Fußball Saisonabbruch ist im Amateurfußball noch kein Thema

Niederrhein · Peter Frymuth, Präsident des Verbandes Niederrhein, und Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußballausschusses des FVN, beantworteten am Donnerstag die Fragen, die den Vereinen auf den Nägeln brennen.

 Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Fußballer wieder auf die Plätze können.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Fußballer wieder auf die Plätze können.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) will die Spielzeit auch nach den jüngsten Beschlüssen der Regierung aufgrund der Corona-Krise noch nicht abbrechen. „Das ist noch nicht das Ende der Saison“, sagte Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußballausschusses des Verbandes, der am Donnerstag mit FVN-Präsident Peter Frymuth in einem Livestream die Fragen beantwortete, die vielen Vereinen auf den Nägeln brennen. Zwar sei es nach der Entscheidung, die Kontaktbeschränkungen bis zum 3. Mai zu verlängern, unwahrscheinlich geworden, die Saison bis zum 30. Juni zu beenden, so Jades. Doch der Verband habe auch nie gesagt, dass er die Spielzeit bis zu diesem Termin „durchpauken“ will.

Einer der Gründe dafür, dass der FVN noch versucht, die Saison unbedingt fortzusetzen, ist der Niederrhein-Pokal. Dort haben die Oberligisten 1. FC Kleve, 1. FC Bocholt und TVD Velbert sowie Regionalligist RW Essen das Halbfinale erreicht. „Einem der drei Oberligisten, die im Halbfinale stehen, jetzt die Freude zu nehmen, eventuell das Endspiel oder sogar den DFB-Pokal zu erreichen, würde uns im Herzen wehtun“, sagte Jades.

Der Verband wolle zeitlich nach hinten alle Möglichkeiten ausschöpfen. „Es könnte sogar sein, dass wir die Saison erst im Februar des nächsten Jahres wieder aufnehmen. Wir werden aber keine Dinge von den Vereinen verlangen, die sie nicht erfüllen können“, so Jades. Er schloss auch nicht kategorisch aus, dass die Spielzeit doch abgebrochen werden muss. Entscheidend sei, so Frymuth, wann die Sportanlagen wieder geöffnet werden. Der Präsident betonte, dass es in den Amateurligen keine Geisterspiele geben wird. „Entweder sind die Sportanlagen geöffnet und wir können spielen – oder sie sind zu und wir spielen nicht. In unseren Ligen über Partien ohne Zuschauer zu sprechen, dafür gibt es im Verband keinen Ansatz“, sagte der Präsident.

Der FVN will ab der kommenden Woche mit den Klubs in den einzelnen Ligen Videokonferenzen starten, um deren Wünsche zu erfahren. Dabei wird auch Thema sein, wie die Saison bei einem Abbruch gewertet werden könnte. Für Jades gibt es drei Möglichkeiten: Den aktuellen Tabellenstand zu werten, die Punkte durch die Anzahl der Spiele zu teilen oder die Hinrunden-Tabelle als Maßstab zu nehmen. Deutlich wurde, dass der Verband alle Entscheidungen in Abstimmung mit den Klubs treffen will, auch wenn man es nicht allen Vereinen recht machen könne.

Das gilt auch für die Frage, wie bei einem Abbruch mit den Thema Auf- und Abstieg verfahren wird und ob es eventuell nur Aufsteiger und keine Absteiger geben könnte. Frymuth: „Wir wollen die Vereine mit ins Boot holen.“ Und die Ligen notfalls vergrößern oder eine zusätzliche Bezirksliga-Gruppe einführen.

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