Der Publikumsliebling bleibt Niklas Klein-Wiele bleibt 1. FC Kleve treu

Kleve · Fußball-Oberliga: Der 29-Jährige hat seinen Vertrag am Bresserberg verlängert. Dabei hatte der Offensivakteur erwogen, aus beruflichen Gründen kürzerzutreten. Seine Leistungen aber werden gebraucht. Am Sonntag geht es gegen den Tabellennachbarn.

 Niklas Klein-Wiele ist seit einem Jahrzehnt unangefochtener Stammspieler beim 1. FC Kleve.

Niklas Klein-Wiele ist seit einem Jahrzehnt unangefochtener Stammspieler beim 1. FC Kleve.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Am Mittwochabend spielte Niklas Klein-Wiele für den Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve beim Auswärtsspiel gegen den SV Sonsbeck stark auf. Die Rolle des 29-Jährigen aber war regelrecht tragisch: Erst hatte der Offensivakteur bei einer Rettungsaktion ins eigene Tor getroffen, in der Schlussphase wurde er dann zu Unrecht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Doch die Rot-Blauen bewiesen Moral und erkämpften sich nach einem 1:3-Rückstand noch ein Remis. Daran, dass die Gäste überhaupt noch im Spiel waren, hatte Klein-Wiele maßgeblichen Anteil.

Dass der Angreifer am Sonntag, wenn es ab 15 Uhr in der heimischen Eroglu-Arena gegen die Essener Spielvereinigung Schonnebeck geht, gesperrt ausfällt, wird dem Team von Trainer Umut Akpinar wehtun. Denn: Der Polizist gehört Woche für Woche zu den besten Akteuren auf dem Platz. Bislang traf Klein-Wiele sieben Mal, hinzu kommt eine Torvorbereitung. Wenig verwunderlich also, dass der 1. FC Kleve nach Zusagen von Fabio Forster, Nathnael Scheffler und Dano Evrard auch den Vertrag des Publikumslieblings unlängst verlängert hat. Der Stammspieler trägt seit der B-Jugend das rot-blaue Dress, in der Saison 2016/2017 spielte er für die SV Hö.-Nie. in der Oberliga.

„Ich hatte richtig gute Gespräche mit Trainer Umut Akpinar und den Kaderplanern. Daran, dass der Verein der richtige Ort für mich ist, hatte ich sowieso keine Zweifel“, sagt Klein-Wiele. Doch ein anderer Gedanke habe ihn mächtig beschäftigt. „Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich nicht kürzertreten möchte, ob es fußballerisch so weitergehen soll. Immerhin ist es im Beruf deutlich stressiger geworden“, sagt Klein-Wiele, der als Polizist in Kleve tätig ist. Schichtdienste seien schlauchend, so der Mann aus Rees.

„Und der Aufwand für den Fußball ist nun einmal hoch. Da kommt das Privatleben auf Dauer zu kurz. Denn die freien Tage gehen in der Regel für den Sport drauf. Aber ich habe mich nun noch einmal bewusst für die Oberliga entschieden“, sagt der Kreativakteur, dessen Mannschaft seit einigen Wochen wieder in starker Form ist. Seit sieben Partien sind die Klever ungeschlagen. Der Fusionsklub steht mit acht Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone auf Tabellenplatz zehn.

„Wenn wir so weitermachen wie zuletzt, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Allerdings wissen wir, dass wir keinen Tick weniger investieren dürfen“, sagt Klein-Wiele. Dafür sei die Liga schlichtweg zu stark. „Wir müssen Woche für Woche an unsere Grenzen gehen. Es gibt keine schwachen Gegner“, so der Routinier im Gespräch.

Am Wochenende steht die Partie gegen den Tabellennachbarn auf dem Programm. Die SpVg Schonnebeck hatte zuletzt zwei überzeugende Siege gegen TuRU Düsseldorf und den VfB Hilden eingefahren. Bitter ist, dass neben Klein-Wiele auch Mittelfeldspieler Nathnael Scheffler gesperrt außen vor ist. Er war beim SV Sonsbeck ebenfalls mit der zweiten gelben Karte vom Platz gestellt worden. Darüber hinaus schaut es personell aber gut aus im Lager der Klever: Auch Luca Thuyl könnte nach seiner Verletzungspause in den Kader zurückkehren. „Wir werden aber nichts überstürzen“, sagt Coach Akpinar.

Der Respekt vorm Gegner ist unterdessen groß. „Die Spielvereinigung Schonnebeck ist eine richtig gute Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielern aus dem Essener Raum. Sie sind gut in Form, legen außerdem als eingeschworener Haufen eine starke Mentalität an den Tag. Da kommt also eine ordentliche Aufgabe auf uns zu“, sagt der Trainer im Vorfeld der Partie. Noch unklar ist, ob neben Scheffler und Klein-Wiele weitere Leistungsträger ausfallen. „Wir haben auch noch einige angeschlagene Spieler aus der Partie gegen den SV Sonsbeck mitgenommen. Da müssen wir kurzfristig entscheiden, ob es für einen Einsatz reicht“, sagt Akpinar.

Wichtig dürfte auch sein, dass Hasan Akcakaya gegen den Tabellenneunten einsatzbereit ist. Der 23-Jährige, der im Winter vom bayerischen Regionalligisten FC Memmingen gekommen war, präsentierte sich zuletzt in Bestform. So ist der Offensivakteur auf dem Weg zum Stammplatz. Am Sonntag traf der Youngster gegen den Cronenberger SC doppelt, zudem sorgte er gegen den SV Sonsbeck für den Anschlusstreffer. „Hasan hat sich schnell eingefunden“, sagt Akpinar.

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