Tischtennis Vereine rechnen mit Abbruch

Kreis Kleve · Der Westdeutsche Verband hat die Saison bis Ende Januar unterbrochen. Er ließ den Klubs aber ein Hintertürchen, das der TTV Rees-Groin nutzt. Sein erstes Herren-Team spielt, die Mannschaften von WRW Kleve und der DJK Rhenania Kleve nicht.

 Der Westdeutsche Verband gibt Teams die Chance, ihre Partien auszutragen, wenn die Corona-Regeln eingehalten werden.

Der Westdeutsche Verband gibt Teams die Chance, ihre Partien auszutragen, wenn die Corona-Regeln eingehalten werden.

Foto: dpa/Marius Becker

Die erste Herren-Mannschaft des TTV Rees-Groin bildet eine der wenigen Ausnahmen von der Regel. Das Team wird am morgigen Samstag, 18.30 Uhr, in der Tischtennis-NRW-Liga seine Heimpartie gegen die MTG Horst bestreiten. Beide Mannschaften nutzen damit das Hintertürchen, das der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) den Vereinen geöffnet hat. Der WTTV hatte zwar Ende Dezember beschlossen, die Saison wegen der stark steigenden Corona-Zahlen erst einmal bis Ende Januar zu unterbrechen. Gleichzeitig ließ er den Klubs aber die Möglichkeit, die angesetzten Partien auszutragen, wenn beide Mannschaften einer Austragung zustimmen würden.

Der TTV Rees-Groin und die MTG Horst verständigten sich darauf. „Wir spielen gerne Tischtennis. Und da nur Akteure antreten dürfen, die auch die 2G-Plus-Regel erfüllen, fühlen wir uns sicher, wenn wir an die Platte gehen. Und der Verband hat uns ja auch die Möglichkeit dazu eingeräumt“, sagt Jörn Franken, Teamsprecher des TTV Rees-Groin. Dem Tabellendritten der NRW-Liga ist dabei durchaus bewusst, dass das Spiel für die Katz sein könnte, wenn der WTTV entscheiden sollte, die Saison noch abzubrechen. „Das nehmen wir aber in Kauf, weil wir unseren Sport halt gerne ausüben und froh über jede Partie sind, die wir bestreiten können“, sagt Jörn Franken.

Die Klever Klubs WRW und DJK Rhenania werden mit ihren Mannschaften dagegen beim Rückrunden-Start auf Verbandsebene nicht antreten. Und bei den Spielen auf Bundesebene auch nicht. Für das erste Damen-Team von WRW Kleve war in der Dritten Bundesliga am kommenden Wochenende ohnehin kein Spiel geplant. WRW hatte bekanntlich am vergangenen Sonntag darauf verzichtet, beim ASC Göttingen anzutreten und die Partie kampflos abgegeben. „Aus unserer Sicht ist es aktuell schlichtweg unverantwortlich, mit fünf Personen aus vier Haushalten drei Stunden lang in einem Auto eingepfercht nach Göttingen zu fahren“, hatte Teammanager Klaus Seipold den Verzicht begründet.

Erst am 29. und 30. Januar stehen für das Team in Liga drei wieder Begegnungen an. Ob die Partien bei Hannover 96 (Samstag) und beim TTK Großburgwedel (Sonntag) stattfinden werden, steht noch in den Sternen. „Wenn es nach uns geht, würden wir die Spiele gerne verlegen, doch da müssen auch die gegnerischen Mannschaften mitspielen“, sagt Seipold. Das für das Wochenende angesetzte Spiel des zweiten Damen-Teams gegen den TTC GW Staffel wurde verlegt. Beide Teams waren damit einverstanden. Ansonsten hätte die Begegnung stattfinden müssen, da der Deutsche Tischtennis-Bund, unter dessen Regie die Partien in den höchsten Klassen abgewickelt werden, die Saison im Gegensatz zum WTTV nicht unterbrochen hat.

Der Westdeutsche Verband hat angekündigt, dass er bis Ende Januar entscheiden wird, ob die Saison im Februar fortgesetzt wird. Die Vereine gehen nicht davon aus, dass dann wieder gespielt wird. Sie stellen sich auf einen Abbruch der Saison ein. „Wir müssen doch davon ausgehen, dass die Infektionszahlen bis dahin weiter steigen werden. Wenn man die Saison jetzt schon unterbrochen hat, macht es keinen Sinn, Ende Januar dann zu entscheiden, dass sie fortgesetzt werden kann“, sagt Petra Jenisch, Spielerin der dritten Damen-Mannschaft von WRW Kleve, die an der Tabellenspitze der NRW-Liga steht.

Auch WRW-Vorsitzender Peter Hendricks fehlt der Glaube daran, dass in dieser Saison noch einmal aufgeschlagen werden kann. Er sieht auch große Probleme darin, den Spielbetrieb unter einer 2G-Plus-Regel fortzusetzen. „Denn es werden Vereine nicht in der Lage sein, zu kontrollieren, wer jetzt als Spieler oder Zuschauer in die Halle darf und wer nicht“, sagt Hendricks. Er sieht als weiteres Problem an, dass es kompliziert wird, neue Termine für die Partien zu finden, die im Januar schon ausfallen. „Das stellt uns vor Schwierigkeiten.“

Hendrik ter Steeg, Teamsprecher des Landesligisten DJK Rhenania Kleve, macht sich aktuell auch keine allzu großen Hoffnungen, dass er mit seiner Mannschaft in dieser Saison noch einmal an die Platte gehen kann. „Ich gehe davon aus, dass die Saison nicht zu Ende gespielt werden kann“, sagt er. Er hält die Entscheidung des WTTV für richtig, die Spiele erst einmal abzusetzen. „Wir hatten schon im Dezember bei unserer Partie beim TSSV Bottrop II kein gutes Gefühl mehr, zumal auch einige Zuschauer in der Halle waren“, so der DJK-Akteur. Dass jetzt noch Begegnungen möglich seien, wenn Mannschaften sich darauf einigen würden, hält er für falsch. „Entweder man unterbricht eine Saison ganz oder gar nicht.“

Sollte die Spielzeit abgebrochen werden, könnten sie sportlich gewertet werden. „Die Hinrunde ist abgeschlossen. Laut unserer Wettspielordnung könnte es damit zu einer Wertung kommen“, sagt Peter Potjans, Sportwart des Tischtennis-Kreises Niederrhein.

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