Fußball

Kleve · "Mit den gezeigten Leistungen bin ich zufrieden." Wenn das ein Trainer über eine Mannschaft, die am Ende der Tabelle steht und von 16 Spielen nur eines siegreich gestalten konnte, sagt, klingt das schon merkwürdig. Joachim Böhmer, Trainer des SV Nütterden, ist sich der Tragweite seiner Worte bewusst und erklärt weiter: "Nur in zwei oder drei Spielen konnten wir nicht mithalten. Selbst andere Trainer verstehen nicht, weshalb wir da unten stehen."

Nach einer Nullnummer gegen Weeze zum Auftakt ging es mit drei Niederlagen rasch bergab. Ein 3:3 gegen Concordia und der erste und bislang einzige Sieg beim 1:0 in Nieukerk ließ die Nütterdener von besseren Zeiten träumen. Doch anstatt es aufwärts ging, folgten zwei weitere Pleiten in Folge. Bis zur Winterpause gab es danach noch fünf Punkteteilungen und drei Niederlagen.

Somit wurde "nur" die Hälfte der 16 absolvierten Spiele verloren. "Sieben Unentschieden sind zu viel", weiß auch Coach Böhmer, dass ein Remis eine Mannschaft bei der Drei-Punkte-Regelung nicht weiter hilft. "Wir hätten dabei vier oder fünf Mal eigentlich als Sieger vom Platz gehen müssen", blickt Böhmer auf viele liegen gelassene Punkte zurück. "Ich bin seit 14 Jahren Trainer, aber ich habe noch nie so wenig Glück gehabt", hat der SVN-Trainer dabei umstrittene Schiri-Entscheidungen ebenso vor Augen wie enge, Spiel entscheidende Szenen.

Ein Manko, das er bei seinen Jungs ausgemacht hat, ist die mangelhafte Chancenverwertung. "Wir haben zig Chancen und schießen kein Tor", vermisst er die Abgeklärtheit vor dem gegnerischen Gehäuse. Böhmer weiß, dass in der Situation, in der sich der A-Liga-Aufsteiger befindet, das eine zum anderen kommt. "Vieles ist dabei eine Kopfsache, und wenn man da unten steht, fehlt das Selbstvertrauen. Oft haben die Jungs Angst vor Fehlern und prompt treten die dann auch ein."

Ein Trost für den SV Nütterden, dass der Abstand zum rettenden Ufer bei sechs Punkten noch nicht uneinholbar groß ist. "Schön wäre es, wenn wir zwei Spiele gewinnen würden, aber da müssen wir erst einmal hinkommen", orakelt Böhmer, dem mit Mittelfeldspieler Fabian Gossen und Abwehrcrack Jonas Onstein zwei Spieler aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Dafür stößt mit Pascal Franke (von Millingen) ein neuer Mann für das Mittelfeld ebenso dazu, wie der eine oder andere A-Junior. "Ich bin nach wie vor guter Hoffnung und von der Qualität der Mannschaft überzeugt", glaubt Joachim Böhmer weiter fest an das Erreichen des Saisonziels Klassenerhalt. Wenn sich die alte Fußball-Weisheit, dass sich Pech und Glück im Laufe einer Saison ausgleichen, dürfte einem weiteren A-Liga-Jahr in Nütterden nichts mehr im Wege stehen.

(RP)
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