Fußball-Oberliga Der junge „Zocker“ vom Bresserberg

Kleve · Nathnael Scheffler hat seine Rückkehr zum 1. FC Kleve noch keine Sekunde bereut, obwohl Trainer Umut Akpinar ihn bislang nur als Joker eingesetzt hat. Gegen Aufsteiger MSV Düsseldorf soll ein Heimsieg her.

 Der Mann für die überraschenden Momente: Nathnael Scheffler (vorne) ist noch ein echter Straßenfußballer.

Der Mann für die überraschenden Momente: Nathnael Scheffler (vorne) ist noch ein echter Straßenfußballer.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Wende konnte Nathnael Scheffler am jüngsten Spieltag gegen Germania Ratingen nicht mehr einleiten. Umut Akpinar, Trainer des Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve, hatte den 22-jährigen Mittelfeldspieler in der Halbzeitpause eingewechselt. Einen schlechten Eindruck hinterließ der Youngster nicht, dennoch ging die Partie mit 2:4 verloren. „Wir waren als Mannschaft überhaupt nicht da. Wir sind auf einen Gegner mit hoher individueller und spielerischer Qualität getroffen, der in Top-Form auftrat. Dennoch müssen wir als Team einfach mehr liefern“, sagt Nathnael Scheffler.

Der Kicker wechselte im Sommer vom Oberliga-Aufsteiger SV Sonsbeck an den Bresserberg. Eine durchaus überraschende Rückkehr, nachdem Scheffler die Rot-Blauen im Sommer 2020 verlassen hatte. Beim 1. FC Kleve ist der Mittelfeldspieler mittlerweile angekommen. Immer wieder wird er von Coach Umut Akpinar eingewechselt, Scheffler soll dann Schwung in die Partie bringen. Für die Startelf reichte es in der Liga allerdings noch nicht. „Ich glaube, dass der Wechsel die richtige Entscheidung war. Man merkt, dass das Niveau im Training einfach höher ist, weil man mit Spielern zusammenspielt, die bereits mehrere Jahre in der Oberliga kicken und den Jüngeren eine Menge beibringen“, so Scheffler.

Hat der junge Mann, der in der A-Jugend das Trikot von Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Klosterhardt in der U-19-Bundesliga trug, auf mehr Einsatzminuten gehofft? Nathnael Scheffler sagt: „Klar erhofft man sich mehr Spielanteile. Aber der Trainer entscheidet, wer aufgestellt wird. Und ich werde einfach weiter Gas geben.“ Die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld ist groß. Kapitän Fabio Forster gilt als gesetzt, das trifft auch auch auf Mike Terfloth zu. Zudem ist Tim Haal ein Kandidat für die Startelf. „Ich habe Lust, mich weiterzuentwickeln. Die Vorbereitung war in Ordnung, sie hätte aber auch noch besser sein können. Die Leistungen in den Spielen waren bislang ganz gut, darauf kann ich aufbauen“, sagt Scheffler, der bereits bis zur B-Jugend für den Klever Fusionsklub unterwegs war.

Noch hat das Talent allerdings Luft nach oben. „Ich muss lernen, früher und häufiger abzuspielen. Es geht bei den Senioren nicht mehr, so viel mit dem Ball zu laufen“, sagt Scheffler. Außerdem habe er im taktischen Bereich noch Nachholbedarf. Seine größte Qualität sei wiederum der spielerische Aspekt. „Ich habe einfach riesige Lust, zu zocken. Ich liebe das Spiel“, sagt Scheffler.

Besonders freut er sich unterdessen bereits auf die Partie gegen seinen Ex-Klub SV Sonsbeck, die am Mittwoch, 21. September, steigt. „Natürlich verfolge ich den Klub ganz genau, ich habe da eine tolle Zeit erlebt. Außerdem spielt dort mit Stürmer Jamie van de Loo mein bester Freund. Daher gucke ich mir dort gelegentlich auch Partien an, wenn das zeitlich möglich ist“, sagt Nathnael Scheffler.

Am Sonntag, 15 Uhr, trifft das Team von Trainer Umut Akpinar vor heimischem Publikum auf den Aufsteiger Marokkanischer Sport-Verein Düsseldorf. Das Team aus der Landeshauptstadt, für das auch der Ex-Profi Assani Lukimya-Mulongoti (früher Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen) im Abwehrzentrum aufläuft, ist mit sieben Zählern aus sechs Partien in die Saison gestartet. Zuletzt setzte man sich stark mit 4:0 gegen den Lokalrivalen TuRU Düsseldorf durch. Der 1. FC Kleve hat einen Zähler weniger als der MSV geholt, allerdings bislang auch erst fünf Spiele bestritten.

„Der MSV Düsseldorf ist einer der stärksten Aufsteiger in diesem Jahr. Sie haben sich schnell in der Oberliga zurechtgefunden und die Euphorie aus der Landesliga-Saison mitgenommen. Sie treten insbesondere auswärts sehr stabil und stark auf“, so der Klever Coach. Er fordert von seinen Jungs eine deutliche Leistungssteigerung. „Wir wollen an die Leistung vom letzten Heimspiel gegen die Sportfreunde Hamborn anknüpfen und im Vergleich zur Niederlage gegen Germania Ratingen etwas drauflegen. Wir wollen alles raushauen, damit wir drei Punkte holen“, sagt der 45-Jährige.

Krankheitsbedingt stehen jedoch hinter mehreren Akteuren Fragezeichen. Ob es zu Ausfällen kommt, werde sich aber erst kurzfristig entscheiden, so Umut Akpinar. Fraglich ist auch, wie lange Luca Thuyl noch passen muss. Bei der Pokalpartie gegen den PSV Wesel, die der 1. FC Kleve vor zwei Wochen mit 4:3 für sich entschied, war der Offensivakteur vom Platz gestellt worden. Eine Entscheidung des Sportgerichts über die Dauer der Sperre steht noch aus.

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