Lokalsport Kondition reichte nicht für Überraschung

Kleve · Handball-Verbandsliga: Uedemer TuS verlor mit 27:34 Toren beim Tabellenführer HSG Adler Hahn.

 Steffi Dörr (r.) erzielte in Haan fünf Treffer für den UTuS.

Steffi Dörr (r.) erzielte in Haan fünf Treffer für den UTuS.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Teuer verkauft haben sich Handballdamen des Uedemer TuS in der Verbandsliga bei der HSG Adler Haan. Beim Spitzenreiter und Aufstiegsfavoriten setzte es für das Team von Coach Christian Dörr eine 27:34-Niederlage.

Der Trainer hatte nach den letzten Leistungen des Tabellenführers vor der Partie vor dessen starkem Angriffsspiel gewarnt, aber auch auf Lücken in der Abwehr hingewiesen. Seine Mannschaft hatte sich zum Ziel gesetzt, an die Leistungen der letzten Wochen anzuknüpfen und sich trotz personell angespannter Situation so teuer wie möglich zu verkaufen. Dies gelang anfangs nahezu in Perfektion: "Wir haben hinten sehr konzentriert gestanden und den Ball vorne gut durchlaufen lassen", lobte Dörr. Die UTuS-Damen, bei denen erneut die 17-jährige Anna Willen im Aufgebot stand, wiesen zunächst die mit Abstand stärkste Offensive der Liga in ihre Schranken, so dass HSG-Trainer Andre Wernicke bei einem 2:4-Rückstand des Favoriten nach zehn Minuten bereits seine erste Auszeit nahm. Zwar schaffte Haan kurz darauf den Ausgleich und ging beim 11:8 erstmals mit drei Toren in Führung, allerdings boten die Damen aus der Schustergemeinde eine herausragende Mannschaftsleistung und kämpften sich bis zum Pausenpfiff auf 13:14 heran. "Es wäre sogar noch mehr drin gewesen", so Dörr, "mit noch weniger Ballverlusten hätte es anders ausgesehen." Hier spielte der Ligaprimus aber seine größte Stärke, den Tempogegenstoß, konsequent aus.

Nach Wiederanpfiff war den Gästen dann anzumerken, dass einige Spielerinnen aufgrund schwindender Wechselmöglichkeiten zuletzt sehr viele Spielanteile hatten und die Kondition eher schwand als bei Haan. Die Gastgeberinnen nutzten ihren "extrem gut und ausgeglichen besetzten Kader, wo jede Spielerin auf hohem Niveau agiert", wie der Uedemer Coach anschließend befand. Somit setzte sich der Favorit kontinuierlich ab und das Spiel war zehn Minuten vor Schluss beim 28:20 für Haan gelaufen. Die UTuS-Damen ließen sich danach aber nicht hängen, sondern kämpften sich wieder in die Partie und betrieben bis zum 27:34-Endresultat noch Ergebniskosmetik.

Beste Werferin der Partie war Nadine Hölterhoff auf Seiten der HSG, die den Ball gleich zwölf Mal im Tor von UTuS-Keeperin Birgit Stevens-Bräuer unterbrachte. Für Uedem waren Leonie Verhülsdonk und Mara Kraume jeweils sechs Mal erfolgreich. "Mara hat sich im Laufe der Saison zu einer Leistungsträgerin entwickelt", holte sich letztgenannte noch ein Sonderlob ihres Trainers ab.

Haan machte mit dem Sieg einen großen Schritt Richtung Meisterschaft und ist vom ersten Verfolger aus Rhede dadurch kaum noch einzuholen. Die UTuS-Damen verbleiben nach dem couragierten Auftritt auf Rang neun im gesicherten Mittelfeld und treffen in der kommenden Woche auf den Tabellenvierten von der HSG Alpen/Rheinberg.

(RP)
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