Leichtathletik: Der Gocher Steintorlauf Zum 27. Mal ein Familienfest

Goch · Der Gocher Steintorlauf ist seit der ersten Auflage fest mit dem Namen Johannes Arzt verbunden. Er hat alle Veranstaltungen mit organisiert. Knapp 1500 Läufer werden in diesem Jahr erwartet. Anmeldung bis Anfang Juni möglich.

 Schnell durch die Innenstadt: Der Nachwuchs auf dem Weg ins Ziel und zu guten Platzierungen.

Schnell durch die Innenstadt: Der Nachwuchs auf dem Weg ins Ziel und zu guten Platzierungen.

Foto: Stade, Klaus-Dieter/Klaus-Dieter Stade

Johannes Artz ist als Vorsitzender der Leichtathletik-Abteilung von Viktoria Goch eine der Größen in der hiesigen Szene. Seit der ersten Auflage im Jahr 1993 organisiert er für die Lauf- und Leichtathletikabteilung der Viktoria den Steintorlauf mit. Das ganze Jahr über fiebert er der Sportgroßveranstaltung entgegen. Er kennt jedes Detail, jeden Protagonisten, jeden Zentimeter der Strecke beim Steintorlauf. „Wir sind stolz, dass der Lauf für die Sportler der Region längst ein fester Bestandteil im Jahresprogramm ist. Goch ohne den Steintorlauf ist mittlerweile undenkbar“, sagt er. Für ihn habe die heiße Phase der Vorbereitung längst begonnen. Und das, obwohl es noch knapp fünf Wochen bis zum 27. Steintorlauf am Sonntag, 16. Juni sind.

Wie auch im vergangenen Jahr wird Start und Ziel des Traditionslaufes das Hubert-Houben-Stadion von Viktoria Goch sein. Veränderungen zum Vorjahr, als 1600 Sportler an der Startlinie auftauchten, gibt es kaum. Auch führt die Strecke erneut nicht unter das Steintor hindurch, dem Namensgeber des Volkslaufs. Aus organisatorischen Gründen sei das nicht möglich.

Artz ist der einzige Leichtathlet, der schon seit 1993 an Bord ist. Viele Jahre lang stand ihm dabei Heinz Lueben zu Seite, der „entscheidende Arbeit“ geleistet habe. Damals, am 4. September, waren 800 Teilnehmer mit von der Partie. „Dass sich die Veranstaltung so lange hält, haben wir damals kaum für möglich gehalten“, sagt Artz.

Das Organisationsteam habe sich in der Zeit immer wieder verändert, der Geist des Steintorlaufs aber sei gleichgeblieben, erklärt der begeisterte Läufer. „Wir wollen ein Familienfest durchführen. Egal wie sportlich oder unsportlich man ist, egal wie jung oder alt man ist, egal wo man herkommt – bei uns ist man willkommen“, sagt er. Leistungssport wolle er ausdrücklich nicht mit dem Steintorlauf verbunden sehen. „Ein Deutscher Meister braucht bei mir nicht aufzutauchen und 500 oder 1000 Euro für seine Teilnahme fordern. Davon haben wir und auch die Zuschauer nichts“, sagt Artz.

Der Startschuss in diesem Jahr fällt um 13 Uhr mit dem 1000-Meter-Lauf für Vereinsläufer und auswärtige Grundschulen. Es folgt die gleiche Distanz für die Gocher Grundschulen. „Es ist eigentlich unglaublich, aber alle Grundschulen unserer Stadt werden teilnehmen“, sagt Artz. Er rechnet dabei mit knapp 400 Kindern und Jugendlichen. Insbesondere die Niers-Kendel-Schule steche, so sagt er, seit Jahren mit einer besonders hohen Teilnehmerzahl hervor. „Dabei ist es wichtig, dass die Lehrer mit einem guten Beispiel vorangehen“, sagt er.

So wird erstmalig eine Lehrergruppe der Schule beim Hobbylauf partizipieren. Der Mini-Lauf der Kleinsten richtet sich ausdrücklich an die Kindergärten der Region. Auch da können die Veranstalter einen neuen Rekord melden: Gleich 18 Kindergärten haben ihre Teilnahme zugesichert. Darunter vor allem der St. Irmgardis, de Sandthof, die Pusteblume sowie der evangelische und der Liebfrauen-Kindergarten. Auch werden viele Teams von Erzieherinnen gen Ziellinie schreiten.

Zum Hobbylauf haben sich ebenfalls die Kolping-Karnevalisten angekündigt. Sie werden mit dem nächsten Prinzenpaar und der Garde vor Ort sein. Beim Firmen- und Volkslauf dürften sich vorrangig Fitnessstudios in den Vordergrund spielen, die sich in großer Zahl gruppenweise gemeldet haben. Gleiches gilt für das Jan-Joest-Gymnasium in Kalkar. Der einzige Lauf, der Artz zu Folge noch mehr Resonanz verdient hätte, ist der Lauf der weiterführenden Schulen über einen Kilometer. „Der ist sicherlich noch ausbaufähig. Es gibt da eine gewisse Hemmschwelle der Jugendlichen, da sie sich selbst anmelden müssen.“

 Johannes Artz ist die Seele des Gocher Steintorlaufs.

Johannes Artz ist die Seele des Gocher Steintorlaufs.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Auch sozial wollen sich die Ausrichter hervortun: Das Pfandgeld der Teilnehmer wird der Organisation „Needy Kids“ gespendet, die sich für die Belange der von Armut bedrohten Kinder in Uganda einsetzt. Insgesamt rechnet Artz mit knapp 1500 Teilnehmern, im vergangenen Jahr waren es knapp hundert mehr. Doch auch die Konkurrenz sei groß: Immerhin findet am gleichen Wochenende in Emmerich ein Firmenlauf und der Donkenlauf in Neukirchen-Vluyn statt. „Gegen diese müssen und werden wir uns behaupten“, sagt Artz.

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