Großer Tag für die Kampfkunst-AG aus Rindern

Jugendliche der jungen Kampfkunst-AG der Wilhelm-Frede-Schule durften in diesem Jahr am großen Tag der Martial Arts Association International teilnehmen. Über 600 handverlesene Schülerinnen und Schüler fuhren mit ihren Meistern und Großmeistern zur Mehrfachturnhalle nach Bottrop-Kirchhellen. Stephan Leifeld, der als Friedenserzieher in Rindern die Hauptschüler begeistert, nahm ebenfalls einige Schüler mit. Elf Schüler davon aus Rindern. Stilrichtungsübergreifend wird jedes Jahr beim sogenannten MA-Day alles in Workshops gelehrt, was in der internationalen Kampfkunstszene angesagt ist: Jeet Kune Do, Muay Thai Boran, Krav Maga, Jiu-Jitsu, Judo und vieles mehr. Diesmal wurde der Event im Ruhrgebiet ausgerichtet.

Über 30 internationale Top-Referenten - darunter neben Leifeld, von Samurai Straelen/Walbeck, noch zwei weitere Referenten aus dem Kreis Kleve, nämlich Hans-Theo van Bergerem und Großmeister Heinz Reiners vom Roten Drachen Kleve. Leifeld, van Bergerem und Reiners wurden von der MAA International mit dem Budo-Spirit Award ausgezeichnet und erhielten von Präsident Bernd Höhle entsprechende Trophäen persönlich überreicht. Stephan Leifeld erhielt unter dem Jubel vor allem seiner mitgebrachten Schüler zudem noch den "Golden Lifetime Award" und damit nach 2007 und 2009 seinen dritten Eintrag in der "Hall of Fame" des internationalen Martial Arts Time Magazine. Die Wilhelm-Frede-Schule wurde schließlich für ihre AG mit dem Merit Award 2010 belohnt.

Man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können, als gleichzeitig auf sechs Mattenflächen trainiert wurde. Mitgereiste Eltern waren sehr bewegt über diese Stimmung. Beispielsweise Großmeister Erwin Pfeiffer - früher Bundestrainer Jiu-Jitsu - demonstrierte so Schmerzdruckpunkte, Guru Thorsten Isringhausen zeigte Messer-Abwehrtechniken, San-Jitsu Bundestrainer Jörg Aderhold lehrte Hebeltechniken, Jörg Knust beeindruckte durch sein effektives F.I.S.T-System. Immer wieder kamen zig begeisterte Schüler den ganzen Tag in entsprechende Unterrichtseinheiten, um von den jeweiligen Meistern zu lernen. Wie in der Schule wurden diese Workshops nach einer dreiviertel Stunde durch kurze Pausen unterbrochen. Driton Rasniqaj, Hogi Adar, Serhat Dikan, Baris Onur und die anderen Schüler aus Rindern gönnten sich kaum Verschnaufpausen. Wann hat man auch mal die Gelegenheit von so vielen hochkarätigen Trainer geschult zu werden? Denis Onur, Florian van Apeldorn, Jan Raadts und Lea Brandts waren abschließend sehr müde, aber glücklich über ihre Teilnahme an dem Event: "Danke, dass ich hier dabei sein durfte", sagte Jan nach dem Gruppenfoto.

Das besondere an der Veranstaltungsform dieser Art ist, dass alle Referenten aus verschiedenen Kampfkünsten sind, ohne entsprechende Vorbehalte zu den anderen. Der gesamte Erlös aus der Veranstaltung kommt Kindern zu Gute, die Opfer von Kriminalität geworden sind. Ein Teil des Erlöses geht auch zum WWF - World Wildlife Fund. Sämtliche Meister hatten nämlich auf ihre Honorare/Übungsleitergelder für den ganzen Tag verzichtet.

Last not least gab es noch einen Massenweltrekord an diesem Tag. Die Rinderner Schüler - sowie alle anderen selbstverständlich auch - finden sich in der nächsten Ausgabe des Guinness Buch der Weltrekorde wieder. Über 600 Menschen haben gemeinsam ineinander verhakt mehrere Situps gemacht.

(RP)
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