Fußball 1. FC Kleve im ersten Test kalt erwischt

Kleve · Oberligist verliert nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung mit 1:3 gegen den Landesligisten Fichte Lintfort. Alle vier Neuzugänge kommen zum Einsatz. Testspieler Amine Feldaoui hinterlässt guten Eindruck.

 Nathnael Scheffler (vorne), Neuzugang vom künftigen Oberliga-Rivalen SV Sonsbeck, kam im defensiven Mittelfeld von Beginn an zum Einsatz.

Nathnael Scheffler (vorne), Neuzugang vom künftigen Oberliga-Rivalen SV Sonsbeck, kam im defensiven Mittelfeld von Beginn an zum Einsatz.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die wichtigste Erkenntnis aus dem ersten Testspiel der Sommervorbereitung: Fußball-Oberligist 1. FC Kleve hat noch deutlich Luft nach oben. Das Team von Kapitän Fabio Forster unterlag dem Landesligisten TuS Fichte Lintfort 1:3 (0:2). Für den einzigen Treffer der Rot-Blauen sorgte Youngster Diwan Duyar. „Testspielergebnisse hängen wir nicht so hoch. Ich will auch nicht alles darauf schieben, aber einige Jungs hatten nach einer sehr anstrengenden Woche sicher auch schwere Beine“, sagte Co-Trainer Lars van Rens, der seit dem Sommer 2017 beim 1. FC Kleve an der Seitenlinie steht.

Alle vier Neuzugänge kamen am Freitagabend zum Einsatz. Keeper Andre Barth, der nach einer Sportpause an den Bresserberg zurückgekehrt ist, stand von Anfang an zwischen den Pfosten. Nathnael Scheffler (SV Sonsbeck) startete im defensiven Mittelfeld an der Seite von Fabio Forster, Tyrese Pritzer (VfL Rhede) und Folarin Williams (TV Jahn Hiesfeld) wurden später eingewechselt. Für TuS Fichte Lintfort standen unterdessen Innenverteidiger Leslie Rume und Mittelfeldspieler Marvin Ehis auf dem Platz, die in der Saison 2019/2020 am Bresserberg kickten.

Der 1. FC Kleve startete durchaus engagiert in die Partie. „Wir haben es anfangs genau so gemacht, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir wollten dem Gegner keine Luft zum Atmen lassen“, sagte Lars van Rens. Nach einem kapitalen Fehler im Spielaufbau hatte Lintforts Mehmet-Ali Cengiz (14.) dann aber freie Bahn, er hob den Ball aus 25 Metern Distanz über Andre Barth hinweg ins Tor. Plötzlich waren die laufstarken Gäste das bessere Team. Nach 31 Minuten enteilte Carlos Candido Pin Kleves Abwehrchef Nedzad Dragovic, er schloss nach einem feinen Solo aus kurzer Distanz eiskalt ab. Fabio Forster (39.) hätte mit einem Distanzschuss verkürzen können, doch Lintforts Keeper parierte stark.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Rot-Blauen dann wieder besser auf, ohne allzu viele hochkarätige Chancen herauszuspielen. So traf Julian Thiel (54.) für den Landesligisten zum 3:0, Offensivakteur Diwan Duyar (68.) sorgte immerhin noch für den Anschlusstreffer. Der 19-Jährige aus Kevelaer hatte bereits im Saisonfinale immer wieder starke Leistungen gezeigt und maßgeblichen Anteil daran, dass die Mannschaft die Saison 2021/2022 noch auf Tabellenplatz sieben abschloss.

„Nach dem 0:1 haben wir ein wenig den Faden verloren und insbesondere im Aufbau viele Fehler gemacht. Nach der 70. Minute haben wir es dann wieder ganz gut gemacht, aber das Ergebnis konnten wir nicht mehr drehen“, so Lars van Rens, der in den vergangenen zwei Wochen mit den Klever Kickern an der Kondition gefeilt hat. Beinahe täglich wurde trainiert. Wenig verwunderlich also, dass das Team aus der Kreisstadt seit Jahren als eines der fittesten in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse gilt. Ab Montag übernimmt dann Chefcoach Umut Akpinar wieder die Leitung, der sich bis zuletzt im Urlaub befand.

Trotz der Niederlage wusste ein Testspieler des 1. FC Kleve gegen den Klub aus Kamp-Lintfort Eindruck zu hinterlassen. Der 20-jährige Angreifer Amine Feldaoui spielte 70 Minuten lang, er stürmte an der Seite von Danny Rankl. Der Deutsch-Marokkaner kickte in der vergangenen Saison für die SG Unterrath in der Landesliga, ihm gelangen fünf Treffer und sechs Assists für den Düsseldorfer Verein. Ob der beidfüßige Stürmer allerdings tatsächlich ein Vertragsangebot vom Fusionsklub erhält, ist noch offen. In den nächsten Wochen werden weitere Testkicker erwartet. Die Kaderplaner des 1. FC Kleve halten noch Ausschau nach einem defensiven Mittelfeldspieler sowie einem vielseitig einsetzbaren Offensivakteur.

Das nächste Testspiel des 1. FC Kleve steht am Donnerstag auf dem Programm. Dann geht es ab 19 Uhr vor heimischem Publikum gegen die U19-Mannschaft von Schalke 04. Vorher warten aber noch drei Trainingseinheiten am Bresserberg. 

1. FC Kleve Barth – Meurs (55. Kezer), Haal, Dragovic, Top (55. Evrard) – Forster, Scheffler (45. Williams), Thuyl (45. Duyar), Hühner – Feldaoui (70. Pritzer), Rankl (45. Klein-Wiele).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort