Fußball Letzte Ausfahrt genommen

1. FC Kleve: Peter Theissen hatte im Dezember sein Amt als Vorsitzender des Verwaltungsrats beim Fußball-Regionalligisten niedergelegt. "Es war eine richtige Entscheidung", sagt Theissen heute.

Es waren vier Punkte auf die Peter Theissen Anfang des Jahres viel Wert gelegt hatte. Theissen hatte kurz zuvor sein Amt als Verwaltungsratsvorsitzender des 1. FC Kleve niedergelegt. Silvester hatte er sich mit dem FC-Vorsitzenden Uwe Dönisch-Seidel getroffen, um die Zeit bis zur Jahreshauptversammlung des Vereins möglichst emotionslos und produktiv zu gestalten. Von den vier damals mit Dönsich-Seidel vereinbarten Punkten ist, so Theissen gestern, nicht ein einziger eingehalten worden. "Der gesamte Verwaltungsrat hat seit Silvester vom Vorstand nichts mehr gehört. Von dem Fax an die Klever Stadtverwaltung, indem die drohende Insolvenz angesprochen wird, habe ich aus der Rheinischen Post erfahren", sagt Theissen. Für den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Klever Sparkasse, der früher selbst beim VfB Kleve Fußball spielte, hat sich die Sache 1. FC Kleve erledigt.

Insolvenzrecht

Der Grund für den Abschied von Peter Theissen, er wird keinesfalls auf der nächsten Jahreshauptversammlung wieder für ein Amt in einem FC-Gremium kandidieren, ist recht simpel. Denn jahrelang war er an der Sparkassenakademie Dozent für Bürgerliches-, Handels- und auch Insolvenzrecht. "Ich will mit diesem Recht nicht in Konflikt kommen", sagt Theissen, der seit November bei keinem Spiel des 1. FC Kleve mehr war. Der 71-Jährige sagt dazu: "Ich kann das nervlich nicht. Immer nur so tun, als wenn nichts wäre." Die Entscheidung beim 1. FC aufgrund einer drohenden Insolvenz aufzuhören, ist für ihn durch das Fax des Vorstandes an die Stadt Kleve, bestätigt worden. "Bis zum 31. Dezember kenne ich alle Zahlen beim 1. FC Kleve. Und das sind nicht die erfreulichsten", sagt Theissen, der einräumt, dass die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage zu der Situation beim 1. FC beigteragen habe. "Die Chance, auch über das Insolvenzrecht zu einer Sanierung des Vereins zu kommen, ist noch nicht ausgeschöpft worden", so Theissen.

Bericht fertigmachen

Was aus den weiteren Mitgliedern des Verwaltungsrats wird, weiß Theissen nicht. Er hatte diese zu einem Abschiedsessen eingeladen und dort gefragt, wer weitermachen will. "Es gibt eine Tendenz, zu der ich mich nicht äußern will", erklärt Theissen. Zur Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 23. April, die, wie der 71-Jährige betont, ohne Abstimmung mit dem Verwaltungsrat angesetzt wurde, wird er nicht kommen. "Ich könnte einen Bericht fertig machen, der dann dort verlesen werden soll, hat mir Uwe Dönisch-Seidel mitgeteilt", so Theissen. Der Grund für sein Fernbleiben hat diesmal nichts mit dem 1. FC tun, sondern dürfte für ihn auf jeden Fall der schönere Termin sein: "Meine Frau hat dann Geburtstag."

(RP)
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