Fußball 4:0 - Terfloths Traum-Comeback

Kleve · Oberliga Niederrhein: SC Düsseldorf-West – 1. FC Kleve 0:4 (0:3). Die Gastgeber aus der Landeshauptstadt präsentierten sich gegen die Rot-Blauen völlig mittellos.

 Die Klever FC-Kicker waren überall (von links): Niklas Klein-Wiele, Mike Terfloth, Kosuke Hatta und Sebastian van Brakel, dazwischen Düsseldorfs Shunya Hashimoto.

Die Klever FC-Kicker waren überall (von links): Niklas Klein-Wiele, Mike Terfloth, Kosuke Hatta und Sebastian van Brakel, dazwischen Düsseldorfs Shunya Hashimoto.

Foto: Horstmueller/HORSTMUELLER GmbH

Für den 1. FC Kleve war der Abend des Gründonnerstags wie gemalt: Hochverdient fertigte die Elf von Trainer Umut Akpinar den Tabellenkonkurrenten SC West 4:0 ab. Damit ist die Durststrecke von vier Partien ohne Zähler beendet. Leichtigkeit war daher nicht nur während der Partie, sondern auch im Anschluss zu observieren: Mit großer Freude nahm Spielführer Fabio Forster seinem Kollegen Mike Terfloth die Mühe ab, den Bierkasten in die Kabine zu tragen. „Du bist der Matchwinner, ich trage“, begründete Forster. Wie Recht er hatte: Mike Terfloth war zuvor nach sechswöchiger Verletzungspause fulminant zurückgekehrt.

Schon mit Anpfiff war klar, wer in der Folge Koch und wer Kellner sein würde. Mit dem engagierten Pressing der Klever waren die Männer aus der Landeshauptstadt überfordert. Stürmer Levon Kürkciyan setzte nach 14 Minuten Wests Schlussmann Alexander von Ameln derart unter Druck, dass dieser den Ball in hohem Bogen ins Aus schoss. Von dort aus inszenierte der Armenier einen blitzschnellen Angriff über die linke Seite, flankte ins Zentrum, wo der eingelaufene Mike Terfloth den Ball mit größtmöglicher Wucht im Tor unterbrachte. Trainer Akpinar aber wusste, bei wem er sich für die Führung bedanken musste: „Dein Pressing, dein Pressing Levon.“

Doch es ging gleich weiter: Der Düsseldorfer Stadionsprecher hatte die Anwesenden noch nicht über die Veränderung des Spielstandes informiert, da fiel bereits das 2:0. Nach 16 Zeigerumdrehungen landete das Spielgerät in Folge einer Kombination unter der Regie von Niklas Klein-Wiele und Kosuke Hatta erneut bei Terfloth. Der 26-Jährige konnte frei in den Strafraum einziehen und schloss eiskalt ab. Dass er beim SC überhaupt gegen den Ball treten konnte, war lange unsicher. „Ich habe ihm erst eine Stunde vor Anpfiff gesagt, dass er spielen würde“, sagte Akpinar. In den Anfangsminuten schien es, als sei Terfloth überall auf dem Feld unterwegs. „Nach den vielen Wochen, in denen ich nur zuschauen konnte, wollte ich unbedingt zurück auf den Platz. Jetzt bin ich super glücklich. So darf es gerne weiter gehen“, sagte Terfloth. Die einzige aussichtsreiche Gelegenheit der Hausherren war ein effektreicher Freistoß nach einer halben Stunde, der Andre Barth zu einer Glanzparade herausforderte. Beim Aufwärmen hatte sich Stammkeeper Ahmet Taner am Knie verletzt, für ihn sprang Barth ein.

Die Spielentscheidung führten die Rot-Blauen noch vor dem Seitenwechsel herbei: Nach einer Ecke setzte Terfloth eine Direktabnahme an den Pfosten, im Zentrum stand Klein-Wiele im Anschluss frei und schloss ab. Der SC West offenbarte tiefschürfende Ideenlosigkeit. Zwei Mal (59. und 72. Minute) prüften sie Barth, die Flachschüsse aber landeten jeweils in den Armen des Klever Torhüters.

So war der Schlusspunkt an Yusuke Unoki. Nedzad Dragovic schickte Pascal Hühner steil, der sich stark durchsetzte, den Ball in den Strafraum begleitete und dort auf Unoki ablegte. Der Japaner musste nach einer Dreiviertelstunde bloß noch einschieben. „Wir wollten unbedingt gewinnen und haben das ab der ersten Minute gezeigt. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Akpinar.

Durch den Erfolg klettert der FC in der Tabelle auf den elften Rang. Nun wartet am Ostermontag (15 Uhr) die Auswärtspartie gegen den SC Velbert.

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