Lokalsport Mit dem Baby im Beutel zu einer guten Figur

Kleve · Jessica Kools aus Bedburg-Hau hat das Kangatraining für sich und andere Mütter entdeckt. Die ehemalige Rock 'n' Roll-Tänzerin bietet einen Sportkursus für Mütter mit ihren Babys in der Tragehilfe an.

 Jessica Kools absolvierte ihre Ausbildung bei Kangatraining-Gründerin Nicole Pascher (rechts im Bild), die in Wien zu Hause ist.

Jessica Kools absolvierte ihre Ausbildung bei Kangatraining-Gründerin Nicole Pascher (rechts im Bild), die in Wien zu Hause ist.

Foto: Privat

Zugegeben, die Tragehilfe könnte man auch Beutel nennen. Wer allerdings genauer hinschaut, wird entdecken, dass diese "Kängurus" nicht mit ihren tierischen Namensvettern zu vergleichen sind - denn sie tragen ihre Babys nicht nur, sondern werden zudem Schwangerschaftspfunde los und ganz nebenbei wieder richtig fit. Was dahinter steckt? Das Kangatraining, benannt nach dem Känguru "Kanga" aus Disneys Winnie Puuh. "Es ist das Workout für die Mama mit dem Baby im Beutel", erklärt Jessica Kools aus Bedburg-Hau, "während die Mutter an ihrer Fitness arbeitet, kann sich das Baby entspannen und die Nähe zu seiner Mama genießen."

Die gebürtige Gocherin ist lizenzierte Kangatrainerin und Trageberaterin. Im September startet die 34-Jährige erstmals einen Kanga-Kursus im Allround Sports Kleve. Was das Besondere an diesem vor rund sechs Jahren entwickeltem Fitnessprogramm für Mütter ist? Eine ganze Menge. "Beim Kangatraining werden die Muskelgruppen gestärkt und gedehnt, die während der Schwangerschaft, Entbindung und im Alltag mit dem Baby geschwächt und verkürzt wurden", erläutert Jessica Kools, "darüber hinaus müssen Mütter sich nicht um einen Babysitter während des Trainings bemühen, sondern nehmen ihre Kinder einfach mit. Das ist eine tolle Kombination." Kangatraining ist ein Ausdauertraining. Das heißt, im Intervalltraining wird sowohl die Grundlagenausdauer aufgebaut, als auch die tiefliegende Bauchmuskulatur, Rücken und Beckenbodenmuskulatur gekräftigt.

Ihre Ausbildung absolvierte Jessica Kools bei Kangatraining-Gründerin Nicole Pascher in Wien. "Nach der Geburt meiner Tochter Olivia, suchte ich nach einem passenden Sportangebot", erzählt die Trainerin, "schließlich habe ich immer schon Sport getrieben und wollte auch als junge Mutter wieder einsteigen." Gesagt, getan. Dieses Workout gefiel Kools, viele Jahre lang im Gocher Rock-'n'-Roll-Verein Footloose aktiv, deshalb so gut, weil Frauen nach der Geburt sicher und effektiv wieder schlank werden und sich das Baby dabei gleichzeitig entspannen kann. Die meisten Säuglinge schlafen nach kurzer Zeit durch Musik und Bewegung in ihrer Tragehilfe ein.

Wer darf mitmachen? Mit Kangatraining kann jede Frau nach dem postnatalen Check durch den Gynäkologen beginnen, meist ist das rund sechs bis zehn Wochen nach einer komplikationsfreien Entbindung (bei Kaiserschnitt zwölf Wochen). "Kangatraining ist ein tolles Fitnessangebot, ersetzt aber keine Rückbildungsgymnastik", so die Trainerin, "ausschlaggebend ist beim Kangatraining das richtige Tragen des Kindes. Es ist wichtig, die Tragehilfe korrekt zu benutzen, damit das Baby gestützt und das Gewicht gleichmäßig verteilt wird."

Somit sollte jede Teilnehmerin vor Kursbeginn eine Trageberatung in Anspruch nehmen. Diese kann entweder in der Einzelberatung oder in der Gruppe erfolgen. Übrigens: Auch Väter sind gern gesehene Teilnehmer beim Kangatraining.

(RP)
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