Fußball Gute Zeiten für Legenden

Der Fußball-Regionalligist 1. FC Kleve hatte Freunde und Gönner des Vereins zu einem Empfang ins Golden Tulip-Hotel eingeladen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Radio-Legende Wilfried Luchtenberg. Stargast war Rudi Assauer. Ein Mann mit vielen alten Geschichten aus dem Fußball.

2009: Rudi Assauer bei Empfang des 1. FC Kleve
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2009: Rudi Assauer bei Empfang des 1. FC Kleve

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Golden Tulip Hotel Kleve, gestern 20.30 Uhr: ein Mann, der gern auch als der letzte Macho der Bundesliga bezeichnet wurde, unterhält etwa 120 Freunde und Gönner des 1. FC Kleve blendend. Warum auch nicht? Rudi Assauer schaffte es zu seiner Zeit als Manager des FC Schalke 04, die ganze Nation zu unterhalten, dann sollte ihm das auch in Kleve gelingen.

Sieben Olympische Spiele

Anlass für eine Plauderrunde im Hotel war der Neujahrsempfang des 1. FC Kleve. WDR-Reporter-Legende Wilfried Luchtenberg (sieben Olympische Spiele, sechs Weltmeisterschaften, hunderte Bundesligaspiele) moderierte den Talk, an dem neben Assauer auch FC-Vorsitzender Uwe Dönisch-Seidel, Eric Jansen (2. Vorsitzender), FC-Geschäftsführer Heiner Potz und die Manager-Legende in Klever Reihen, Klaus Hilpert, teilnahmen.

Rudi Assauer tat das, was er besonders gut kann: schöne Geschichten erzählen. Derehemalige Schalke-Manager, der sich sicherlich keinen Namen als bekennender Diplomat gemacht hat, plauderte in erster Linie von vergangenen Tagen. Bei seinem ersten Bundesligaspiel mit dem BVB hätte Acki Schmidt ihm beim Einlaufen unter den Hintern getreten und gesagt: "Assi, ein Fehlpass und ich hau dich um."

Auch der Umgang mit seinem Ex-Kollegen Klaus Hilpert trug zur fröhlichen Stimmung bei. Assauer konnte nicht verstehen, dass der 1. FC in der Regionalliga ganz unten steht. Hilpert wollte sich bei seinem Freund Rudi einen Rat holen, falls sich nichts ändert. "Dann musst du aber dreimal am Tag kommen", ergänzte Assauer. Hilpert nutzte die nette Vorlage: "Dann bleib doch besser direkt in Kleve. Mehr Zeit hast du ja jetzt", sagte der FC-Manager im Hinblick auf die kürzlich veränderte private Lebenssituation von Assauer.

Neben den unterhaltsamen Worten wollte Luchtenberg vom Vorsitzenden Dönisch-Seidel wissen, wie es denn um die finanzielle Situation des Vereins bestellt sei. Bei zahlreichen Gästen erhöhte sich die Aufmerksamkeit und nicht wenige waren mit der Antwort des Vorsitzenden zufrieden: "Wir haben die Unterlagen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft abgegeben. Und wenn wir richtig gerechnet haben, dann kommen wir aus."

Kleves Kämmerer Willibrord Haas bestätigte, dass bis auf Kleinigkeiten, die schnell beizubringen seien, alles bei den Prüfern aus Krefeld eingegangen sei, so dass diese in Kürze ihre Stellungnahme abgeben können. Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Vereins hatte die Stadt Kleve zur Voraussetzung gemacht, um den Zuschuss von etwa 1,4 Millionen Euro für den Stadionumbau zu gewähren.

Bis zum Saisonende

Deutlich wurde bei der Veranstaltung, dass sich der 1. FC Kleve für das Jahr 2009 einiges ausrechnet. Die Mannschaft, dies versprach Klaus Hilpert, sei in die Pflicht genommen worden und die Finanzen reichen laut Dönisch-Seidel bis zum Saisonende.

Als Moderator Luchtenberg erzählte, dass er sich mit Assauer alte Bänder von Schalker Jahreshauptversammlungen angeschaut habe und bei jeder schenkelklopfend davorsaß, kommentierte der Ex-Manager dies mit: "Das war doch das Schöne auf Schalke." Offenbar hat ein gesundes Maß an Chaos noch keinem Verein geschadet.

(RP)
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