Fußball Die Gefahr aus dem Keller

Kleve · Fußball-Oberliga: Der zuletzt schwache 1. FC Kleve empfängt am Sonntag, 15 Uhr, den Tabellenletzten FSV Duisburg.

 Kleves Michel Wesendonk (im roten Trikot) plagen Leistenbeschwerden. Sein Einsatz gegen den FSV Duisburg ist fraglich.

Kleves Michel Wesendonk (im roten Trikot) plagen Leistenbeschwerden. Sein Einsatz gegen den FSV Duisburg ist fraglich.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es scheint, als käme der Spielplan dem 1. FC Kleve entgegen. Zwar sind es aktuell noch komfortable sieben Punkte auf einen Abstiegsplatz, gänzlich sicher aber können sich die Rot-Blauen des Klassenverbleibs in der Oberliga noch nicht sein. Und so passt es ausgezeichnet, dass mit den Spieltagen 29 und 30 zwei Vereine an den Bresserberg reisen, die mit dem Abstieg rechnen müssen: der FSV Duisburg und Jahn Hiesfeld. Das heißt auch: Es werden Zähler erwartet. „Wo der Gegner in der Tabelle steht, und wie viele Punkte er hat, ist nicht wichtig. Der FSV Duisburg ist eine starke Mannschaft und wird sicherlich Vollgas geben“, sagt jedoch FC-Trainer Umut Akpinar.

Vollen Einsatz kann man den Kickern aus der Montanstadt in dieser Spielzeit wohl kaum absprechen. Spielerisch aber reichte es schlichtweg nicht, was der Aufsteiger anbot. Die Konsequenz: Mit nur 13 Punkten und 80 Gegentoren ist der Abstieg in die Landesliga besiegelt. „Viele Jungs haben es nicht verstanden, was Abstiegskampf ist. Dem muss man alles unterordnen. Spieler können nicht nur wollen, sondern müssen auch an den Verein zurückgeben“, sagt Christian Mikolajczak, Trainer des FSV. Der 37-Jährige war als Spieler einige Jahre im Dress des Klever Lokalrivalen SV Hö.-Nie. aktiv und coachte in diesem Jahr bereits den VfB Speldorf. Dort musste Mikolajczak jedoch seinen Hut nehmen und setzte sich fortan auf den Schleudersitz in Duisburg. Dort ist er immerhin schon der vierte Übungsleiter in dieser Saison. Vor ihm scheiterten bereits Erhan Albayrak, Hrvoje Vlaovic und Muhammet Isiktas an der Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

„Wir wollen die Saison gut beenden und werden alles geben. Ich muss die Jungs gut einstellen. Das aber ist mir zuletzt ordentlich gelungen“, sagt Mikolajczak. Sich würdig zu verkaufen würde auch im Interesse der Spieler liegen, sagt er. „Es ist schwierig für die Spieler, als Absteiger anderswo unterzukommen. Sie müssen interessant für andere Klubs bleiben und dafür gut spielen.“

Zuletzt war tatsächlich ein zarter Aufwärtstrend in Duisburg erkennbar. So gewann das Tabellenschlusslicht vor einigen Wochen gegen ETB Essen, zuletzt stand gar ein 7:3-Erfolg gegen Hiesfeld auf der Anzeigetafel. „Gegen Kleve wird es aber super unangenehm. Sie wollen das 1:3 gutmachen“, sagt Mikolajczak.

Tatsächlich dürfte der Ansporn nach der Niederlage in Velbert nochmals Kräfte bei Fabio Forster und Co. freisetzen. Man war sich unisono einig: Diese bittere Niederlage wäre für die Schwanenstädter in Normalform vermeidbar gewesen. Doch die Akpinar-Elf fand nie richtig ins Spiel, erwischte einen gebrauchten Tag. Der überzeugende 4:0-Erfolg gegen den SC West am Gründonnerstag aber befreite die Klever von den ärgsten Abstiegssorgen. Immerhin konnte so der direkte Konkurrent auf Abstand gehalten werden. Von ähnlicher Relevanz wären nun die Punkte gegen die schwächsten Teams der Liga.

FC-Akteur Michel Wesendonk wird sich an dieser Aufgabe wohl nicht beteiligen können. Ihn plagen Leistenbeschwerden. Akpinar sagt: „Das sieht gar nicht gut aus.“ Hinter dem Einsatz von Fatih Duran, Mike Terfloth und Ahmet Taner steht ein Fragezeichen. Auch Ersatztorwart  Andre Barth verletzte sich gegen Velbert am Daumen. Ähnlich unsicher ist es, ob Konrad Kaczmarek nach seinem Kreuzbandriss noch in dieser Spielzeit sein Comeback feiert. In dieser Woche wurde eine Schraube aus seinem Knie entfernt.

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