Leichtathletik Melina Buil präsentiert sich in bestechender Form

Kleve · Am vergangenen Wochenende wurden auf der vor zwei Jahren modernisierten Bezirkssportanlage im südlichen Essener Stadtteil Überruhr die Westdeutschen Langstrecken-Meisterschaften ausgetragen. Dabei gelang es drei Jugendlichen aus dem Kreis Kleve die Qualifikationsnorm für die nationalen Titelkämpfe zu unterbieten. Besonders eindrucksvoll gelang das über 5000 Meter der aus Kleve stammenden Melina Buil, die seit Anfang der Saison die Farben des SV Sonsbeck trägt und bereits mit feinen Leistungen beim Cross und auf der Straße aufgefallen war.

 Melina Buil gewinnt über 5000 Meter Bronze.

Melina Buil gewinnt über 5000 Meter Bronze.

Foto: Birkenstock

Von Beginn an des auf zwölfeinhalb Runden ausgelegten Rennens übernahm die U20-Aktive die Spitze des 13 Teilnehmerinnen zählenden Feldes. "Sie sollte von der Spitze aus Druck machen, um es am Ende nicht auf eine Spurtentscheidung ankommen zu lassen", erläutert Trainer René Niersmann die Taktik für seine Athletin, die nach eigener Aussage mit gehörigem Respekt in ihr erstes Bahnrennen über diese Distanz gegangen war.

Der Sonsbecker Coach wird sehr zufrieden gewesen sein, wie couragiert und plangenau Buil die Vorgaben umsetzte. Nach knapp einem Fünftel des Wettkampfes hatte sie sich aus der zunächst herausgebildeten Dreiergruppe abgesetzt und lief fortan ein einsames Rennen. Ihre langläuferische Demonstration endete schließlich mit dem souveränen Titelgewinn, dem deutlichen Unterbieten der Qualifikationsnorm für die in zwei Wochen stattfindenden Deutschen Meisterschaften und einer für diese Altersklasse bemerkenswert guten Bahnzeit von 17:23,15 Minuten.

Buil schob sich damit in der aktuellen Bestenliste des nationalen Leichtathletik-Verbandes auf den zweiten Platz. "Ich wäre schon zufrieden gewesen, wenn mir eine kleine 18er-Zeit wie zuletzt beim Duathlon in Kalkar gelungen wäre", sagt Buil, die während des Wartens auf die Siegerehrung immer noch nicht zu fassen schien, was ihr kurz vorher gelungen war. "Und ich hatte nicht den Eindruck, dass Melina dafür die letzten Körner angreifen musste", meinte ihr Trainer, der sich auch deshalb auf die DM Anfang Mai in Bremen freut. Gegen eine noch stärkere Konkurrenz werde man dann vielleicht wissen, welches Potenzial sie in sich habe.

Nicht minder überzeugend war die Vorstellung, die der Bedburg-Hauer Armin-Gero Beus über 5000 Meter bei der männlichen U20-Jugend gab. Für seine Verhältnisse ausgesprochen weit vorne ordnete sich Beus in das Teilnehmerfeld ein, hielt während des Rennens ständig Kontakt zu der nach und nach kleiner werdenden Spitzengruppe und bewies "Instinkt", wie er es selbst später mit einem breiten Grinsen nannte, nicht jede Tempoverschärfung mitgegangen zu sein.

Zweimal musste Beus, der im zweiten Jahr die Farben des SV Sonsbeck trägt, den Kontakt zu den vor ihm Laufenden abreißen lassen, war aber dann bald wieder dran und ließ es auf der Schlussrunde bekanntermaßen noch einmal krachen. Der 400 Meter lange Schlussspurt garantierte dem Abiturienten Platz drei im Endklassement, eine neue Bestmarke von 15:36,79 Minuten und die erste DM-Qualifikation in der noch jungen Saison. Beim Mittelstreckenabend am Freitag in Kevelaer möchte er den zweiten Streich folgen lassen, dann über 1500 Meter — eine Distanz, die er gegenüber anderen langen Strecken auf der Bahn favorisiert.

Die deutsche U18-Norm erreichte in Essen auch der für den Kevelaerer SV startende und in Asperden wohnende Kai Schmidt. Der Schützling von Trainer Thomas Hölsken sicherte sich in 9:08,98 Minute hauchdünn die Qualifikation. Knapp daran vorbei schrammte der Gocher Tim Schüttrigkeit, der sich über weite Strecken des Rennens in dem Pulk von Läufern aufhielt, in dem auch Schmidt unterwegs war. In der Schlussphase musste der Viktoria-Athlet seine Hoffnungen auf das Erreichen der Norm aufgeben.

(RP/ac)
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