Leichtathletik  Jule Gipmann hat bei DM-Premiere ein großes Ziel

Goch · Die Diskuswerferin von Viktoria Goch startet am Sonntag erstmals bei der Deutschen Meisterschaft der Männer und Frauen. Ihr großes Ziel ist der Einzug in den Endkampf der besten acht Teilnehmerinnen.

 Jule Gipmann konnte zuletzt wieder häufiger mit ihrem Coach Alex Borgers im Stadion trainieren.

Jule Gipmann konnte zuletzt wieder häufiger mit ihrem Coach Alex Borgers im Stadion trainieren.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Jule Gipmann hat in ihrer Laufbahn bereits unzählige Wettbewerbe bestritten. Auch die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften ist für die talentierte Diskuswerferin von Viktoria Goch irgendwie schon zur Routine geworden. Sie ist als Jugendliche bei den nationalen Titelkämpfen regelmäßig in den Ring gegangen und feierte 2020 einen goldenen Abschluss in der Nachwuchsklasse. Gipmann wurde in Heilbronn bei den U-20-Titelkämpfen zum ersten Mal Deutsche Meisterin.

Am Sonntag gibt es jetzt eine DM-Premiere für die 19-Jährige. Jule Gipmann ist zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen dabei, die in Braunschweig stattfinden. Der Wurf zu den Titelkämpfen in Niedersachsen gelang ihr beim ersten Wettkampf des Jahres, als sie ihre Bestleistung in Düsseldorf um gut zweieinhalb Meter auf 55,02 Meter steigerte. Damit liegt sie in der Liste der Athletinnen, die sich für die Titelkämpfe qualifiziert haben, auf dem neunten Platz.

Jule Gipmann hat sich für die DM einiges vorgenommen. Denn ihr großes, wenngleich wohl nur schwer zu erreichendes Ziel, ist es, sich für den Endkampf der besten acht Teilnehmerinnen zu qualifizieren. „Jule wird sicherlich ein Ergebnis im Bereich ihrer Bestleistung erzielen müssen, um das zu schaffen. Das wird nicht einfach sein“, sagt ihr erfahrener Trainer Alex Borgers. Schließlich müsse man auch abwarten, wie sich die Athletin in einem Wettbewerb schlägt, in dem sie auf die nationalen Spitzenkräfte im Diskuswurf treffen wird.

Für Jule Gipmann ist es „der bislang größte Wettkampf in meiner Laufbahn“. Besonderes Lampenfieber verspürt sie deshalb nicht. „Ich bin eigentlich nicht der Typ, der vor Wettkämpfen besonders nervös ist. Ich hoffe, dass dies am Sonntag erneut der Fall ist“, sagt Gipmann vor dem Wettbewerb, der um 13.40 Uhr im Eintracht-Stadion beginnen soll. Die Vorbereitung für die Titelkämpfe war gut, zumal sich das Wetter in den vergangenen Tagen gebessert hat. „Wir konnten wieder mehr trainieren. Die Form stimmt“, sagt Gipmann, die einen negativen PCR-Test vorweisen muss, um bei den Titelkämpfen starten zu können, die unter strengen Corona-Vorschriften ablaufen werden.

Neben dem Einzug in den Endkampf hat sie vor allem ein Ziel. Sie möchte erneut unter Beweis stellen, dass sie eine Kandidatin für das deutsche Team für die U-23-Europameisterschaften ist. Derzeit nimmt Gipmann in der deutschen Bestenliste für diese Altersklasse den ersten Platz ein. „Ich möchte auch in Braunschweig die beste U-23-Diskuswerferin sein“, sagt Gipmann, die sich eine Weite von wenigsten 54 Metern als Ziel gesteckt hat. Die Entscheidung, wer bei der EM die deutschen Farben vertreten wird, fällt dann bei der Deutschen U-23-Meisterschaft, die am 26./27. Juni in Koblenz stattfindet. Sollte Gipmann dort Platz eins oder zwei belegen, müsste sie das Ticket zur EM gelöst haben.

Die Titelkämpfen finden nicht, wie es ursprünglich geplant war, in Bergen (Norwegen) statt. Der norwegische Leichtathletik-Verband konnte mit dem Gesundheitsministerium des Landes keine Sonderregeln für die strengen Corona-Vorschriften bei der Einreise aus dem Ausland erwirken. Neuer Austragungsort der EM ist jetzt vom 8. bis 11. Juli Tallinn in Estland.

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