Nach dem letzten Mittwoch erfolgt am heutigen Abend Teil Zwei der Aktion "Begradigung des Tabellenbildes" der Landesliga Gruppe 3. Zahlreiche Nachholpartien stehen auf dem Programm. Die Gocher Viktoria muss bei BV Borussia Bocholt ran. Nach der ernüchternden letzten Woche mit nur einem Zähler aus drei Partien geht es für die Weberstädter dabei nur noch darum die Endphase der Saison mit Anstand zu bestreiten und das ein oder andere Erfolgserlebnis mitzunehmen um Selbstvertrauen zurück zu erlangen. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, in der man aktuell die Verunsicherung spüren kann", erklärt Viktorias Co-Trainer Andreas Bergmann, der zugesteht, dass man hinter den eigenen Erwartungen in dieser Spielzeit zurück geblieben ist. Der anvisierte Platz unter den Top Drei der Liga ist zwar nicht gänzlich unerreichbar, aber zunächst einmal außer Reichweite. "In Bocholt wollen wir eine gute Partie zeigen und wieder einen Dreier landen", steckt Bergmann das erste kurzfristige Ziel. "Wir müssen aber alles abrufen dafür. Mit Sommerfußball wird da nichts zu holen sein", erwartet er allerdings keinen leichten Gang. Chefcoach Manfred Tebeck pflichtet ihm da beim Gedanken an das Gastspiel der Gocher an gleicher Stelle im Vorjahr bei. "Das war vielleicht das einzige Spiel, wo wir verdient verloren hätten". Am Ende trennte man sich seinerzeit 1:1. Mit dem gleichen Resultat verließen die Gocher am Sonntag auch den Platz beim GSV Moers. Wieder einmal hatten die Schwarz-Roten dabei zwei Gesichter gezeigt. In Durchgang Eins zwar mit mehr Ballbesitz, aber im Grunde harmlos. Erst kurz nach dem Wechsel, als die Moerser es versäumten die Partie zu entscheiden, kamen die Gocher endlich auf Touren und verpassten es am Ende sogar sich mit einem Sieg zu belohnen. Als Aktivposten entpuppte sich der eingewechselte Levon Kurikciyan, der auch den Ausgleich markierte. Auch Youngster Lukas Ernesti wusste nach seiner Einwechslung zu überzeugen. Er könnte heute wieder gebraucht werden, da Stefan Osman-Reinkens mit Leistenverletzung ausfällt. Tim Janz ist weiter angeschlagen, Jan-Philip Maaßen wohl allenfalls wieder eine Alternative für die Bank. Paul Herbst fehlt ohnehin, so dass die Möglichkeiten eingeschränkt sind. Doch der Gegner hat ganz andere Probleme. Nach katastrophalem Saisonstart hatten sich die Borussen wieder mühsam rangearbeitet, versemmelten dann aber gleich drei Spiele nacheinander gegen die direkte Konkurrenz, bevor am Sonntag ein 4:2-Erfolg beim Tabellenletzten SV Budberg erzielt werden konnte. Damit glüht der letzte Funken Hoffnung noch. Bei fünf Punkten Rückstand auf den möglichen Relegationsplatz bei nur noch fünf ausstehenden Partien wird das Unterfangen Klassenerhalt sportlich aber schwer genug. Hinzu kommen Personalquerelen. Vor Wochenfrist trat die Führungscrew um Michael Steverding bei der Jahreshauptversammlung nach Tumulten zurück, so dass der Verein gleich in mehrfacher Hinsicht vor einer ungewissen Zukunft steht.