Fußball Der Fehlstart ist perfekt

Kleve · Fußball-Oberliga: Der 1. FC Kleve verlor gestern Abend beim 1. FC Monheim mit 1:2. FC-Zugang Trienenjost traf zur 1:0 Führung. Über die konnten sich die Rot-Blauen aber nicht lange freuen. Es ist die zweite Niederlage im zweiten Spiel.

 In dieser Szene gewinnen Kleves Trienenjost (l.) und Terfloth (r.) im Luftduell den Ball. Am Ende nutzte auch der erfolgreiche Zweikampf nichts.	 RP-Foto:  R. Matzerath

In dieser Szene gewinnen Kleves Trienenjost (l.) und Terfloth (r.) im Luftduell den Ball. Am Ende nutzte auch der erfolgreiche Zweikampf nichts. RP-Foto:  R. Matzerath

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Umut Akpinar hatte 110 Autokilometer lang Zeit, um über die Aufstellung seiner Oberliga-Mannschaft im Duell mit dem 1. FC Monheim zu sinnieren. Anderthalb Stunden Zeit, um gleich zwei Überraschungen zu präsentieren. So beorderte Akpinar Levon Kürkciyan und Tim Haal auf die Ersatzbank, Andre Trienenjost und Ali Hassan Hammoud erhielten im Gegenzug ein Startelfmandat. Zudem begann Niklas Klein-Wiele im zentralen Mittelfeld, Pascal Hühner auf der offensiven Halbposition, nachdem er am Wochenende bei der 0:2-Auftaktniederlage gegen den FC Kray noch in vorderster Front aufgelaufen war.

Die erste aussichtsreiche Gelegenheit hatten die Gastgeber in der 11. Minute. Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Nils Hermsen spielte die Elf von Trainer Dennis Ruess rasch aufs Tor von Ahmet Taner zu, die Volleyabnahme von Nikola Aleksic verfehlte das Ziel knapp. Nach 16 Zeigerumdrehungen köpfte Kleves Trienenjost neben das Gehäuse. Ohnehin präsentierten sich beide Teams anfangs in der Rückwärtsbewegung wenig sattelfest. Und nutzten diesen: Hühner tauchte frei vor FCM-Schlussmann Bjoern Nowicki auf, im Gegenzug Jannik Tepe vor Kleves Torwart Ahmet Taner. Zielsicher aber waren sie nicht. Besser machte es Andre Trienenjost (36.). Er marschierte über die linke Außenbahn und suchte seinen Partner Ali Hassan Hammoud im Zentrum. Die Flanke aber segelte schier unaufhörlich in Richtung des Monheimer Tors – die Führung der Akpinar-Elf war glücklich, aber regelkonform.

Doch sie sollte nicht lange währen. Die Rot-Blauen agierten in zwei entscheidenden Situationen schläfrig – mit bitterem Ausgang für die Schwanenstädter. Ahmet Taner stand nach 39 Minuten zu weit vor dem Gehäuse, Monheims Aleksic erkannte die Chance und hob den Ball über den Schlussmann zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Nur drei Minuten später konterte Monheim erneut blitzschnell. Kai Robin Schneider verschätzte sich im Stellungsspiel, so dass die Hausherren in Überzahl auf Taner zustürmen konnte. Geschickt spielten sie die Klever Hintermannschaft aus, Jannik Tepe schloss zum 2:1 für die Ruess-Elf ab. So gingen die Klever mit einem Rückstand in die Kabine. Die schnellen Tempovorstöße des Vorjahres-Vierten stellten den Klever FC auch nach dem Seitenwechsel immer wieder vor große Probleme. Nach 49 Minuten trafen die Hausherren das Außennetz, kurz darauf den Außenpfosten.

Doch auch die Rot-Blauen blieben gefährlich, nach Hereingabe von Mike Terfloth schoss Hammoud (60.) aus wenigen Metern Nowicki an. Akpinar sendete ein deutliches Zeichen an seine Kicker, als er nach einer Stunde für den Außenverteidiger Kai Robin Schneider Levon Kürkciyan und damit einen weiteren Angreifer in die Begegnung brachte. Und dennoch: Gefährlicher vor dem Tor blieb der 1. FC Monheim. Ekstatische Freude aber brach auf der Klever Bank aus, als Hammoud im gegnerischen Strafraum rüde zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter zeigte folgerichtig auf den Elfmeterpunkt, Nedzad Dragovic aber vergab die Chance kläglich. Kürkciyan motivierte dennoch: „Männer, wir sind noch immer drin im Spiel.“ Das aber schienen nicht alle seiner Mitspieler so zu sehen, in der Folge nämlich flog das Spielgerät gleich mehrfach scharf auf Taner zu.

In einer hitzigen Schlussphase kämpften beide Partien um jeden Zentimeter auf dem Feld. Nadelstiche setzten die Klever, entscheidende Freiräume aber vergaben die Gastgeber nicht mehr. Die Konsequenz: Trotz spielerischer Fortschritte verliert das Fusionsklub-Aufgebot auch die zweite Begegnung der Spielzeit 2019/2020. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort