Klever scharren mit den Hufen
Die Fußballer vom 1. FC Kleve gastieren zum Saisonauftakt beim GSV Moers. Trainer Sebastian Kaul möchte mit der neu formierten Truppe den ersten Dreier landen. Gäste-Coach Werner Wildhagen hat Respekt vor dem Liganeuling.
Die Spieler vom 1. FC Kleve scharren mit den Hufen. Das hat der Trainer des Fußball-Landesligisten, Sebastian Kaul, in den letzten Trainingseinheiten vor dem Auftaktspiel beim GSV Moers (Sonntag, 15 Uhr) beobachtet. "Alles ist bereit", sagt Kaul. Seine Spieler sind heiß auf den Neuanfang im Verein. "Wir sind absolut in der Lage, dort etwas mitzunehmen", sagt Kaul selbstbewusst.
"Kleve? Ein kleiner Geheimfavorit"
Dabei hat er ähnlich wie sein Trainerkollege vom GSV, Werner Wildhagen, schon Probleme, bevor die Saison überhaupt begonnen hat. "Eigentlich habe ich nie die Wunschformation aufstellen können", sagen Kaul und Wildhagen gleichermaßen. Beide plagten Verletzungssorgen, auf beiden Seiten fehlen Stützen. "Die Handverletzung von Bernard Alijaj ist zwar nicht so schlimm wie befürchtet — am Sonntag wird er aber noch nicht spielen können", sagt Kaul. Außerdem fehlen ihm Eric Schulz und Ercan Sendag (jeweils Urlaub). Wildhagen trauert dem Ausfall von Stammspieler Eric Holz nach.
Zumindest bei Sebastian Kaul werden die Verletzungssorgen bei nur 17 Spielern im Kader wohl während der Saison ein steter Begleiter sein. "In Moers wird sicher Marius Krause aus der Zweiten wieder zu uns stoßen und vielleicht sogar von Beginn an auflaufen", verrät Kaul. Der ehemalige Trainer der zweiten Mannschaft wird wohl auch künftig regelmäßig Spieler aus der A-Jugend oder der Reserve ins erste Team hochziehen. "Der rege Austausch ist angedacht", sagt er.
Vor allem die A-Jugendlichen hätten die Qualität, in der Landesliga mitzuhalten, so Kaul. Auch der kleine Kader macht den 1. FC zur Wundertüte der Liga. "Kleve ist für mich ein kleiner Geheimfavorit", sagt Wildhagen.
In der vergangenen Saison gab es für die Klever Reserve unter Trainer Kaul gegen Moers einen deutlichen 4:1-Sieg. Auf dem alten Kunstrasenplatz in Moers dürfte die Angelegenheit diesmal schwerer werden, tippt Kaul: "Der Platz gleicht ja eher einem Hallentennisfeld", sagt Kaul, der deshalb ein paar Extraanweisungen geben wird: "Wir müssen schon ein wenig anders Fußball spielen — mehr Zweikämpfe führen, weniger riskante Pässe spielen."
Nichtsdestotrotz will einer der Klever mit den scharrenden Hufen die Rolle von Bruno Oliveira nehmen. Der Stürmer vom Düsseldorfer SC verdarb den Moersern in der vergangenen Woche im Niederrheinpokal bei der 2:3-Niederlage mit drei Treffern die Generalprobe.
