Fußball Aufgalopp beim 1. FC Kleve

Kleve · Der Oberligist ist wieder auf dem Platz. Beim Trainingsstart ist auch Meriton Arifi dabei, der zuletzt für den A-Ligisten SV Rees gespielt hat. Er will sich für einen Platz im Kader empfehlen.

 Die Spieler des 1. FC Kleve bereiten sich seit Montag auf den Pokal-Hit gegen den 1. FC Bocholt vor.

Die Spieler des 1. FC Kleve bereiten sich seit Montag auf den Pokal-Hit gegen den 1. FC Bocholt vor.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wer Umut Akpinar am Montagabend auf dem Kunstrasenplatz im Bresserberg-Stadion bei der Arbeit zusah, musste den Eindruck gewinnen, dass der Coach des Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve vor Energie nur so strotzt. Mit einem breiten Grinsen begrüßte er seine Kicker zum Trainingsauftakt. „Es ist ein überragendes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Endlich haben wir ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können“, sagte Akpinar. Das Ziel ist klar: Am Dienstag, 18. August, treffen die Rot-Blauen im Halbfinale des Niederrheinpokals auf den 1. FC Bocholt. Über eine Anstoßzeit haben sich die Liga-Konkurrenten noch nicht verständigt, wie der FC-Vorsitzende Christoph Thyssen mitteilte.

Umut Akpinar empfing beim Aufgalopp gleich mehrere Neuzugänge. Calvin Top (VfL Rhede) trainierte genauso mit wie Marten Albrecht und Leander Derksen, die beide aus der eigenen Jugend aufgerückt sind. Nicht dabei war Pierre Heyer (KFC Uerdingen), der sich an der Hand verletzt hat. Luca Thuyl, vom Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter zum Fusionsklub gewechselt, trug erstmals das Trikot des 1. FC Kleve. Fragen aber wollte der 23-Jährige zu seiner Premiere am Bresserberg nicht beantworten: „Da habe ich keine Lust drauf.“

Klar ist: Nicht zum ersten Mal beschäftigten sich die Klever Verantwortlichen mit dem Mittelfeldspieler. Schon im vergangenen Sommer gab es Kontakt zu Thuyl, nun wurde der Wechsel perfekt. „Das, was ich sportlich von Luca Thuyl gesehen habe, hat mir gefallen. Wir hätten seinen Vertrag gerne verlängert und haben ihm ein Angebot gemacht – aber nicht zu den bisherigen Konditionen“, sagt Sven Schützek, Trainer der SV Hönnepel-Niedermörmter.

Dem Vernehmen nach aber soll es atmosphärisch zwischen Thuyl und den Schwarz-Gelben gekriselt haben – allerdings vor der Amtszeit von Schützek. So soll der Mittelfeldspieler einer derjenigen gewesen sein, die sich im September vergangenen Jahres mit dem zurückgetretenen Sportchef Georg Kreß solidarisiert hatten. Nicht alle Verantwortlichen im Kalkarer Klub sollen ihm dieses Bekenntnis gedankt haben.

Über die neuen Gesichter beim Training sagte Akpinar: „Die Spieler machen bisher einen guten Eindruck. Doch die Jungs sollen jetzt erst einmal ankommen.“ Ob auch Meriton Arifi die Zeit gegönnt wird, anzukommen, ist noch ungewiss. Der 26-jährige Albaner war in der vergangenen Saison als Kapitän für den A-Ligisten SV Rees aktiv. Dort gelangen ihm in 16 Partien 16 Treffer. Nun wurde er von Übungsleiter Akpinar zum Probetraining eingeladen. „Wir werden schauen, wie es mit ihm weitergeht“, sagt der Coach. Schon im Februar hatte sich Arifi selbst beim 1. FC Kleve ins Spiel gebracht. Damals teilte er mit, den SV Rees verlassen und Ausschau nach einem höherklassigen Klub halten zu wollen. Als ein mögliches Ziel hatte sich Arifi damals den Klever Oberligisten ausgeguckt.

Mit Nedzad Dragovic, Sebastian van Brakel und Andre Trienenjost fehlten am Montagabend nur drei Akteure beim Training. Abwehrchef Dragovic ist noch im Sommerurlaub. Die Langzeitverletzten van Brakel (Riss der Patellasehne) und Trienenjost (Riss des Innenmeniskus) müssen sich noch schonen. Dabei steigt Akpinar gleich voll in den Trainingsbetrieb ein. Vorerst trainieren die FC-Kicker nämlich fünf Mal pro Woche, vor der Corona-Krise waren es drei Einheiten. „Eigentlich starten wir zum Trainingsauftakt immer mit einem großen Parcours, damit die Mannschaft an den Grundlagen und der Ausdauer arbeitet. Aber da die Jungs vier Monate lang keinen Ball gesehen haben, muss ich meinen Plan ein wenig anpassen“, sagte Umut Akpinar.

So ließ er die Oberliga-Akteure um Spielführer Fabio Forster über weite Strecken der Einheit auf großem Feld gegeneinander spielen. In den kommenden Wochen liege der Fokus dann darauf, die Mannschaft körperlich in Bestform zu bringen und wieder an die Arbeit mit dem Ball zu gewöhnen. Ab August will Akpinar in eine Reihe von Testspielbegegnungen starten – so der Plan. „Aber es ist nicht so einfach, Gegner zu finden, weil die meisten Mannschaften erst Ende Juli mit dem Training starten. Wir sind da wegen des Pokals in einer besonderen Situation“, sagt der 43-jährige Akpinar, der in seine dritte Saison als Trainer der ersten Mannschaft des 1. FC Kleve geht.

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