Fußball-Oberliga Die Rot-Blauen sind zurück in der Spur

Fußball-Oberliga: 1. FC Kleve - SSVg. Velbert 4:1 (1:0). Die Gäste präsentieren sich verunsichert, Kleve belohnt die beste Saisonleistung mit dem ersten Heimsieg. Als Schlüsselspieler tritt erneut Stürmer André Trienenjost in Erscheinung.

 Die Klever Oberliga-Mannschaft bejubelt den 1:0-Führungstreffer von Angreifer Andre Trienenjost (Vierter von l.).

Die Klever Oberliga-Mannschaft bejubelt den 1:0-Führungstreffer von Angreifer Andre Trienenjost (Vierter von l.).

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Zuversicht ist zurück am Bresserberg: Nach dem zweiten Sieg in Serie hat das Oberliga-Aufgebot des 1. FC Kleve die Abstiegszone verlassen und erstmals in dieser Saison auch spielerisch überzeugt. Die Mannschaft um Fabio Forster, Mike Terfloth und André Trienenjost war für die Gäste der Sport- und Spielvereinigung Velbert eine Klasse zu stark. „Unglücklicher kann es gar nicht laufen. Wir hatten in diesem Spiel auf der einen Seite zu große Abstände, auf der anderen Seite in den entscheidenden Phasen auch noch Pech. Dann läuft das hier in die falsche Richtung“, sagte Velberts Trainer Marcus John nach dem Schlusspfiff. Er feierte in der Klever Getec-Arena sein Debüt als Trainer der Blau-Weißen. Einen sportlichen Umschwung aber hat der Ex-Straelener bei der Mannschaft aus dem Niederbergischen noch nicht einleiten können: Von Beginn an wirkten die Velberter verunsichert. „Man sieht, dass die Mannschaft nicht gefestigt ist. Dazu kommen heute zu viele individuelle Fehler“, sagte Marcus John weiter.

Zwar feuerte SSVg.-Angreifer Shunya Hashimoto (5.) den ersten Warnschuss aufs Tor von FC-Schlussmann Ahmet Taner. Die bessere Mannschaft aber war die von Trainer Umut Akpinar. Anders als in den vergangenen Wochen schienen die Hausherren gleich in der Lage, für blitzschnelle Kombinationen zu sorgen. So auch in der 21. Minute: Mike Terfloth steckte in den Strafraum auf André Trienenjost durch, die Velberter Verteidigung spekulierte auf Abseits. Die Fahne des Linienrichters aber hob sich nicht, Trienenjost behielt einen kühlen Kopf und spitzelte den Ball eiskalt an Velberts Torwart Marius Ebener zur 1:0-Führung vorbei. Kurz darauf hätte Pascal Hühner erhöhen können, sein abgefälschter Schuss von der Strafraumkante flog jedoch neben das Ziel.

Erstmals wirklich gefährlich wurden die Gäste nach 28 Zeigerumdrehungen, als Ahmet Taner einen Schuss des Ex-Straelener Kai Schwertfeger sehenswert parierte. Erneut geriet Kleves Nr. eins in den Fokus, als er einen Freistoß aus 25 Metern von Velberts Oguzhan Coruk (37.) sensationell abwehrte. So gingen die Klever mit einer verdienten Führung in die Kabine.

Den Ton gaben die Schwanenstädter dann auch nach dem Seitenwechsel an. Der unermüdliche Mike Terfloth köpfte (54.) nach Hereingabe von Pascal Hühner nur wenige Zentimeter über die Latte. Die Zuschauer in der Getec-Arene sahen eine starke Partie der Rot-Blauen. Insbesondere Angreifer André Trienenjost bewies, warum er für den FC schier unersetzlich ist. Der 30-Jährige rennt im Pressingverbund unaufhörlich, schirmt Bälle geschickt ab, verwendet seinen Körper als Waffe. Mit seinen Täuschungen und schnellen Drehungen spielt er sich auch immer wieder selbst in aussichtsreiche Position. Dazu kommt: Vor dem Tor ist der Ex-Sonsbecker eiskalt. Auch FC-Trainer Umut Akpinar lobte seinen Schützling während der Begegnung lautstark, insbesondere für dessen enge Zusammenarbeit mit Niklas Klein-Wiele: „Triene, Nikki, ganz stark, weiter so!“

In der Folge aber ließ sich der FC tiefer fallen und überließ der Sport- und Spielvereinigung zunehmend das Spiel. Aus der zweiten Reihe schoss Velberts Sebastian Spinrath (64.) nur knapp über das Tor. Besser machte es Noah Abdel Hamid nach einer Stunde. Der Stürmer war von Maximilian Wagener in Szene gesetzt worden, lief auf Taner zu und spitzelte den Ball geschickt am Schlussmann vorbei. Kurz darauf verhinderte Taner wiederum mit gleich drei sensationellen Parade in Serie (69./70.) gegen Hashimoto, Coruk und Felix Haas das Unentschieden. In diesen Minuten drückte Velbert auf den Führungstreffer.

Kleve aber zeigte sich unbeeindruckt. Nach 67 Zeigerumdrehungen dann sorgte Kleves Außenverteidiger Kai Robin Schneider für ekstatische Freude unter den 300 Zuschauern in der Getec Arena. Er war im Strafraum von Terfloth per Hacke angespielt worden und lief pfeilschnell auf Torwart Ebener zu. Schneider schloss ab, der Versuch aber schien ungefährlich. Velberts Schlussmann griff jedoch daneben und schenkte den Rot-Blauen so das 2:1-Führungstor. Auch SSVg.-Spielführer und Abwehrchef Felix Haas schien es gut mit den Klevern zu meinen und gab den Ball nach 78 Minuten wenige Meter vor dem eigenen Strafraum an FC-Kapitän Fabio Forster ab. Der marschierte kurz und hob den Ball über Ebener hinweg ins Gehäuse. So war der Sieg schon perfekt, als der eingewechselte Luca Plum am Boden liegend zum 4:1 traf. Zuvor hatte Fabio Forster aus dem Rückraum abgeschlossen.

Der 1. FC Kleve atmet nach dem ersten Heimsieg der Spielzeit 2019/2020 auf und belohnt sich für eine oberligareife Vorstellung. In der Tabelle rangieren die Rot-Blauen nun auf Platz 14. In der kommenden Woche bietet sich die nächste gute Gelegenheit zu punkten. Dann geht es auswärts zum bisher desolaten Schlusslicht Sportfreunde Niederwenigern.

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