Fußball Der FC-Express rollt auf Meerbusch zu

Oberliga: TSV Meerbusch – 1. FC Kleve (So., 15 Uhr). Den selbstbewussten Rot-Blauen gehen die Außenverteidiger aus.

 Aus den letzten sechs Begegnungen holte die Oberliga-Mannschaft des FC um Levon Kürkciyan (l.) und Niklas Klein-Wiele (r.) fünf Siege.

Aus den letzten sechs Begegnungen holte die Oberliga-Mannschaft des FC um Levon Kürkciyan (l.) und Niklas Klein-Wiele (r.) fünf Siege.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Es gibt wohl kaum eine Mannschaft in der Niederrhein-Edition der fünfthöchsten deutschen Spielklasse, die eine so treue Anhängerschar hat wie der 1. FC Kleve. Unabhängig davon, ob die Rot-Blauen für ein Testspiel in Gemen bei Borken, fürs Pokalachtelfinale in Kapellen-Erft bei Grevenbroich oder in der Liga beim TVD in Velbert gastieren – mindestens fünfzig Fans begleiten den Bresserberg-Tross immer, meistens sind es mehr.

Zugegebenermaßen: In den vergangenen Jahren war die Dramaturgie der FC-Spielzeiten immer eine besondere. Auch nun, zwölf Spieltage sind mittlerweile vergangenen, lässt sich festhalten: Die Mannschaft um Spielführer Fabio Forster bietet in der Saison 2019/2020 Extreme. Den Zuschauern wird eine Menge geboten; anfangs eine alarmierende Odyssee, nun ein bemerkenswerter Lauf. Diesen wollen Forster und Kollegen nun auch gegen den Turn- und Sportverein Meerbusch, wo Kleves Ex-Trainer Horst Riege als sportlicher Leiter aktiv ist, fortsetzen. „Das ist eine absolute Top-Mannschaft, die es uns unglaublich schwierig machen wird“, sagt Kleves Trainer Umut Akpinar.

Und dennoch: Als haushoher Favorit zieht die Mannschaft von TSV-Trainer Antonio Molina nicht in die Partie. Kleve und Meerbusch haben bisher beide 17 Punkte eingefahren, zudem spricht die Tendenz gegen die Gastgeber. Zuletzt verlor der langjährige Oberligist jeweils mit 2:4 gegen den VfB Hilden sowie gegen Germania Ratingen. „Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht in einen Negativlauf kommen. Sonst kann es ganz schnell gehen. Darauf habe ich – mit einer Mannschaft, die über eine solch große Qualität verfügt – wenig Lust“, sagte Molina zuletzt im Gespräch mit der Redaktion der Rheinischen Post in Meerbusch.

Beim 1. FC Kleve herrscht dahingegen eine Menge Zuversicht. Nicht nur, dass die Bresserberg-Kicker zuletzt gegen den Cronenberger SC einen Rückstand wettmachten. Auch spielerisch läuft es außerordentlich flüssig. Insbesondere Niklas Klein-Wiele, der in hängender Angriffsposition aufläuft, ist in bestechender Form. Schon alleine dessen Kombinationen mit Pascal Hühner, Levon Kürkciyan und Co. rechtfertigten zuletzt den Eintrittspreis von acht Euro in der Getec-Arena. Auch jetzt, vor der Begegnung mit dem TSV, sagt Umut Akpinar: „Wir sehen uns gut vorbereitet.“ Sorgen aber bereitet ihm die personelle Situation. So fallen Angreifer Andre Trienenjost und Außenverteidiger Nils Hermsen monatelang aus. Letzterer wartet noch auf seine Schulter-Operation. Bitter aber ist, dass auf der defensiven Außenbahn die etatmäßigen Ersatzleute fehlen. Abdullo Saidov fällt weiter ob seiner Armverletzung aus. Schon seit März (!) ist der Tadschike außen vor. Rechtsverteidiger Kai Robin Schneider steht Akpinar am Sonntag ebenfalls nicht zur Verfügung, er sah zuletzt gegen Cronenberg innerhalb weniger Sekunden ob zweier Undiszipliniertheiten die Ampelkarte. Einer, der auf Schneiders Position kicken könnte, wäre Mike Terfloth. Doch auch der plagt sich mit muskulären Problemen herum. So ist es naheliegend, dass Nachwuchskicker Sezai Kezer, der am Sonntag als Linksverteidiger eine starke Vorstellung ablieferte, auf die rechte Seite ausweicht. Links könnte dann Leslie Rume auflaufen.

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