Fußball Kai Robin Schneider kämpft sich zurück

Kleve · Der Rechtsverteidiger des Oberligisten 1. FC Kleve war im August am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt. Die Beschwerden können langwierig sein. Doch die Ärzte stellten eine frühe Diagnose. Nun ist er wieder an Bord.

 Kai Robin Schneider stand am Sonntag im Kader des 1. FC Kleve und bejubelte den 2:1-Sieg gegen ETB Schwarz-Weiß Essen.

Kai Robin Schneider stand am Sonntag im Kader des 1. FC Kleve und bejubelte den 2:1-Sieg gegen ETB Schwarz-Weiß Essen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Dass Kai Robin Schneider am vergangenen Sonntag bereits wieder Mitglied des Kaders des 1. FC Kleve war, überraschte viele Fans des Fußball-Oberligisten. Noch größer aber war die Überraschung, als Trainer Umut Akpinar den Rechtsverteidiger in der Halbzeitpause der Begegnung mit ETB Schwarz-Weiß Essen, die die Klever mit 2:1 gewannen, für Mittelfeldspieler Luca Plum einwechselte. So feierte Schneider nun ein frühzeitiges Saison-Debüt. Der 24-Jährige war nämlich wenige Tage vor dem Saisonstart gegen Germania Ratingen Ende August ausgefallen. Schnell wurde deutlich: Der laufstarke Oberliga-Akteur plagt sich mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber herum.

„Kai Robin Schneider werden wir jetzt langsam wieder heranführen. Was er in der zweiten Halbzeit gezeigt hat, überrascht mich nicht. Das war ein sehr gelungener Einstand. Wir wissen genau, was er kann. Das hatte er im Training bereits angedeutet“, sagt Umut Akpinar.

Kai Robin Schneider, der im Sommer 2019 vom Landesligisten SV Sonsbeck an den Bresserberg gewechselt war, zeigte gleich eine starke Vorstellung. Auf der rechten Seite war er ein belebender Faktor. Defensiv ließ er gegen harmlose Essener nichts zu, immer wieder schaltete er sich zudem ins Offensivspiel ein. Beide Klever Treffer von Niklas Klein-Wiele und Nedzad Dragovic fielen in der zweiten Halbzeit – als auch Kai Robin Schneider mit von der Partie war. „Die Luft reicht bei ihm noch nicht für 90 Minuten. Daher werden wir Geduld haben. Dennoch hat er schon jetzt eine Menge mit nach vorne gemacht“, sagt Umut Akpinar.

Nach der Begegnung mit ETB Schwarz-Weiß Essen strahlte Kai Robin Schneider auf dem Rasen in der Getec-Arena übers ganze Gesicht. „Ich bin auch ein wenig überrascht, jetzt schon wieder so fit zu sein. Trotzdem war das Spiel für mich natürlich anstrengend“, sagt der 24-Jährige. Die Krankheit sei von den Ärzten besonders früh diagnostiziert worden. Immerhin zeigte der Fußballer die typischen Symptome: Halsschmerzen mit starken Schluckbeschwerden, Lymphknotenschwellung und Fieber. „Wenn das früh erkannt wird, kann die Heilung relativ schnell klappen. Aber es gibt viele Sportler, die es ganz anders trifft. Da muss man nur an Moritz Stoppelkamp vom MSV Duisburg denken“, sagt er.

In der vergangenen Woche teilte der Drittligist mit, dass der Kapitän am Epstein-Barr-Virus erkrankt ist. Doch lange Zeit herrschte Unklarheit über die Schmerzen von Stoppelkamp. Schon während der Sommervorbereitung hatte der 33-Jährige immer wieder geschwächelt. Ein frühzeitiger Schnelltest auf das Pfeiffersche Drüsenfieber war allerdings negativ ausgefallen. So zog sich die Suche nach einer Diagnose. Erst nachdem der Mittelfeldspieler in der vergangenen Woche ins Krankenhaus eingeliefert worden war, stellte sich das Testergebnis als falsch heraus. Stoppelkamp war sehr wohl am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt. „Natürlich denkt man an solche Beispiele“, sagt Schneider.

Ohnehin ist die Liste der Sportler lang, die wegen der Viruserkrankung ihre Karriere beenden mussten. Der aus Kalkar stammende Fußballer Olaf Bodden musste 1996 nicht nur einen Haken hinter seine Laufbahn setzen, die ihn zu Hansa Rostock, 1860 München und Borussia Mönchengladbach geführt hatte. Der Ex-Spieler von Viktoria Goch wurde sogar zu einem Pflegefall. Das Pfeiffersche Drüsenfieber bescherte auch Ex-Nationalspieler Markus Babbel oder Hannes Wolf, der als Trainer beim VfB Stuttgart und Hamburger SV an der Seitenlinie stand, ein jähes Karriereende als Spieler. Nicht so bei Kai Robin Schneider.

Knapp vier Wochen habe er gänzlich aussetzen müssen, danach sei er wieder ins Lauftraining eingestiegen. Am vergangenen Donnerstagabend habe er dann erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert. Nun kämpft er bereits um Punkte mit. Immerhin ist er unter Umut Akpinar unangefochtener Stammspieler. „Ich habe wohl Glück gehabt“, sagt Schneider.

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