer kennt keinen Schmerz", so Meikes hartes und tapferes Motto.

Wichtig ist der 14-Jährigen im Sport, dass man auch den Konkurrentinnen einen Sieg gönnen kann. Ich bin mit der Leonie Merkens aus Straelen gut befreundet und ich freu mich auch, wenn sie gewinnt. Wir unterstützen uns immer gegenseitig . Wenn Meike mal genug von der Leichtathletik hat, dann geht sie Reiten - ihr anderes großes Hobby. Mit Pferden hat auch ihr Traumberuf zu tun: Meike möchte Polizeireiterin werden.

(RP)
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