Fußball Rot-Blaue vor einer Pflichtaufgabe

Fußball-Oberliga: 1. FC Kleve - Cronenberger SC (Sonntag, 15 Uhr). Der Aufsteiger aus Wuppertal befindet sich im Abstiegskampf. Die Rot-Blauen haben viel Selbstbewusstsein getankt, müssen aber prominente Verletzte beklagen.

 Kleves Nedzad Dragovic (l.) und Pascal Hühner (ballführend) zeigten sich zuletzt in Form. Für Spitzenreiter Straelen reicht es dennoch nicht.

Kleves Nedzad Dragovic (l.) und Pascal Hühner (ballführend) zeigten sich zuletzt in Form. Für Spitzenreiter Straelen reicht es dennoch nicht.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Oberligist 1. FC Kleve ist auf die Überholspur eingebogen: Aus den letzten fünf Ligabegegnungen holte die Mannschaft von Trainer Umut Akpinar vier Siege, zudem qualifizierte sie sich am Mittwochabend mit einem denkbar knappen 3:2-Sieg für das Viertelfinale des Niederrheinpokals. „Ich konnte das Spiel zwar nur von außen beobachten, aber das war schon richtig emotional. Allein die zwei Roten Karten von Kapellen-Erft machen das deutlich“, sagt FC-Mittelfeldantreiber Mike Terfloth. Auch dem 26-Jährigen nach ist der sportliche Status-Quo am Klever Bresserberg mutmachend: „Es ist zuletzt wieder gut gelaufen, mit der Ausnahme des Spiels gegen Straelen. Das Selbstvertrauen ist nach dem schlechten Saisonstart längst wieder da.“

Die Gründe dafür liegen nicht nur mit dem Blick auf die Tabelle auf der Hand: Spielerisch ist die Bresserberg-Elf wieder auf Kurs. Es gelingt der Mannschaft um Spielführer Fabio Forster wieder, den Gegner früh unter Druck zu setzen und mit schnellen Kombinationen nach vorne zu spielen. Das einzige, was die Stimmung in der Getec-Arena neben der erwartbaren Niederlage im Lokalderby gegen den Klassenprimus SV Straelen trüben könnte, ist ein Blick auf den Verletztenstand beim FC. Angreifer Andre Trienenjost nämlich wird in dieser Hinrunde überhaupt nicht mehr auflaufen, seine Meniskusverletzung entpuppt sich als eine schweren Grades. Sie erforderte gar einen operativen Eingriff.

Viel besser sieht es auch nicht bei Linksverteidiger Nils Hermsen aus, der sich seit seinem Sommer-Wechsel vom Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter zum 1. FC Kleve und einem mühsamen Beginn, zu einem waschechten Leistungsträger entwickelt hat. Er hat sich eine schwere Schulterverletzung zugezogen. Wie FC-Trainer Umut Akpinar auf den Ausfall von Andre Trienenjost reagiert, ist hinlänglich bekannt. Levon Kürkciyan agiert als Stürmer in vorderster Front. Die Position von Hermsen aber kann die Legende des Fusionsklubs nicht ohne Weiteres ersetzen.

Etatmäßig käme für diese Position Abdullo Saidov in Frage, nur ist dieser schon seit vielen Monaten ob einer Armverletzung außer Gefecht gesetzt. So wird wohl erneut der gelernte Innenverteidiger Leslie Rume auf der defensiven Außenbahn auflaufen, der sich aber dort nicht allzu wohl fühlt und insbesondere offensiv kaum Akzente setzen kann. Auch hinter dem Einsatz von Mike Terfloth stehen noch Fragezeichen. „Die Verletzten tun uns ohnehin sehr weh. Auch ich bin angeschlagen, konnte in dieser Woche nicht beim Pokal mitspielen und nicht voll trainieren. Wir müssen noch abwarten, ob es für Sonntag reicht“, sagt Terfloth.

Nichtsdestotrotz liegt es durchaus nahe, die These aufzustellen, dass die Rot-Blauen dem Aufsteiger aus Cronenberg dennoch gewachsen sein müssten. Der Mannschaft aus Wuppertal ist es in dieser Spieltzeit noch nicht gelungen, die mögliche Leistung konstant abzurufen. Nach zwischenzeitlichen Achtungserfolgen (Siege gegen Schwarz-Weiss Essen und Germania Ratingen) setzte es immer wieder bittere Niederlagen. Zwischenzeitlich unterlag die Elf von Übungsleiter von Peter Radojewski gar dem Mitaufsteiger aus Essen-Kray krachend mit 1:7. Das formulierte Ziel in Cronenberg war schon früh in der Saisonvorbereitung klar: Der Klassenerhalt soll her. Gleiches gilt für den FC, der als Favorit in das Duell der Ligakonkurrenten zieht.

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