Sportschießen Luftgewehr-Bundesliga: Ein Sporterlebnis der Extraklasse

Kleve · Die Schieß-Sport-Gemeinschaft Kevelaer startet mit ihrer international besetzten Luftgewehr-Mannschaft in die neue Saison. Ihr einziger Heimkampf der Saison findet am Wochenende statt.

Das Wochenende hält für alle am Sport Interessierte ein Erlebnis der besonderen Art bereit. Als Drittplatzierte des letzten Bundesligafinales startet die Luftgewehr-Mannschaft der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer in ihre dritte Saison im nationalen Oberhaus. Und das Besondere: Den Auftakt bestreitet das Team um die Weltklasseschützin Ivana Maksimovic, die bei den Olympischen Spielen in London Silber gewann, vor heimischem Publikum in Kevelaer.

In der Sporthalle auf der Hüls wird ein Spektakel entfacht, das man miterlebt haben muss. "Da werden auf der Tribüne Trommeln, Trompeten und Rasseln ausgepackt und damit die Schützen lautstark angefeuert", beschreibt Katharina Kösters, mit 18 Jahren die jüngste Schützin in der nationalen Top-Liga, die Atmosphäre während der Wettkämpfe. Darin unterscheidet sich die Bundesliga von anderen Schießsportveranstaltungen, wo es erheblich ruhiger zugehe. "Das ist aber auch das Besondere. Ich jedenfalls freue mich seit Wochen schon darauf", sagt die Kevelaererin, die nur 500 Meter von der Halle entfernt zuhause ist. Sie kann nach eigener Aussage den Lärm gut ausblenden und ihr "Ding" machen.

Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Ein abgegriffener Satz zwar, der aber von seiner Richtigkeit nichts eingebüßt hat. Das weiß auch Rudi Joosten, Trainer und Vorsitzender der SSG Kevelaer. "Das Leistungsniveau in der Liga ist im Vergleich zu den Vorjahren noch enger zusammengerückt. Da wird jeder Wettkampf zur Nervensache." Dennoch blicken die Verantwortlichen der SSG mit Zuversicht auf den Saisonstart. Das liegt in erster Linie an der Leistungsstärke der hochkarätig besetzten Kevelaerer Luftgewehr-Mannschaft.

In der Vorbereitung auf die Saison hatten die SSG-Schützen schon glänzende Resultate erzielt. Trainer Joosten fächert die Visitenkarten seiner Athleten auf: Sergey Richter mit 399 von 400 möglichen Ringen, Ivana Maksimovic 398, Patricia Seipel 398, Jana Erstfeld 395, Katharina Kösters 394 und Alexander Thomas 392. "Ausruhen dürfen wir uns darauf allerdings nicht. Wir müssen diese Leistungen in jedem Wettkampf abrufen", sagt Joosten. Ansonsten seien die Vorbereitung und die darin erbrachten Leistungen ein Muster ohne Wert. Denn die Konkurrenten in der Nord-Gruppe der zweigeteilten Luftgewehr-Bundesliga sind ähnlich stark aufgestellt wie die SSG. Sie werden alles versuchen, den Kevelaerern als Gastgeber die Punkte abzunehmen.

Der Ablauf ist schnell erklärt: Jede Mannschaft besteht aus fünf Schützen. Jeder bestreitet seinen Wettkampf von 40 Schuss gegen einen gegnerischen Schützen. Die Begegnungen ergeben sich nach der jeweiligen leistungsabhängigen Mannschaftssetzliste (1. gegen 1., usw.). Für jede Wettkampfpaarung wird ein Einzelpunkt vergeben, so dass am Ende Ergebnisse von 3:2, 4:1 oder 5:0 stehen. Bei unentschiedenem Ausgang in den Einzelbegegnungen erfolgt ein Stechen. Auf einer Groß-Leinwand werden die Ergebnisse präsentiert und sachkundig kommentiert.

Am Samstag wird Kevelaer es ab 18.30 Uhr mit den Schützen aus Hamm zu tun haben. Die Westfalen verfügen als Gründungsmitglied der Bundesliga über sehr viel Ligaerfahrung. Neben international bewährten Kräften wie dem französischen Weltcupsieger Pierre-Edmond Piasecki gehört auch das Nachwuchstalent Anna Steinhoff zum Team. das in der vergangenen Saison mit einem Ringdurchschnitt von 395 aufwartete.

Am Sonntag dann trifft die SSG um 11.30 Uhr auf KKS Nordstemmen. Damit kommt es zu einer Neuauflage des letztjährigen Bundesliga-Finales um Platz drei, bei dem die SSG-Schützen das Team aus der Nähe von Salzgitter mit der Höchststrafe von 5:0 nach Haus schickte. Neben Kevelaer, Hamm und Nordstemmen wird auch der mehrmalige Deutsche Meister St. Hubertus Elsen in der Kevelaerer Halle an den Start gehen.

"Für sehr viel Spannung ist also gesorgt", sagt Joosten, der auch auf die erstklassigen Rahmenbedingungen in der Halle verweist. "Da sollte für das Publikum kaum ein Wunsch offen bleiben", meinte der SSG-Vorsitzende selbstbewusst. "Sportlich jedenfalls werden wir unser Bestes geben und hoffen auf eine breite Unterstützung durch das Publikum."

(RP)
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