Leichtathletik Jule Gipmanns großer Wurf

Goch · Leichtathletik: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften wirft Jule Gipmann den Diskus 48,15 Meter und holt Platz fünf.

 Jule Gipmann (Viktoria Goch) stellte in Sindelfingen mit 48,15 Metern eine persönliche Bestmarke auf.

Jule Gipmann (Viktoria Goch) stellte in Sindelfingen mit 48,15 Metern eine persönliche Bestmarke auf.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Zum richtigen Zeitpunkt lieferte Jule Gipmann Großes ab. Über einige Monate hinweg waren 45 Meter mit der Diskusscheibe ihre Bestmarke. Für ihre Farben des SV Viktoria Goch aber fuhr sie jüngst zu den Deutschen Jugendmeisterschaften im Glaspalast von Sindelfingen und übertraf ihre Höchstleistung deutlich: Der Diskus fiel beim ersten Wurf erst nach 48,15 Meter zu Boden.

„Schon im Training hat sich angedeutet, dass ich über 48 Meter kommen kann. Mein Trainer Alex Borgers hat es mir absolut zugetraut. Dennoch hätte ich nicht geglaubt, dass es bereits so früh in der Saison klappt“, sagt Gipmann. Den Zeitpunkt hätte sie glücklicher nicht wählen können. Der Glaspalast nämlich ist eine Leuchtturm-Sportanlage mit knapp 5000 Sitzplätzen. „Dementsprechend war die Stimmung richtig klasse in Sindelfingen. Dort kommt das Gefühl von Spitzensport auf“, sagt Gipmann.

Der zweite Wurf landete bei 45,38 Meter, im Anschluss bei 47,44; der Schlechteste war ihr letzter: 42,56 Meter. Das Ziel, mit dem die 18-Jährige nach Süddeutschland reiste, waren die besten Acht. Final reichte es für den fünften Platz in der Altersklasse U 20 – in dem jüngeren Jahrgang aber hatte sie die Nase vorn. „Ein wenig überrascht war ich schon, wie souverän Jule aufgetreten ist. Dennoch sage ich deutlich, dass sich diese Weite angekündigt hat“, betont Trainer Borgers.

Unterdessen hat das Viktoria-Aushängeschild gar eine Einladung zum Bundeskader bekommen, wo sie leistungsorientiert trainieren kann. Bundestrainerin Katja Schreiber sagte ihr, dass sie nur noch kleine technische Korrekturen vornehmen müsse, ihr Bewegungsablauf allerdings schon sehr weit sei. „Das Urteil der Bundestrainerin war eine große Ehre für mich, das mich stolz macht und weiter anspornt“, sagt Gipmann.

Und dennoch: „Aus Zeitgründen trainiert Jule aktuell nicht so viel, wie sie auf dem Niveau eigentlich trainieren müsste“, sagt Borgers. So seien sechs Einheiten in der Woche Pflicht: jeweils zwei Mal Kraft-, Wurf- und Allgemeintraining. Aktuell bringt die Gymnasiastin es auf ein Trainingsabend Wurfübung und drei unspezifische Einheiten. „Da würde sicherlich noch mehr gehen, man kann noch mehr aus ihr herausholen“, sagt Borgers.

Schließlich hat Gipmann ein großes Ziel vor Augen: „Ich will die Weite aus Sindelfingen nochmals übertreffen. Ein 50-Meter-Wurf wäre großartig.“ Ein konkreteres Ziel habe sie nicht, fügt aber an: „Es wird richtig schwer, noch einmal besser zu sein als bei den Jugendmeisterschaften. Das war wohl ein perfekter Wurf.“

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