Also entschloss man sich dazu, die Partie auf dem eigentlich gesperrten Nebenplatz, wo eine Flutlichtanlage vorhanden ist, auszutragen. Das Problem: Die Linien mussten noch, so die Forderung des Unparteiischen, markiert werden. Ein eifriges Hö./Nie.-Mitglied machte sich flugs an die Arbeit, um die Austragung endlich möglich zu machen. Zu fast schon nachtschlafener Zeit wurde die Begegnung um 20.35 Uhr dann angepfiffen.

Zum Glück kamen die wenigen Besucher dann aber noch voll auf ihre Kosten. Die spielerisch überlegenen Ratinger hätten schon zur Pause einen höheren Vorsprung als das magere 1:0 herausschießen können, ja sogar müssen. Als die Gäste dann vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit auf 2:0 erhöhten, schien alles gelaufen. Doch Hö./Nie. schlug noch zurück. Andre Trienenjost gelang der Anschlusstreffer, und in der Nachspielzeit schoss Pascal Hühner die Kugel ins Netz - unglaublich, 2:2, noch einen Punkt gerettet. Es war wie ein Sechser im Lotto.

Georg Mewes war noch einen Tag nach den unglaublichen Vorfällen bewegt und konnte es noch immer nicht fassen: "In Hö./Nie. ist einfach nichts unmöglich. Ich hatte mich mit der Niederlage, die verdient gewesen wäre, schon abgefunden. Und dann machen wir noch zwei Tore. Daran sieht man, dass die Mannschaft auch in schwierigsten Situationen nicht aufgibt."

Am Pfingstmontag - um 15 Uhr wird wahrscheinlich keine spätere Anstoßzeit erforderlich sein - treffen die Mewes-Mannen auf die Sportfreunde Hamborn 07, die sich nicht für die Oberliga haben qualifizieren können. Im Hinspiel kam Hö./Nie. trotz einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Am Montag kehren Kapitän Uwe Sokolowski und Daniel Beine wieder in den Kader zurück. Fehlen werden weiter Björn Bennies (Sperre) und Rafael Haddad (Schulterverletzung). Benjamin Venekamps Einsatz ist noch fraglich, aber vielleicht kann er wieder zurückkehren.