Fußball-Oberliga Derby-Emotionen am Bresserberg

Kleve · Am Sonntag, 14.30 Uhr, empfängt der Oberligist 1. FC Kleve den 1. FC Bocholt. Beide Übungsleiter sagen: „Das wird ein spezielles Spiel.“ Kleves Niklas Klein-Wiele war auch schon bei den Westmünsterländer im Gespräch.

 In der Velberter BLF-Arena fehlt es dem Tross des Oberligisten 1. FC Kleve zuletzt über neunzig Minuten an Durchblick. Folgerichtig resultierte daraus eine Niederlage. Links steht Trainer Umut Akpinar. Gegen den Lokalrivalen aus Bocholt dürften die Rot-Blauen einen anderen Anspruch haben.

In der Velberter BLF-Arena fehlt es dem Tross des Oberligisten 1. FC Kleve zuletzt über neunzig Minuten an Durchblick. Folgerichtig resultierte daraus eine Niederlage. Links steht Trainer Umut Akpinar. Gegen den Lokalrivalen aus Bocholt dürften die Rot-Blauen einen anderen Anspruch haben.

Foto: Velbert/Venn, J. (jven)

Der Oberligist 1. FC Kleve zieht in dieser Spielzeit in zwei Derbys: in das gegen den SV Straelen und in jenes gegen den 1. FC Bocholt. Bei den Kickern aus dem Südkreis waren die Rot-Blauen vor wenigen Wochen mit 1:3 unterlegen. Das zweite Lokalderby steht am kommenden Sonntag bevor und ist das emotional noch deutlich geladenere. Das liegt an der Historie der Begegnung: Über Jahre hinweg, zu Beginn des Jahrhunderts, duellierten sich die Klubs in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse. Obligatorisch dabei: viel Rivalität, eine Menge Zuschauer und meist sportliche Augenhöhe. Ähnlich dürften die Vorzeichen der bevorstehenden Partie sein. Aktuell befindet sich der FC mit zwanzig Zählern auf Tabellenplatz dreizehn, die Westmünsterländer mit 26 Punkten auf dem vierten Tabellenrang.

„Das wird ein spezielles Spiel. Für das gesamte Umfeld ist das etwas ganz besonderes. Die Fans sind elektrisiert“, sagt Manuel Jara, Trainer der Bocholter „Schwatten“. Seine Mannschaft, so erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion, befände sich in einer „guten Phase“. Eine solche sei auch dringend nötig gewesen, immerhin müsse man den schwachen Start vergessen machen. Der Rückblick: In den ersten sieben Begegnungen gelangen dem 1. FC Bocholt nur zwei Siege. Zu wenig für eine Mannschaft, die seit Jahren den Aufstieg in die Regionalliga als Ziel vor sich her trägt. Unter Jara, der seit der Spielzeit 2013/2014 am "Hünting" an der Seitenlinie steht, ist man diesem Traum nicht näher als Tabellenplatz drei gekommen. Auch nun sieht es nicht besser aus, Spitzenreiter Straelen ist der Konkurrenz längst enteilt.

„Wer jetzt meint, dass Straelen noch einholbar ist, ist ein Phantast. Aber klar ist auch: Wir wollen nach oben. Sponsoren gewinnen wir nicht, wenn wir sagen ´Wir wollen uns in der Liga stabilisieren´. Nächste Saison können wir wohl wieder an das Ziel denken“, sagt Jara. Mit den Grün-Gelben habe man in dieser Spielzeit nicht mithalten können, schließlich würden dort semiprofessionelle Strukturen vorherrschen. „Wir schmeißen auch nicht mit Gold um uns. Wer das haben will, muss die Autobahn nach Straelen nehmen. Aber klar, wenn wir nicht ambitioniert wären, würde ich meine Zeit im Garten verbringen“, sagt Jara. Er selbst habe in den vergangenen Tagen registriert, wie sehr das Derby in Kleve die Fans mitreißen würde. Und das, obwohl Jara selbst, so erklärt es der 48-jährige Trainer, eher mit den Regionalliga-Derbys Bocholts gegen Klubs wie Rot-Weiss Essen oder Rot-Weiß Oberhausen aufgewachsen sei. „Damals stand ich als Zehnjähriger am Zaun und fieberte mit“, sagt Jara.

Sein Gegenüber Umut Akpinar wiederum sagt: „Natürlich ist das Spiel für unsere Fans und die Jungs speziell. Doch auch am Sonntag geht es nur um drei Punkte, für die wir natürlich alles tun werden. Bocholt ist ein richtig guter Gegner, den ich favorisiert sehe.“ Das Bresserberg-Aufgebot legte zuletzt nach erfolgreichen Wochen einen enttäuschenden Auftritt beim abstiegsgefährdeten SC Velbert hin. Akpinar gab sich nach Abpfiff schwer pikiert, 0:2 lautete das Ergebnis. „Da will ich jetzt nichts mehr zu sagen. Wir haben das unter der Woche aufgearbeitet, damit ist es abgeschlossen“, sagt Kleves Cheftrainer nun.

Personell ist die Situation beim FC unverändert, mit einer Ausnahme: Leslie Rume sah in der vergangenen Woche die Gelb-Rote Karte, weshalb er fürs Lokalderby gesperrt ist. Sebastian van Brakel dürfte für ihn in die Startelf rücken. Abdullo Saidov, Andre Trienenjost und Nils Hermsen sind weiterhin außen vor. Auch gilt es als wahrscheinlich, dass Tim Haal ein Mandat von Beginn an erhält. Für ihn könnte Luca Plum auf die Bank rotieren.

 Fussball - Oberliga - Niederrhein - Herren: SC Velbert - Kleve, BLF-Arena am Böttinger, von Böttinger Strasse

Fussball - Oberliga - Niederrhein - Herren: SC Velbert - Kleve, BLF-Arena am Böttinger, von Böttinger Strasse

Foto: Velbert/Venn, J. (jven)

Das gilt nicht für Niklas Klein-Wiele. Der ist unangefochtener und fitter Stammspieler im FC-Angriff. Dass der 25-Jährige höchsten Oberliga-Ansprüchen genügt, ist auch dem Bocholter Übungsleiter nicht entgangen: „Ich kenne viele Klever Spieler. Zum Beispiel Niklas Klein-Wiele. Bevor er vom SV Hö.-Nie. zum 1. FC Kleve gewechselt ist, haben wir uns mit ihm beschäftigt. Ihn kann jede Mannschaft gut gebrauchen. Ich kreide mir selbst den Fehler an, es bei Klein-Wiele nicht vehementer versucht zu haben“, sagt Jara. Im Sommer 2016 war Klein-Wiele von der Kalkarer Düffelsmühle zurück in die Schwanenstadt gewechselt. Nun aber gilt der Fokus einzig dem Derby-Geschehen auf dem Rasen: „Alle sind heiß auf dieses Spiel. Wir können uns auf unsere Fans immer verlassen, sie unterstützen uns jede Woche. Darauf setzen wir auch jetzt“, sagt Akpinar.

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