Futsal Klever Futsal-Team bei der EM

Kleve · Die Futsal-Mannschaft der Hochschule Rhein-Waal professionalisiert sich weiter.

 Das Futsal-Team der HSRW startet derzeit bei der Europameisterschaft in Portugal.

Das Futsal-Team der HSRW startet derzeit bei der Europameisterschaft in Portugal.

Foto: HSRW

 Futsal ist der kleine Bruder des Fußballsports. Doch während der Hallensport in vielen Ländern bereits in der breiten Masse angekommen ist, entwickelt sich die Szene seit einigen Jahren auch in Deutschland rasant. Kleve blieb von diesem Trend ebenfalls nicht unberührt und erhielt mit der Hochschule eine Hochburg des Nischensports. Mittlerweile haben sich dort eingespielte Strukturen entwickelt. Das studentische Team sicherte sich in der vergangenen Spielzeit die Vizemeisterschaft in der Niederrheinliga und begeisterte immer wieder mit schneller, von feiner Technik geprägten Spielanlage. „Wir nehmen eine tolle Entwicklung. Bisher war es immer so, dass ich neuen Spielern hinterherlaufen musste. Nun kommen sie selber“, sagt Andrej Kornelsen, der Architekt des Klever Futsal-Erfolgs.

Seit Jahren ist der Sport in Kleve auf dem aufsteigenden Ast: 2012 startete Kornelsen mit drei Interessierten, 2014 meldete er seine Kicker zum Liga-Betrieb an, im vergangenen Jahr dann folgte sensationell die Vizemeisterschaft in der Sporthalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums. Nun plant Kornelsen weiter Großes. So will er selber eine Trainerausbildung beim DFB absolvieren und gar Futsal-Stützpunktrainer werden. Im Zuge dessen will er sich auch an die Fußballvereine in der Region wenden, um Trainingsangebote zu machen: „Für Spieler, die leistungstechnisch hinterherhinken, wäre Futsal die richtige Sportart, um wieder den Spaß am Sport zu finden“, sagt er. „Wir müssen auch mehr im Jugendbereich tun. Obwohl wir bald eine Futsal-Bundesliga in Deutschland haben werden, gibt es kaum Strukturen im Nachwuchsbereich. So wird der Anschluss fehlen.“

Ehe nun die Vorbereitung für die neue Saison beginnen kann, ging der Übungsleiter eine Kooperation mit Mineralöl Ebben ein, das der Mannschaft die Ausrüstung für die kommenden drei Jahre sponserte. Wichtige Impulse setzt per sofort auch Co-Trainer Brendon Romero, der ebenfalls an der Klever Hochschule studiert und eine Lizenz des englischen Fußballverbandes vorweisen kann. „Wir können von ihm viel lernen. Er wird uns gute Trainingsimpulse geben können“, so Kornelsen.

Anschluss will der Trainer mit seiner internationalen Hochschulmannschaft, die einmal in der Woche gemeinsam trainiert, auch wieder in der Niederrheinliga finden. „Wir werden kein konkretes Saisonziel herausarbeiten. Aber wir wollen gut hineinstarten und zusammen wieder neue Energien kreieren“, erklärt Kornelsen, der erneut wichtige Spieler hat verabschieden müssen. „Da wir ein Team aus Studenten sind, ist die Fluktuation naturgemäß hoch. Doch mittlerweile ist die Aufmerksamkeit für unsere Arbeit groß und dementsprechend viele Anfragen bekommen wir.“ Besonders bitter war jedoch der Abgang von Marvin Toulon, der zuletzt 20 Mal ins gegnerische Gehäuse traf und nun ein Auslandssemester absolviert. Damit das Projekt weiter an Nachhaltigkeit gewinnt, will Kornelsen auch für mehr Zukunftsperspektiven in der Schwanenstadt sorgen.

Aktuell befindet sich der Klever Tross bei den EUSA-Games, den Universitäts-Europameisterschaften im portugiesischen Coimbra. Die Schwanenstädter erhielten als zweites Team aus Deutschland noch einen Teilnehmerplatz und sind nun Teil einer 4000-köpfigen Sportlergemeinschaft, die in der altehrwürdigen Stadt in zahlreichen Sportarten gegeneinander antritt. Mit ihnen reiste auch Georg von Coelln aus Goch, der als Koryphäe des Sports sowohl die Herren- wie auch die Frauenmannschaft des UFC Münster begleitet. „Unsere Frauen wollen den Titel holen, die Männer sich gut präsentieren“, meint von Coelln, der auch Wencke Grütter aus der Weberstadt mitgenommen hat. Anders sind die Erfolgsaussichten für die Futsal-Truppe der Hochschule Rhein-Waal: „Sie wird viele Erfahrungen sammeln können und sicherlich auch Lehrgeld bezahlen“, sagte von Coelln, der Recht behielt: Gegen die Heimauswahl verloren Kornelsen und Co. mit 1:10. Im Gegenzug sicherten sich die von Coelln-Kicker mit drei Siegen den ersten Platz in der Gruppe.

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