Tennis Das "i-Tüpfelchen": Die LTK-Herren sind abgestiegen

Tennis, Herren-Niederrheinliga: MTV Kahlenberg - LTK GW Moyland 7:2. Die Schlosspark-Herren traten erneut nur zu viert an. Doch die Probleme sind vielfältiger. Sportwartin Mirja Hentrey will nun über sportliche Ausrichtung diskutieren.

 Als Frontmann war Lars Bijsterbosch in Kahlenberg ohne Chance.  Foto: mvO

Als Frontmann war Lars Bijsterbosch in Kahlenberg ohne Chance. Foto: mvO

Foto: Markus van Offern (mvo)/van Offern, Markus (mvo)

Es ist für die Herren des Landes-Tennis-Klubs Moyland die bittere Quittung für eine Spielzeit zum Vergessen. Am vorletzten Spieltag verloren die Grün-Weißen auswärts in Mülheim-Kahlenberg mit 2:7 und sind damit aus der Niederrheinliga abgestiegen. Die bittere Bilanz: kein Sieg, sechs Niederlagen, dazu 11:43-Matchpunkte und 32:90-Sätze.

„In Kahlenberg setzte sich das fort, was uns schon die ganze Saison über begleitet. Ich sage es ganz ehrlich: Ich bin schwer enttäuscht“, erklärt Team-Koordinator Peter Wessels. Die Gründe für den Absturz nach dreijährigem Gastspiel in der Niederrheinliga sind vielfältig. Einerseits waren die Schlosspark-Herren in diesem Jahr von Verletzungspech verfolgt. Zudem fehlte es offenkundig an eingespielten Strukturen und Zuverlässigkeiten, um Woche für Woche ein vollständiges Team an den Start zu bringen.

So auch beim Gastspiel am vergangenen Wochenende. Nur zu viert reisten die Moyländer an. Spitzenspieler Dane Chuntraruk und Cedric Stanke waren eigenen Angaben zu Folge in einen Verkehrsunfall verwickelt, weswegen sie ihr Einzel abschenken mussten. Zwar baten die LTK-ler die Kontrahenten aus Kahlenberg um Verständnis und darum, später in die Einzelmatches zu starten. Diese aber winkten ab. So stand es schon 0:2, ehe eine einzige Filzkugel übers Netz geflogen war. Folglich musste Lars Bijsterbosch an erster Position ran, er unterlag mit 2:6, 2:6 gegen Jesse Timmermans. Der Niederländer Jordy Visser musste sich gegen seinen Landsmann Arko Zoutendijk ebenfalls mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Besser machte es Simon Siebert, der mit 6:3, 6:4 gegen Finn Gentzsch die Oberhand behielt. Kai-Uwe Angenendt hatte gegen Tom Gentzsch mit 0:6, 3:6 das Nachsehen. So war das Medenspiel bei einem 1:5-Zwischenstand schon nach den Einzeln entschieden. In den Doppelbegegnungen konnten immerhin die später erschienenen Chuntraruk und Stanke noch einen Punkterfolg einfahren. „Das ist ein Stück weit das i-Tüpfelchen auf diese Saison. Vielleicht ist der Abstieg auch sinnvoll für unseren Verein“, sagt Wessels.

Dieser Einschätzung folgt auch Mirja Hentrey, Sportwartin des Vereins: „Wir haben uns in den vergangenen Wochen viel über unsere erste Herrenmannschaft unterhalten und reflektiert. Jahrelang haben wir auf Verbandsebene gespielt - das war für alle in Ordnung. Auch das musste man finanziell erst einmal stemmen“, sagt sie. 2016 aber veränderte sich das Denken im Verein mit der Verpflichtung von Trainer Jens Janssen gewaltig. „Er peilte die Niederrheinliga an und sagte uns, dass man damit eine höhere Reichweite hätte und noch mehr Spieler bekäme. Mittlerweile wissen wir, dass es darum für uns nicht geht“, sagt Hentrey. Stattdessen müsse ihr Verein Sportler und Zuschauer aus der Region ansprechen. Janssen war bereits nach einem Jahr im Klub Geschichte, die Probleme aber hinterließ er.

„Ich halte es auch für ein großes Problem, dass es zwischen erster und zweiter Mannschaft einen zu krassen Unterschied gibt. Da können Spieler der Reserve nicht einfach aufrücken“, sagt Hentrey. Nun solle das Team „kontrolliert absteigen“, im Spätsommer wolle man dann Gespräche mit allen Akteuren führen, wie es sportlich weitergehen soll. „Es braucht einen Konsens über die sportliche Ausrichtung“, sagt sie. Dieser könne perspektivisch auch die zweite Verbandsliga sein.

Den Saisonabschluss bestreitet die Abstiegs-Mannschaft am Samstag, 29. Juni auf heimischer Anlage gegen den Netzballverein Velbert. Mit einem Sieg würde den Gästen der Klassenverbleib gelingen. Dann gäbe es in Moyland wenigstens etwas zu feiern.

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