Fußball Letzte Kräfte mobilisieren

Die Gocher Viktoria hechelt gen Saisonende. Das Marathonprogramm wird bereits am heutigen Abend mit der vorgezogenen Partie bei Germania Ratingen fortgesetzt (Anstoß 19.30 Uhr).

Für die Gocher Viktoria steht in Ratingen das sage und schreibe fünfzehnte Spiel in zwei Monaten auf dem Programm. Nicht weiter verwunderlich, dass den Schwarz-Roten allmählich die Puste ausgeht. "Wieder eine Auswärtspartie unter der Woche, das ist natürlich für keinen befriedigend. Der Aufwand, den wir zur Zeit betreiben müssen, ist schon enorm, aber wir werden versuchen, das beste daraus zu machen", sehnt Trainer Thomas von Kuczkowski ebenso wie seine Akteure das Saisonende herbei. Trotz des spürbaren Kräfteverschleißes konnten zuletzt drei Siege in Folge eingefahren werden. "Das ist das wirklich Positive. Ein Vorrücken auf den dritten Platz ist damit wieder möglich", freut sich von Kuczkowski über die Ausgangslage und liebäugelt weiter mit einem Überflügeln des Lokalrivalen aus Straelen. Durch den mühsamen 1:0-Erfolg beim KFC Uerdingen sind seine Schützlinge aus den Top Sechs der Liga bereits nicht mehr zu verdrängen. Zu verdanken hatten die Gocher den Sieg in einem schwachen Spiel letztlich einer gehörigen Portion Glück und einer starken Einzelleistung des eingewechselten Yüksel Kilic. "Das war super gemacht mit dem Übersteiger. Yüksel hat in den letzten Partien wirklich auf sich aufmerksam gemacht", denkt von Kuczkowski darüber nach, den Leistungsanstieg mit einem Einsatz von Beginn an zu honorieren. Dafür könnte Dauerläufer Stefan Osman, der über muskuläre Probleme klagt, eine Pause erhalten. Weitere Umstellungen in der Formation sind nicht zu erwarten. Hajo Peters zwicken noch die Adduktoren, Dennis Thyssen ist weiter angeschlagen (Bänderprobleme). Olcay Bükrü, unter dessen Mitwirken die Gocher noch ungeschlagen sind, soll den Kader verstärken. "Ich hoffe nur, dass wir nicht in Rückstand geraten. Ich weiß nicht, ob wir dann die nötige Kraft aufbringen könnten", erklärt von Kuczkowski, der Verständnis dafür hat, dass seine Schützlinge den gewünschten Tempofußball aufgrund der Belastung nicht praktizieren können. Wie für die Gocher, so geht es auch für den Gegner Ratingen 04/19 um nichts mehr in den verbleibenden Partien. Eine unspektakuläre Saison hat die Ratinger auf den siebten Tabellenplatz jenseits von Gut und Böse geführt. "Gemessen an der Zielsetzung einstelliger Tabellenplatz muss man zufrieden sein. Realistisch wäre aber vielleicht sogar ein dritter Platz drin gewesen", erklärt der Geschäftsführer Klaus Poplawski. Hieraus und aus der Aussage von Trainer Karl Weiß vor der letzten Partie gegen Schonnebeck lässt sich ablesen, dass sich Ratingen auf Augenhöhe mit den Gochern sieht. "Goch hat 3:0 gegen Schonnebeck gewonnen. Dann schaffen wir das auch", hatte er da zum besten gegeben und sollte nicht ganz so falsch liegen. Heraus kam letztlich ein 4:1-Erfolg.

(RP)
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