Fußball 1. FC Kleve steht vor einer Marathon-Saison

Kreis Kleve · Die Oberliga spielt mit 23 Teams in einer Gruppe. Das bedeutet eine Saison mit 46 Spieltagen, wenigstens neun englischen Wochen und nur vier Wochen Winterpause. Die Landes- und Bezirksligisten sind mit der Gruppeneinteilung zufrieden.

 Abwehrchef Nedzad Dragovic (rote Trikots) und seine Teamkollegen müssen wenigstens 45 Pflichtspiele bestreiten.

Abwehrchef Nedzad Dragovic (rote Trikots) und seine Teamkollegen müssen wenigstens 45 Pflichtspiele bestreiten.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Ein Marathon-Programm mit 46 Spieltagen in der aus 23 Teams bestehenden einzigen Oberliga-Gruppe, drei Staffeln in der Landesliga und acht Gruppen in der Bezirksliga – der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) hat bei der Einteilung der Klassen für die am 5./6. September beginnende Saison das umgesetzt, wofür sich die Vereine in den jeweiligen Videokonferenzen mit Mehrheit ausgesprochen hatten. „Das war zwar nicht immer leicht. Doch wir haben die Videokonferenzen ja abgehalten, um zu erfahren, was die Vereine möchten“, sagte Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbands-Fußballausschusses.

Für Oberligist 1. FC Kleve bedeutet dies eine anstrengende Saison mit einer nur kurzen vierwöchigen Winterpause. Das letzte Oberliga-Spiel des Jahres 2020 findet am Sonntag, 20. Dezember, statt, das erste im neuen Jahr am Sonntag 17. Januar. Abgepfiffen wird die Saison am Sonntag, 20. Juni. Neun englische Wochen wird es in der Klasse auf jeden Fall geben. Dazu können unter der Woche noch Nachholspiele und Pokalpartien anstehen – ein Wahnsinns-Programm für die Teams in der fünfthöchsten Liga.

„Das gefällt mir nicht. Da kommt nicht nur auf die Spieler eine enorme Belastung zu. Auch als Verein muss man dieses Programm organisatorisch erst einmal stemmen“, sagte Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve. Deshalb habe sich der 1. FC bei der Videokonferenz der Oberliga-Klubs auch für die Variante ausgesprochen, zunächst mit allen Teams eine Hinrunde auszutragen und die Mannschaften dann in eine Auf- und Abstiegsrunde einzuteilen. „Dann hätten wir höchstens 34 Partien bestreiten müssen. Das wäre besser gewesen“, sagte Thyssen.

Der 1. FC Kleve muss zumindest Platz 16 erreichen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Denn es wird wenigstens fünf Absteiger geben. Es kann aber auch bis zu sieben Teams erwischen. Das hängt davon ab, wie viele Mannschaften aus dem Verband Niederrhein aus der Regionalliga absteigen.

Zufrieden mit der Klasseneinteilung sind die Landesligisten SGE Bedburg-Hau, SV Hönnepel-Niedermörmter, TSV Wachtendonk-Wankum und RSV Praest. Sie laufen in der Gruppe zwei auf, in der sie auf Kontrahenten aus den Kreisen Moers, Rees/Bocholt und Kempen/Krefeld treffen. „Das ist eine interessante Gruppe mit Gegnern, zu denen wir keine allzu lange Anfahrten haben“, sagte Sebastian Kaul, Trainer der SGE. Sven Schützek, Coach der SV Hönnepel-Niedermörmter, freut sich „auf einige Heimspiele gegen Vereine, die auch Zuschauer mitbringen“. Er glaubt, dass die Gruppe sportlich sehr ausgeglichen besetzt ist. „Einen Top-Favoriten sehe ich jedenfalls derzeit nicht.“ Der Meister der Klasse schafft den Sprung in die Oberliga, die letzten drei Teams steigen ab.

Roland Kock, Trainer des Aufsteigers RSV Praest, ist froh, dass die 43 Landesliga-Teams auf drei Gruppen aufgeteilt worden sind. „Das bedeutet erheblich weniger Spiele und eine lange Winterpause für uns. Das haben wir uns so gewünscht“, sagt Kock. In den Gruppen mit 14 Mannschaften wird die letzte Begegnung im Jahr 2020 am 13. Dezember ausgetragen. Dann geht es erst am 28. Februar weiter. Der letzte Spieltag steigt bereits am 30. Mai. „Besser hätte es nicht kommen können. Wir sind sehr zufrieden“, sagte Peter Streutgens, Sportlicher Leiter des Neulings TSV Wachtendonk-Wankum.

Auch die Bezirksligisten des Kreises Kleve können mit der Gruppeneinteilung sehr gut leben. Denn bis auf eine Ausnahme spielen sie in einer Gruppe mit den anderen Teams aus ihren Fußball-Kreisen. Nur den SV Straelen II hat es erwischt. Er steht als einzige Mannschaft aus dem Kreis Kleve/Geldern nicht in der Gruppe fünf. Er spielt in der Gruppe vier mit Teams aus den Kreisen Mönchengladbach/Viersen und Kempen/Krefeld. „Wir nehmen es so, wie es kommt, auch wenn es eine große Unbekannte für uns ist. Denn wir kennen viele kommende Gegner nicht“, sagte Dirk Otten, Trainer des SV Straelen II.

Die neun Bezirksligisten des Kreises Kleve/Geldern wurden der Gruppe fünf zugeteilt, in der zudem sechs Mannschaften des Kreises Moers stehen. „Es ist so gekommen, wie wir es erhofft hatten“, sagte Daniel Beine, Trainer von Viktoria Goch, der mit seinem Team einen Spitzenplatz anpeilt. Bis 2022 will die Viktoria zurück in der Landesliga sein. Der Sprung in diese Klasse gelingt in der kommenden Saison nur den Meistern der acht Bezirksliga-Gruppen, die jeweils drei Letztplatzierten steigen ab.

Der SV Vrasselt sowie die Neulinge Fortuna Millingen und SV Haldern stehen wie die anderen neun Bezirksligisten des Kreises Rees/Bocholt in der Gruppe sechs. Hinzu kommen der SV Sonsbeck II, VfB Homberg II und SV Genc Osman Duisburg II. „Wir sind vor allem froh, dass alle Mannschaften aus unserem Kreis in einer Gruppe spielen. Das verspricht viele interessante Partien mit gutem Zuschauer­zuspruch“, sagte Sascha Brouwer, Coach des SV Vrasselt. Die Bezirksligisten haben wie die Teams in der Landesliga von Mitte Dezember bis Ende Februar Winterpause. Ihre Saison endet allerdings wie die in der Oberliga erst am 20. Juni

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