Fußball Jetzt muss die Basis mit ins Boot

Fußball · Der Fußball-Verband Niederrhein hat lange auf stur geschaltet. Er hat über Monate versucht, seine Reformpläne auf Teufel komm raus durchzupeitschen. Jetzt hat er doch auf die kritischen Stimmen der Basis gehört, die er beim Reformwerk stets vor vollendete Tatsachen gestellt hatte. Das Präsidium des FVN entschied, den außerordentlichen Verbandstag Ende April, zu dem die Einladungen schon einige Zeit raus sind, abzusagen. Denn mittlerweile ist selbst bei den Hardlinern der Groschen gefallen.

Die Chancen, beim Verbandstag die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit für die geplante Strukturreform mit einer Reduzierung der Fußball-Kreise von 14 auf acht zu erhalten, waren gleich Null. Deshalb war es höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen. Um dem Präsidium die Blamage einer Abstimmungsniederlage zu ersparen. Um nicht eine Menge Geld für einen Verbandstag aus dem Fenster zu werfen, dessen Ergebnis schon feststeht.

Der Verband Niederrhein hat sich selbst in den Schlamassel hineingeritten. Er hat es nie verstanden, schlüssig zu argumentieren, warum eine Reduzierung auf acht Kreise unbedingt notwendig ist. Er hat nie versucht, die Basis mit ins Boot zu nehmen, sondern stets nach der Methode gehandelt: Friss oder stirb. Das ist kein Fundament, auf dem etwas aufgebaut werden kann.

Jetzt soll ein neuer Versuch gestartet werden, eine Reform zu erarbeiten. Die ist zweifelsohne notwendig. Das streiten auch die Kritiker der bisherigen Pläne nicht ab. Wenn der Verband aus den Fehlern der vergangenen Monate gelernt hat, stehen die Chancen sicherlich gut, das Werk doch zu vollenden. Die Voraussetzung ist, dass die Basis diesmal von Beginn an beim Thema mit am Tisch sitzt. Und man nicht erst dann auf sie hört, wenn das Kind schon lange in den Brunnen gefallen ist.

(RP)
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