Fußball-Landesliga Die SGE und ihr neues Selbstbewusstsein

Landesligist SGE Bedburg-Hau trifft am Samstag, 16 Uhr, auf den SV Scherpenberg. Falko Kersten und Robin Deckers fallen gegen die krisengeschüttelten Moerser aus. Mit Blick auf die Hinrunde sagt Christian Klunder: „Wir sind stolz.“

 Zuletzt hatten die Kicker des Landesligisten SGE Bedburg-Hau gegen Holzheim genügend zu diskutieren. Das Trainerteam zeigte sich im Nachgang ob fehlender Kampfbereitschaft unzufrieden.

Zuletzt hatten die Kicker des Landesligisten SGE Bedburg-Hau gegen Holzheim genügend zu diskutieren. Das Trainerteam zeigte sich im Nachgang ob fehlender Kampfbereitschaft unzufrieden.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Die Kreis Klever Fußballszene ist um einen Leuchtturm reicher: Als Aufsteiger hat sich die SGE Bedburg-Hau in der sechsthöchsten deutschen Spielklasse etabliert – so viel steht nach dem Ende der Hinrunde fest. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Kaul befindet sich auf dem sechsten Tabellenplatz, weit vor dem schwer enttäuschenden Lokalkonkurrenten SV Hönnepel-Niedermörmter. „Wir sind stolz auf den Verlauf der Hinrunde. Nicht jeder hätte uns so weit oben gesehen“, sagt Christian Klunder, spielender Co-Trainer der SGE. Nun wartet die erste Begegnung des Rückrunden-Programms gegen den SV Scherpenberg, den Tabellen-Dreizehnten. „Ich glaube nicht, dass wir automatisch Favorit sind, nur weil wir in der Tabelle vor Scherpenberg stehen. Wir wissen, dass sie richtig Qualität haben“, sagt Klunder im Gespräch mit unserer Redaktion.

Und dennoch: Die Blau-Weißen stecken seit einigen Wochen in einer handfesten Krise. Als Aufstiegskandidat in die Spielzeit gestartet, steht nun bloß noch der Kampf um den Klassenverbleib auf der Agenda. Daher zogen die sportlich Verantwortlichen Konsequenzen aus der Talfahrt und trennten sich von Übungsleiter Abdassamad Sallay, Co-Trainer Christian Schütz und Spielführer Bora Karadag. Letzterer hatte sich solidarisch mit dem entlassenen Trainer gezeigt und war daher für die Blau-Weißen nicht mehr tragbar. Es übernahm Sportchef Kay Bartkowiak an der Seitenlinie. Doch auch er konnte die Wende nicht einleiten: Zuletzt unterlag Scherpenberg mit 0:5 gegen den VSF Amern. Die Mannschaft funktioniert nicht als Einheit, in der Winterpause soll ein neuer Cheftrainer übernehmen. Dennoch unterstreicht „Theo“ Klunder, dass Scherpenberg über besondere Einzelspieler verfüge, darunter etwa Außenbahnspieler Maximilian Stellmach. Der 27-Jährige kickte in der Spielzeit 2013/2014 gar schon für den 1. FC Kleve in der Landesliga.

„Dennoch wollen wir natürlich jedes Spiel gewinnen. Dafür ist unsere Mannschaft gut genug, wir brauchen uns nicht verstecken. Es ist wichtig, dass wir gleich ins Spiel finden“, sagt Klunder weiter. Es scheint, als sei an der Hasselter Schulstraße ein neues Selbstbewusstsein eingezogen. Die Grün-Schwarzen wissen: Mit ihrem originären Spielstil können sie jede Mannschaft der Liga in Bedrängnis bringen. Nicht immer, aber regelmäßig lautet das Konzept: Klunder wird als hängende Spitze mit langen Bällen bedient, der 37-Jährige legt per Kopf auf die pfeilschnellen Robin Deckers und Falko Kersten ab. Allein das Duo kommt so auf bisher 16 Treffer. Dennoch relativiert Klunder: „Wir stellen uns auf jeden Gegner individuell ein. Wenn wir gegen einen A-Ligisten spielen, wollen wir auch viel Ballbesitz. In der Landesliga aber war unsere Idee bisher sehr erfolgreich. Und wenn die nicht klappt, haben wir andere Lösungen. Wir spielen nicht nur so.“

Sorgen aber bereitet ihm und Sebastian Kaul die Personalsituation: Falko Kersten fällt gegen Scherpenberg gelbgesperrt aus, Robin Deckers wird verletzt passen müssen. Der Niederländer Jordi van Kerkhof ist ob einer Rückenverletzung fraglich. „Wir werden personell Lösungen finden. Ich bin der Meinung: Man sollte sich nicht über Ausfälle beschweren, mit denen haben alle Mannschaften zu kämpfen. Mit unserem 23-Mann-Kader kriegen wir das schon hin“, sagt Klunder.

Zudem fordert der Ex-Kicker des 1. FC Kleve eine Leistungssteigerung im Vergleich zum vergangenen Wochenende, als die SGE nur 1:1-Remis gegen die abstiegsgefährdete Holzheimer SG spielte. „Da haben wir gepennt, Zweikampfstärke und Einsatzbereitschaft vermissen lassen“, sagt Klunder. Er selbst hatte erst wenige Minuten vor Spielende für den erlösenden Ausgleich gesorgt.

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