Fußball-Oberliga Rot-Blaue wollen den Schwung mitnehmen

Kleve · Fußball-Oberliga: Sportfreunde Niederwenigern - 1. FC Kleve (Sonntag, 15 Uhr). Zuletzt gewann die Akpinar-Elf gleich zwei Mal in Serie.

 FC-Spielführer Fabio Forster zeigte sich zuletzt verbessert. Er ordnete das Spiel und diktierte das Tempo der Partie gegen Velbert.

FC-Spielführer Fabio Forster zeigte sich zuletzt verbessert. Er ordnete das Spiel und diktierte das Tempo der Partie gegen Velbert.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Oberligist 1. FC Kleve ist in der diesjährigen Spielzeit endgültig angekommen: Zwei Mal schlugen die Rot-Blauen zuletzt Velberter Klubs. Auswärts gelang ein 1:0-Arbeitssieg gegen den TVD Velbert, gegen die Sport- und Spielvereinigung traten die Kicker um Kapitän Fabio Forster nun auch spielerisch stark auf. Den schnellen Kombinationen waren die krisengeschüttelten Velberter von Trainer Marcus John nicht gewachsen. Mit 4:1 gewannen die Klever. Der 1. FC also ist zurück in der Spur. Nun bietet sich erneut eine aussichtsreiche Gelegenheit für weitere Punkte. Die Elf von Übungsleiter Umut Akpinar gastiert beim Hattinger Aufsteiger Sportfreunde Niederwenigern.

Die Schwarz-Gelben sind das Tabellenschlusslicht der fünfthöchsten deutschen Spielklasse. Bisher holten sie erst einen Punkt – zum Saisonauftakt gegen TuRU Düsseldorf. In der Folge gelang der Mannschaft von Trainer Jürgen Margref nur noch wenig. Zuletzt setzte es eine herbe 0:5-Klatsche beim VfB Hilden. „Wir befinden uns nicht in einer schwierigen Situation. Aber klar ist: Noch sind wir nicht in der Oberliga angekommen“, sagt Manfred Lümmer, Leiter der Senioren-Abteilung der Sportfreunde. Bisher, so sagt er, fehle es den Essenern vorrangig am nötigen Spielglück. „Bis zum 1:0 des Gegners halten wir meistens sehr gut mit – auch gegen etablierte Oberligisten. Dann aber verlieren wir zu häufig die Disziplin und Ordnung“, sagt Lümmer im Gespräch mit unserer Redaktion weiter. Ein Grund dafür: Der Aufsteiger verfüge nur über drei Spieler, die bereits Erfahrung in der Oberliga gesammelt hätten. Am Kader der vergangenen Spielzeit nämlich haben Lümmer und seine Kollegen im Sommer kaum Veränderungen vorgenommen. „Nun muss unsere junge Mannschaft noch ein wenig hineinfinden“, sagt der Sportchef. Mit 26 Gegentreffern stellt Niederwenigern die schlechteste Abwehr der Liga.

Allzu große Erfolgsaussichten aber bietet sich den Kickern aus Hattingen nicht. Schließlich präsentierte sich der FC zuletzt in guter Form, wie befreit spielten die Rot-Blauen auf. Ein Grund dafür: Offenbar hat Trainer Umut Akpinar nach einer Vielzahl an Rotationen in den vergangenen Wochen seine Startelf gefunden. Bei den Erfolgen gegen den TVD und die SSVg. erteilte die FC-Legende den selben Kickern das Startelfmandat. Die wichtigste Entscheidung ist wohl jene, Angreifer Levon Kürkciyan auf die Ersatzbank zu setzen. Der Armenier wurde gegen die Blau-Weißen erst nach 83 Zeigerumdrehungen eingewechselt. Hinter Stoßstürmer Andre Trienenjost, der in der vergangenen Woche erneut den Auftakttreffer besorgte, spielt nun nämlich Mittelfeldakteur Niklas Klein-Wiele. Zuvor war er auf der offensiven Außenbahn aufgestellt worden. Er aber wirkt in vorderster Front als ein ausgleichender Faktor, schließlich rennt er im Pressingverbund unermüdlich und scheint eine passende Symbiose mit Trienenjost einzugehen. Auf den offensiven Halbpositionen liefen so Mike Terfloth und Pascal Hühner auf. Auch die Hintermannschaft des Bresserberg-Aufgebots wirkte zuletzt deutlich stabilisiert. Die Innenverteidiger Nedzad Dragovic und Sebastian van Brakel geben der Mannschaft Halt. Das Nachsehen im Zentrum hat daher Leslie Rume. Einer der Gewinner des bisherigen Saisonverlaufs ist auch Schlussmann Ahmet Taner. Bisher agierte er durchweg tadellos, gegen die SSVg. Velbert vereitelte er gleich mehrere Großchancen der Gäste sehenswert. Die Zuschauer am Bresserberg honorierten die Vorstellung am vergangenen Sonntag mit lautstarkem Applaus.

So gehen die Rot-Blauen erstmals mit breiter Brust in die Partie. „Kleve steht völlig überraschend im unteren Drittel der Tabelle. Ich bin mir auch sicher, dass sie dort nicht lange bleiben werden. Es ist nun an der Zeit, dass wir die nötige Matchhärte entwickeln“, sagt Niederwenigerns Lümmer. Das letzte Aufeinandertreffen des 1. FC und der Sportfreunde datiert aus der Saison 2017/2018. Jene Spielzeit also, in der die Klever den Aufstieg perfekt machten. Damals waren die Schwarz-Gelben chancenlos gegen den FC: In der Getec-Arena unterlag die Margref-Elf mit 0:4, in Niederwenigerns Glückauf-Stadion gewannen Forster, Dragovic und Kollegen mit 2:0. Nun kämpfen beide Mannschaften eine Klasse höher um den Ligaverbleib. Während sich Niederwenigern bereits früh in größter Not befindet, konnten die Rot-Blauen zuletzt aufatmen. Der FC befindet sich auf dem Nichtabstiegsplatz 14.

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