Leichtathletik Dominic Büning gehört zur Hürden-Elite

Kranenburg-Nütterden · Die Gebrüder Büning aus Nütterden sind im Dreisprung und Hürdenlauf Aushängeschilder der Region. Nun stehen sie vor der Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Ihr Erfolgsrezept: kein Alkohol, kaum Feiern und viel Disziplin.

 Nachwuchstalent Adrian Büning hat in diesem Jahr schwer mit Verletzungen zu kämpfen.

Nachwuchstalent Adrian Büning hat in diesem Jahr schwer mit Verletzungen zu kämpfen.

Foto: Birkenstock, Wolfgang

Dominic und Adrian Büning sind die Vorzeige-Sportler der Leichtathletikabteilung in Nütterden schlechthin. Und das trotz ihres noch zarten Alters: Adrian ist 19, Dominic gerade einmal 17 Jahre alt. Völlig überraschend aber kommt ihr Erfolg nicht, denn auch ihr Vater, Marcus Büning, hat sich als Hürdenläufer auf den Tartanbahnen dieses Landes einen Namen gemacht. Mehrfach schon stand er bei Deutschen Meisterschaften auf dem Podest.

„Ich trainiere die Jungs und stehe ihnen immer beratend zur Seite. Dabei möchte ich aber nicht disziplinieren oder Druck machen. Mir ist wichtig, dass sie eine Sportart machen. Welche das ist und wie intensiv sie diese durchziehen, entscheiden sie aber selbst“, sagt Marcus Büning. Doch die Nachwuchstalente haben sich für den Leistungssport entschieden. Die Konsequenz: Aktuell trainieren sie drei Mal pro Woche auf der Bahn, zwei weitere Male daheim. „Dieses Pensum erfordert viel Disziplin und Eigeninitiative. Doch die haben die Jungs“, sagt Büning. Vater Büning  hat die Trainer-B-Lizenz erworben und will nicht nur sein Talent, sondern auch sein Wissen an die Söhne weitergeben. Dabei nutzt er sogar regelmäßig Videoanalysen, um die Bewegungsabläufe zu verbessern: Ist das Nachziehbahn hoch genug? Ist der Antritt wirklich schnellstmöglich? Sind die Armbewegungen effizient? Der Leichtathletiksport gilt zweifelsfrei als äußerst komplex.

Zuletzt war das Duo, seit 2015 im Trikot der Leichathleten Nütterden unterwegs und seitdem bei zahlreichen Wettkämpfen erfolgreich, bei den traditionellen Nordrhein- und NRW-Meisterschaften in Mönchengladbach mit von der Partie. Adrian Büning, der in der Altersklasse U20 antrat, wurde im Dreisprung mit einer Weite von 13,01 Metern Dritter. Zur Erklärung:  Beim Dreisprung muss man in drei aneinandergereihten Sprüngen möglichst weit springen. Noch besser machte es in dieser Disziplin Dominic in der Altersklasse U18. Beim Dreisprung-Wettbewerb überbot er gar noch die Weite seines Bruders, er schaffte 13,02 Meter. In seiner eigentlichen Spezialdisziplin, dem Hürdensprint, erlief er den dritten Rang nach 14,41 Sekunden.

Noch aber war sein Erfolgshunger nicht gestillt: Den folgenden Einlagelauf, ein zusätzlicher Start über die 110 Meter-Hürdenstrecke, absolvierte er ebenfalls als Dritter in einer Zeit von 14,24 Sekunden. Die Konsequenz: Nun befindet sich der 17-Jährige unter den besten zehn Hürdenspringern Deutschlands. „Das ist ein riesiger Erfolg für Dominic, mit dem wir so nicht haben rechnen können. Er hat schon jetzt eine richtig starke Saison hingelegt und diese damit gekrönt“, sagt sein Trainer. Auch bei den anschließenden NRW-Jugendmeisterschaften überzeugten die Gebrüder aus Nütterden.

Für diesen Wettkampf hatten sich Adrian und Dominic beinahe selbstverständlich qualifiziert. Adrian startete über die 110-Meter-Hürdendistanz und verpasste das Treppchen nur knapp. Er wurde final Vierter. Und dennoch: Seine Vorlaufzeit von 15,22 Sekunden bedeutete für ihn die ersehnte Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften im baden-württembergischen Ulm. Auch Dominic ging in Duisburg an den Start und gewann die Sprintstrecke über 110 Meter sensationell in 14,40 Sekunden. „Es macht ihn unglaublich stolz, sich nun NRW-Meister nennen zu dürfen. Das ist der Ertrag richtig harter Arbeit“, sagt Marcus Büning. Auch Dominic hat sich mit dieser Marke für die Jugendmeisterschaften qualifiziert. Diese finden am ersten Augustwochenende statt.

Weiterhin will sich das Duo mit dem Dreisprung und dem Hürdenlauf auf zwei Sportarten fokussieren, wenngleich das im Breiten- wie im Spitzensport eher unüblich ist. Doch Vater und Mutter Büning stehen hinter ihnen, unterstützen jedwede sportliche Betätigung.

 Nütterdens Dominic Büning legt eine starke Freiluftsaison hin.

Nütterdens Dominic Büning legt eine starke Freiluftsaison hin.

Foto: Birkenstock, Wolfgang
 Vater und Trainer Marcus Büning gehört bei den Senioren zu den besten Hürdenspringern dieses Landes. Sein Wissen gibt er an die Söhne weiter.

Vater und Trainer Marcus Büning gehört bei den Senioren zu den besten Hürdenspringern dieses Landes. Sein Wissen gibt er an die Söhne weiter.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Für diese üben sich die Talente gar in Verzicht. „Die Jungs trinken keinen Alkohol und gehen nicht feiern. Das sind keine Regeln, die wir ihnen als Eltern auferlegen. Diese setzen sie sich selbst“, sagt Marcus Büning. Bisher aber verlief die Saison für die beiden Nachwuchsathleten sehr unterschiedlich. Während Dominic förmlich von Erfolg zu Erfolg eilt, hatte Adrian bereits mehrfach mit Verletzungen an der Achillessehne, im Knie und am Fuß zu kämpfen. „Das bremst ihn mitunter ein wenig aus“, sagt Marcus Büning. Doch, da ist man sich in der Sportfamilie unisono einig: Mit starker Disziplin geht man auch aus kurzen Durststrecken gestärkt hervor. „Der Ehrgeiz der Jungs ist nämlich riesig“, sagt Vater Büning.

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