Fußball Individueller Fehler entscheidet

Die Gocher Viktoria schafft erneut nicht den Sprung in die obere Tabellenhälfte. In einem schwachen Nachholspiel nutzte der VfB Homberg einen Schnitzer von Sebastian Schulte-Kellinghaus zum 1:0-Auswärtssieg.

Thomas von Kuczkowski rang nach der Partie am späten Samstagnachmittag nach Worten. Der Stachel der Enttäuschung über die 0:1-Niederlage gegen den VfB Homberg saß spürbar tief beim Gocher Trainer: "Immer wenn wir die Chance haben ranzukommen wird es nichts", ärgerte er sich über die einmal mehr entgangene Gelegenheit sich von den unteren Regionen dauerhaft zu entfernen. Der Rückzug von TuRa Duisburg und die damit verbundene Tabellenbegradigung hatte die Weberstädter in eine aussichtsreiche Position gespült, doch mit dem Vordringen auf den fünften oder sechsten Rang wurde es nichts. Ein derartiges Vorpreschen wäre mit der Leistung vom Samstag allerdings wohl auch nicht gerechtfertigt gewesen. Auf zu überschaubarem Niveau agierten die Gocher, vor allem in der Vorwärtsbewegung ideenlos und ohne jede Kreativität und Durchschlagskraft. Ähnliches galt in leicht abgeschwächter Form für die Homberger, die aber durch den Lauf von neun Partien ohne Niederlage gestärkt einen kleinen Tick körperlich präsenter und aggressiver wirkten und wie schon in der Vorsaison einen glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0-Erfolg in Goch erringen konnten. Dennoch wäre das Spiel mit ziemlicher Sicherheit 0:0 ausgegangen, wäre nicht Sebastian Schulte-Kellinghaus ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub in der 27.Minute der entscheidende Fehler unterlaufen. Im eigenen Strafraum verlor der für den grippekranken Hajo Peters in die Mitte gerückte Verteidiger einen Zweikampf gegen den auch mit den Armen geschickt arbeitenden Lazovic, der dann aus Kurzdistanz allein vor Poli Minas keine Mühe hatte einzunetzen. "Ich habe bereits vor der Partie gesagt, wer einen Fehler macht, der wird verlieren", sah Thomas von Kuczkowski seine Einschätzung bestätigt, dass es hier zwei Mannschaften miteinander zu tun hatten, deren Stärken in der Arbeit gegen den Ball liegen. Und das blieben auch die sichtbaren Stärken der Teams.

In der Offensive war auf tiefem Boden reichlich Sand im Getriebe. Die Viktoria offenbarte wiederholt ihre Defizite in Sachen Kreativität. Gerade eine Chance aus dem Spiel heraus hatten die personell geschwächten Gocher zu vermelden. Stefan Galster verzog dabei aus spitzem Winkel knapp (40.). "Das schien mir sehr einfallslos. Aber egal, gut für uns. Vom Spielverlauf her ging der Sieg verdient an uns", erklärte Hombergs Coach Günter Abel, der sich am Rande der nickeligen Partie das ein oder andere Wortgefecht mit seinem Kontrahenten geliefert hatte, am Ende aber der lachende Sieger war. Die einzigen weiteren nennenswerten Chancen waren im zweiten Durchgang Kontermöglichkeiten für die Gäste, die diese aber teilweise sträflich liegen ließen. So schloss Torjäger Almir Sogolj zweimal zu lässig ab und verpasste ein mögliches 0:2. Den Gochern half auch die Einwechslung von "Oldie" Torsten Vöckel nicht.

(RP)
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