Nach dieser erfolgreichen Spielzeit stehen die Warbeyener nun auf einer Schwelle mit Fallhöhe. "Ganz oben mitspielen" sei das Saisonziel, so rufen die Übungsleiter unisono aus und blicken dabei nicht nur auf das eigene Team. "Der VfL Repelen, SV Rees, TSV Kaldenkirchen und Viktoria Winnekendonk zählen für mich neben uns zu den Favoriten", sieht sich Detlef Janssen gleich mehreren Mannschaften gegenüber, die in der vergangenen Saison noch nicht zu den Gästen am Duvenpoll zählten und somit aus dem Nichts an die Tabellenspitze stürmen könnten.

Nach dem Motto "schön hiergeblieben" füllten die Verantwortlichen auch in diesem Sommer die erwünschte Kontinuität mit Leben. "In der Breite sind wir deutlich besser aufgestellt als in der vergangenen Spielzeit", so Detlef Janssen. Einzig Katharina Vogl, zukünftig als Spielertrainerin der Reserve im Einsatz, ist zunächst als Abgang zu verzeichnen. Mit Lara Mulder, Jule Linkner und Julia Bless verpflichtete der VfR gleich drei Spielerinnen, vorwiegend für die ohnehin schon prächtig bestückte Offensivabteilung, vom Liga-Konkurrenten SV Rees. Tabea Schüller-Ruhl stieß vom SV Union Ritzerfeld hinzu. Ulrich Goris ist sich sicher, dass sich die Spielerinnen, allesamt zwischen 18 und 22 Jahren, nahtlos in das Mannschaftsgefüge einfinden werden: "Die Neuzugänge passen charakterlich wie sportlich in die Mannschaft." Dabei hätte die Kaderaufstockung zu keinen besseren Zeitpunkt erfolgen können, schließlich treibt die aktuelle Verletzungsmisere dem Trainerduo Sorgenfalten auf die Stirn, die Generalprobe gegen die SpVgg Rheurdt-Schaephuysen am vergangenen Sonntag musste gar kurzerhand abgesagt werden.

Und doch scheint der amtierende Vizemeister nach einer Serie von drei Testspielen gegen Niederrheinligisten für den Saisonstart am kommenden Sonntag um 11 Uhr beim VfL Repelen gerüstet. Gegen den CfR Links erreichte der VfR ein 2:2-Remis, den GSV Moers II, Meister der letzten Saison, besiegte die Elf gar mit 4:2. Lediglich beim 0:3 gegen den SV Budberg zahlten die Warbeyener phasenweise Lehrgeld. "Die Vorbereitung war klasse. Wir haben zwei Wochen früher angefangen und uns auf Niederrheinligisten als Gegner konzentriert", zieht Detlef Janssen ein positives Fazit, ehe der Liga-Alltag nunmehr direkt mit einem Knall-Start beginnt. Zwar stattet der VfR den VfL Repelen mit gehörigen Vorschusslorbeeren aus, doch möchten die Warbeyener neben Spesen auch Punkte mit auf den Heimweg nehmen. Nach dem vierten Spieltag führt die Reise dann zum TSV Kaldenkirchen: "Das sind echte Standortbestimmungen. Danach wissen wir, wie stark wir wirklich sind", ist sich Janssen sicher. Und falls sich der VfR auch einen Rohrkrepierer zu Beginn leistet: Auf die Kameradschaft war am Warbeyener Duvenpoll im Verlauf einer Saison schon immer Verlass.