Fußball Den Dreier im Blick

Kleve · Fußball-Oberliga Niederrhein: SC Velbert – 1. FC Kleve (Sonntag, 15 Uhr). Zuletzt ließen die Rot-Blauen leichtfertig Punkte liegen. Trainer Akpinar warnt vor der Heimstärke der Gastgeber. Nur Außenverteidiger Terfloth fällt verletzt aus.

 Yusuke Unoki war zuletzt nur Edel-Joker des 1. FC Kleve. Auch am Sonntag dürften Michael Wesendonk und Levon Kürkciyan den Vorzug erhalten.

Yusuke Unoki war zuletzt nur Edel-Joker des 1. FC Kleve. Auch am Sonntag dürften Michael Wesendonk und Levon Kürkciyan den Vorzug erhalten.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Folgt man dem 1. FC Kleve durch Deutschlands Fußball-Westen, erlebt man viel Kurioses. Mancherorts werden Trainerbänke zertrümmert, es werden hinter dem Stankett Feuerwerk-Batterien gezündet oder auf dem Feld wilde Aufholjagden zelebriert. Ein emotionaler Höhepunkt für die Bresserberg-Elf war zweifelsfrei auch das Hinspiel gegen den SC Velbert. In der heimischen Getec-Arena stand final ein beruhigend wirkendes 2:2-Remis auf der Anzeigetafel. Während der 90 Minuten zuvor aber ging es turbulent zu. „Das war wirklich ein Highlight für uns Spieler. Wir wollten damals unbedingt gewinnen und haben auch ein unfasssbar gutes Spiel abgeliefert, wie ich finde. Velbert aber hat uns gnadenlose Effizienz vorgeführt“, sagt FC-Spielführer Fabio Forster.

Mike Terfloth hatte damals nach zehn Minuten getroffen, die Gäste postwendend den Ausgleich erzielt. Die Elf von Übungsleiter Ralf vom Dorp aber setzte Kleve mächtig unter Druck, als sie nach 70 Minuten in Führung ging. Die Erlösung für die Gastgeber folgte erst in der fünften Minute der Nachspielzeit; Fabio Forster versenkte einen Volley aus der Ferne traumhaft im Netz. Die Partie wurde danach nicht mehr angepfiffen. „Ich war an dem 1:2 im Hinspiel nicht unbeteiligt, daher war es umso schöner, dass ich meinen Teilfehler gutmachen konnte“, sagt der Torschütze. Im Anschluss provozierten fassungslose Gäste eine Rudelbildung. Final aber war das Ergebnis leistungsgerecht. Nun schwebt Forster jedoch eine noch bessere Punktausbeute vor: „Es muss unser Anspruch sein, in Velbert einen Dreier zu holen“, sagt er.

Wundern aber dürfte das nicht, schließlich haben sich die Vorzeichen des Aufsteiger-Duells im Vergleich zur Hinserie deutlich geändert. Damals standen die Niederbergischen nach vier Erfolgen zum Saisonauftakt an der Tabellenspitze. Zwischendurch aber brachen die Clubberer ein und konnten vom 16. September 2018 bis zum 24. Februar 2019 keinen Sieg mehr verbuchen - eine Durststrecke von immerhin 161 Tagen. So bekam es der SC mit akuten Abstiegsängsten zu tun. Vor zwei Wochen aber die Erlösung beim 2:0-Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht FSV Duisburg. Deutlich konstanter marschierst dahingegen der FC durch die Spielzeit, Kürkciyan und Co. haben sich im Tabellenmittelfeld gefestigt. „Wir wollen unbedingt den Abstand auf die Abstiegsränge vergrößern, das ist nämlich unser primäres Ziel“, sagt Forster.

Unterdessen verkündete Velberts Trainer Ralf vom Dorp zum Jahreswechsel seinen Abschied nach einer elfjährigen Ära. Er habe das „Maximum“ erreicht, immerhin führte er den Sportclub von der Bezirksliga in die Oberliga. Nun aber müsse es einen neuen Impuls geben – nach der Saison wohlgemerkt, die vom Dorp unbedingt mit dem Klassenverbleib abschließen möchte.

Gewohnt und betont warnend gibt sich im Vorfeld Chefcoach Umut Akpinar: „Velbert ist eine richtig gute Mannschaft, zudem sehr heimstark. Doch wir sind gut vorbereitet und wollen unser Ding durchziehen.“ Dafür stehen der Vereins-Ikone beinahe alle Kicker zur Verfügung. Nur Konrad Kaczmarek und Mike Terfloth fallen aus; ersterer aber ist nach seinem Kreuzbandriss wieder ins Lauftraining eingestiegen, Dauerbrenner Terfloth plagen Schmerzen am Sprunggelenk. Auch mit von der Partie wird Forster sein – dabei ist das keine Selbstverständlichkeit.

In der letzten Partie gegen den VfB Speldorf, bei dem die FC-Balltreter im zweiten Durchgang eine der schlechtesten Saisonleistungen zeigten und eine Führung aus der Hand gaben, sah er die fünfte Verwarnung dieser Spielzeit. Da die Oberliga allerdings in der vergangenen Woche ob närrischer Feierlichkeiten spielfrei erhielt, ist diese Sperre bereits wieder ausgesessen.

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