Leichtathletik Jule Gipmann peilt jetzt die WM-Norm an

Goch · Nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der Deutschen U-20-Meisterschaft in Neubrandenburg ist die 50-Meter-Marke das nächste Ziel der Diskuswerferin von Viktoria Goch. Bundestrainerin Katja Schreiber traut ihr diese Weite zu.

 Jule Gipmann von Viktoria Goch verfehlte beim Gewinn der Silbermedaille mit 48,27 Metern ihre Bestleistung nur um neun Zentimeter.

Jule Gipmann von Viktoria Goch verfehlte beim Gewinn der Silbermedaille mit 48,27 Metern ihre Bestleistung nur um neun Zentimeter.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Jule Gipmann, talentierte Diskuswerferin von Viktoria Goch, hat den ersten Schritt auf dem Weg zu ihrem großen Ziel im Jahr 2020 gemacht. Die 18-Jährige hat mit dem Gewinn der Silbermedaille bei der Deutschen Winterwurf-Meisterschaft der Altersklasse U 20 in Neubrandenburg ihre Ambitionen unterstrichen, im Sommer zum ersten Mal in ihrer Laufbahn bei internationalen Titelkämpfen in den Ring gehen zu wollen. Gipmann möchte sich für die U-20-Weltmeisterschaft qualifizieren, die vom 7. bis 12. Juli in Nairobi (Kenia) stattfindet. Das WM-Ticket kann sie aber nur lösen, wenn sie ihre Bestleistung von 48,36 Meter um mehr als zwei Meter steigert. Wenigstens 50,50 Meter weit muss sie den ein Kilogramm schweren Diskus werfen, um die Norm für die Titelkämpfe zu erfüllen.

Jule Gipmann ist nicht zuletzt wegen ihrer Leistung bei der nationalen Meisterschaft auf dem Wurfplatz im Jahnstadion, bei der sie sich im letzten Versuch mit 48,27 Metern die Silbermedaille gesichert hatte, sehr zuversichtlich, dass ihr dies gelingen kann. „Denn es ist ein gutes Zeichen, dass ich so früh im Jahr und bei nicht gerade optimalen Bedingungen schon so dicht an meine Bestleistung gekommen bin“, sagt die 18-Jährige. Der Lohn: Sie wurde vom Deutschen Leichtathletik-Verband zu einem weiteren Vorbereitungs-Lehrgang für die U-20-Weltmeisterschaft eingeladen.

Katja Schreiber, Nachwuchs-Bundestrainerin für den Diskuswurf, traut Jule Gipmann zu, in absehbarer Zeit die 50-Meter-Marke überbieten zu können. „Es muss nur zehn bis 15 Grad wärmer als jetzt in Neubrandenburg sein und zudem müssen bessere Bedingungen vom Wind her herrschen, dann ist das für sie zu schaffen“, sagt Schreiber. Einer der beiden WM-Plätze scheint fest an Pia Northoff (TV Wattenscheid) vergeben zu sein, die am Samstag Deutsche Meisterin wurde und eine Bestweite von 57,36 Metern aufweist. „Für den zweiten Startplatz kommen zwei bis drei Athletinnen infrage – Jule Gipmann ist eine von ihnen“, sagt die Bundestrainerin. Die Entscheidung, wer die WM-Tickets erhält, wird bei der Junioren-Gala des DLV fallen, die am 21./22. Juni in Mannheim stattfindet.

Für Jule Gipmann und Alexander Borgers, ihr Trainer bei Viktoria Goch, geht es jetzt erst einmal darum, Versäumtes nachzuholen. Denn die Athletin musste vor der Deutschen Meisterschaft das Training wegen einer Knochenabsplitterung im Zeigefinger der Wurfhand gut drei Wochen reduzieren. „Wir müssen jetzt das Kraft- und Technik-Training merklich steigern“, sagt Alexander Borgers, der mit dem Auftritt seines Schützlings in Neubrandenburg „sehr zufrieden“ war. Zudem soll Jule Gipmann bis zur DLV-Gala so viele Wettkämpfe wie nur möglich bestreiten. Fest eingeplant ist der Frühjahrs-Werfertag Ende März in Nieukerk. „Da wollen wir die 50-Meter-Marke angreifen“, sagen Jule Gipmann und Alexander Borgers.

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